Warum Krieg? (PDF)
Eine tiefenhermeneutisch-empirische Untersuchung der intersubjektiven Dynamik im Nahostkonflikt
Wie erleben die Betroffenen den Nahostkonflikt? In insgesamt 18 Gesprächen mit je fünf Israelis und Palästinensern geht Anas Nashef dieser Frage unter psychologischer Perspektive nach. Er gibt denjenigen eine Stimme, die in der rational-politischen...
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Produktinformationen zu „Warum Krieg? (PDF)“
Wie erleben die Betroffenen den Nahostkonflikt? In insgesamt 18 Gesprächen mit je fünf Israelis und Palästinensern geht Anas Nashef dieser Frage unter psychologischer Perspektive nach. Er gibt denjenigen eine Stimme, die in der rational-politischen Friedensdiskussion bisher nicht zu Wort gekommen sind, und belegt, dass die Bemühungen der Politik um die Lösung rationaler Konfliktherde an den individuellen wie kollektiven Bedingungen der betroffenen Menschen vorbeigehen. Daher erweisen sie sich als prinzipiell nicht ausreichend für eine Friedenslösung des Nahostkonflikts. Es wird herausgearbeitet, wie die Betroffenen je unterschiedlich mit ihren lebens- und kollektivgeschichtlichen Erinnerungen umgehen und - selbst unter traumatisierenden Bedingungen - Kompromissbildungen finden, die ihre Beschädigungen wie ihre weiterbestehenden Hoffnungen in erschütternder Weise deutlich machen. Es wird klar, dass alle Friedenbemühungen, die diese Bedingungen der Subjekte nicht berücksichtigen, zum Scheitern verurteilt sind. Die Analyse verdeutlicht unterschiedliche Typen individueller Lösungsstrategien und arbeitet Vorschläge für zukünftige Konfliktlösungsstrategien heraus, in denen die Erinnerungen und Handlungsmöglichkeiten der betroffenen Menschen Anerkennung finden und als unverzichtbarer Bestandteil neben den politischen Bemühungen zum Tragen kommen können.
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VI. Gesamtanalyse und Typenbildung (S. 287-288)1. Die Typenbildung
Die Bildung der Typen in dieser Studie orientiert sich sowohl an Lorenzers Konzept des Szenischen Verstehens als Forschungsinstrument als auch an der psychoanalytischen Konflikt- und Widerstandstheorie, in deren Rahmen und mittels des Sich-Einlassens auf den Interviewpartner durch den Interviewer und – auf einer zweiten Ebene – durch die Expertengruppe schrittweise ein Verstehensprozess in Gang gesetzt wird.
Die Dialektik des einerseits expressis verbis und andererseits implizit Kommunizierten in der Beziehung zum Interviewer ist hierbei zentral für das Verstehen des jeweiligen subjektiven Zugangs zur eigenen Lebensgeschichte und in der Konsequenz zum Konflikt im Nahen Osten. Mit dem jeweiligen Konfliktthema sowie den entsprechenden Abwehrspezifika, die eine szenische Fundierung nachweisen und in der Interviewszene zum Tragen kommen, lassen sich Typen herausarbeiten, die sich allgemein in ihrem Erleben und Kompromisslösen unterscheiden, was, wie gesagt, wiederum mit dem jeweiligen persönlichen Umgang mit den Verhältnissen des ethnischen Konflikts korrespondiert.
So wird die subjektive Position im Rahmen des Nahostkonflikts mit lebensgeschichtlich verankerter Kontinuität kommuniziert.201 Diese Kontinuität ist sowohl horizontal als auch vertikal, d. h. sie ist in einen zeitlichen und räumlichen, lebensgeschichtlichen und lebensbereichsimmanenten Bezug eingebettet. Deshalb stellen die Verstehensbemühungen zu den verschiedenen Teilthemen (Nahostkonflikt, Familie, Arbeit, Kontakt und Biografie) einen wichtigen Inhalt dar, die das In-Beziehung-Setzen dieser Themen mit dem subjektiven Konfliktverhalten und der Konfliktdynamik umfassen. Im Unterschied zu einem primär lebensgeschichtlichen Interesse liegt jedoch hier ein weiterer Akzent auf den psychosozialen Zusammenhängen und den
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gesellschaftlichen Institutionen, welche in einem komplementären Verhältnis zu den individuellen Subjekten stehen.
So lassen sich die vom Subjektende her gebildeten Typen von den gesellschaftlichen Verhältnissen nicht trennen; diese stehen vielmehr in einer Wechselwirkung miteinander, in der das Subjekt im Kontext des Nahostkonfliktes und anderen geschichtlichen kollektiven Gedächtnissen undwiederum der Nahostkonflikt im Kontext des Subjekts zu sehen ist. Aus dem jeweiligen Interviewgeschehen und mittels des bereits diskutierten methodischen Zugangs konnten sieben Typen herausgearbeitet werden, die in diesem Arbeitsabschnitt ausgeführt werden.
So lassen sich die vom Subjektende her gebildeten Typen von den gesellschaftlichen Verhältnissen nicht trennen; diese stehen vielmehr in einer Wechselwirkung miteinander, in der das Subjekt im Kontext des Nahostkonfliktes und anderen geschichtlichen kollektiven Gedächtnissen undwiederum der Nahostkonflikt im Kontext des Subjekts zu sehen ist. Aus dem jeweiligen Interviewgeschehen und mittels des bereits diskutierten methodischen Zugangs konnten sieben Typen herausgearbeitet werden, die in diesem Arbeitsabschnitt ausgeführt werden.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Anas Nashef
- 2011, 1. Auflage 2011, 371 Seiten, Deutsch
- Verlag: V&R unipress
- ISBN-10: 3862346838
- ISBN-13: 9783862346837
- Erscheinungsdatum: 19.01.2011
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