Verhandlungsmoral als Folge von Individualisierung (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,7, Universität Leipzig (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vormodernen Gesellschaft waren Frau und Mann voneinander abhängig. Sie
bildeten eine Arbeits- und...
bildeten eine Arbeits- und...
sofort als Download lieferbar
eBook (ePub)
Fr. 15.00
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnung
- Kostenloser tolino webreader
Produktdetails
Produktinformationen zu „Verhandlungsmoral als Folge von Individualisierung (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Soziologie - Kinder und Jugend, Note: 1,7, Universität Leipzig (Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: In der vormodernen Gesellschaft waren Frau und Mann voneinander abhängig. Sie
bildeten eine Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft, die sogenannte Produktionsfamilie.
Die Familie lebte in einem Haus. Jedes Mitglied hatte seinen Platz und Aufgabe mit der
er betraut war. Sie alle arbeiteten nicht für sich, sondern ihr Tun war dem grossen Ziel,
ihre Existenz zu erhalten, unterstellt. Es war eine engverbundene Gemeinschaft, mit
wenig Raum für Privates. In diesem Zusammenhang war die vorindustrielle Familie eher
eine Notgemeinschaft, zusammengehalten durch zwanghafte Solidarität.
Mit beginnender Industrialisierung verlor die Familie ihre Produktionsaufgabe. Die
kleinen Bauern wurden von ihrem Land , das sie ernährte, freigesetzt, und mussten sich
nach Arbeit in Fabriken umsehen. Arbeits- und Wohnplatz wurden getrennt, die
traditionellen Bindungen aufgelöst. Es entstand die bürgerliche Kleinfamilie, und somit
auch die traditionelle Ehe. Der Mann wurde zum Ernährer der Familie und die Frau war
für Haushalt und Kinder zuständig. Folglich kam eine neue Art der Abhängigkeit der
Ehepartner zustande: die Frau wurde abhängig vom Geld ihres Mannes, und der Mann
brauchte sie zur Haushaltsführung und Versorgung um funktionsfähig und leistungsbereit zu sein. Der Familienzusammenhalt blieb durch die permanente
Unterdrückung der Rechte der Frau gewahrt, während sich der Mann individuell
beruflich entfalten konnte, durfte sie dies nicht. Man kann dies auch als halbierte
Moderne bezeichnen. Der Zwang zur Gemeinschaft blieb in veränderter Weise
bestehen. ( Beck/ Beck-Gernsheim 1994: 120/121 )
Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts verlor die Familie, entstanden durch den steigenden
Wohlstand und die technische Weiterentwicklung, auch zunehmend die
Versorgungsfunktion. Kindertagesstätten wurden eingerichtet, Fast-Food-Ketten
eröffnet, Fernheizung eingeführt und dies alles erleichterte das alltägliche Leben.
( Schmidt 1996: 32-36 )
Mit der zunehmenden Entfunktionalisierung wird immer grösserer Wert auf die
gefühlsbetonte Seite des Zusammenlebens zweier Menschen gelegt. Das
"Aufeinanderangewiesensein" entfiel zunehmend, und somit ging der wirtschaftliche
Hauptinhalt der damaligen Beziehungen verloren.
Diese Tendenz wurde durch die Tatsache unterstützt, dass es seit den 60iger Jahren
auch in immer grösser werdendem Masse Frauen möglich war, sich beruflich und privat
frei zu entfalten, wenn auch noch immer in einem anderen Umfang als Männer dies tun. [...]
bildeten eine Arbeits- und Wirtschaftsgemeinschaft, die sogenannte Produktionsfamilie.
Die Familie lebte in einem Haus. Jedes Mitglied hatte seinen Platz und Aufgabe mit der
er betraut war. Sie alle arbeiteten nicht für sich, sondern ihr Tun war dem grossen Ziel,
ihre Existenz zu erhalten, unterstellt. Es war eine engverbundene Gemeinschaft, mit
wenig Raum für Privates. In diesem Zusammenhang war die vorindustrielle Familie eher
eine Notgemeinschaft, zusammengehalten durch zwanghafte Solidarität.
Mit beginnender Industrialisierung verlor die Familie ihre Produktionsaufgabe. Die
kleinen Bauern wurden von ihrem Land , das sie ernährte, freigesetzt, und mussten sich
nach Arbeit in Fabriken umsehen. Arbeits- und Wohnplatz wurden getrennt, die
traditionellen Bindungen aufgelöst. Es entstand die bürgerliche Kleinfamilie, und somit
auch die traditionelle Ehe. Der Mann wurde zum Ernährer der Familie und die Frau war
für Haushalt und Kinder zuständig. Folglich kam eine neue Art der Abhängigkeit der
Ehepartner zustande: die Frau wurde abhängig vom Geld ihres Mannes, und der Mann
brauchte sie zur Haushaltsführung und Versorgung um funktionsfähig und leistungsbereit zu sein. Der Familienzusammenhalt blieb durch die permanente
Unterdrückung der Rechte der Frau gewahrt, während sich der Mann individuell
beruflich entfalten konnte, durfte sie dies nicht. Man kann dies auch als halbierte
Moderne bezeichnen. Der Zwang zur Gemeinschaft blieb in veränderter Weise
bestehen. ( Beck/ Beck-Gernsheim 1994: 120/121 )
Ab der Mitte des 20. Jahrhunderts verlor die Familie, entstanden durch den steigenden
Wohlstand und die technische Weiterentwicklung, auch zunehmend die
Versorgungsfunktion. Kindertagesstätten wurden eingerichtet, Fast-Food-Ketten
eröffnet, Fernheizung eingeführt und dies alles erleichterte das alltägliche Leben.
( Schmidt 1996: 32-36 )
Mit der zunehmenden Entfunktionalisierung wird immer grösserer Wert auf die
gefühlsbetonte Seite des Zusammenlebens zweier Menschen gelegt. Das
"Aufeinanderangewiesensein" entfiel zunehmend, und somit ging der wirtschaftliche
Hauptinhalt der damaligen Beziehungen verloren.
Diese Tendenz wurde durch die Tatsache unterstützt, dass es seit den 60iger Jahren
auch in immer grösser werdendem Masse Frauen möglich war, sich beruflich und privat
frei zu entfalten, wenn auch noch immer in einem anderen Umfang als Männer dies tun. [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Julia Knauer
- 2004, 1. Auflage, 14 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638283577
- ISBN-13: 9783638283571
- Erscheinungsdatum: 16.06.2004
Abhängig von Bildschirmgrösse und eingestellter Schriftgrösse kann die Seitenzahl auf Ihrem Lesegerät variieren.
eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.11 MB
- Ohne Kopierschutz
- Vorlesefunktion
Kommentar zu "Verhandlungsmoral als Folge von Individualisierung"
0 Gebrauchte Artikel zu „Verhandlungsmoral als Folge von Individualisierung“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Verhandlungsmoral als Folge von Individualisierung".
Kommentar verfassen