Transkulturelle Figuren als Mittel der Entlarvung von Stereotypen. 'Ali G.' und 'The Kumars at No 42' (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Figuren der Transkulturation, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem 19. Jahrhundert herrscht in Europa das...
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Produktinformationen zu „Transkulturelle Figuren als Mittel der Entlarvung von Stereotypen. 'Ali G.' und 'The Kumars at No 42' (PDF)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Filmwissenschaft, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Theaterwissenschaft), Veranstaltung: Figuren der Transkulturation, Sprache: Deutsch, Abstract: Seit dem 19. Jahrhundert herrscht in Europa das Paradigma der Nationalstaaten vor. Aus
einzelnen Fürstentümern, nicht nur in Deutschland, Spanien und Italien wurden homogene
Staatsgebilde geformt. Ziel war es, Nationen zu vereinen, sie durch eine Nationalsprache zu
verbinden, eine einheitliche Bildung herzustellen und ein Nationalgefühl zu entwickeln.
Seitdem ist es in Europa allgemein anerkannt, dass ein Nationalstaat - diese Form ist auch
heute noch dominierend - eine homogene Gesellschaft beherbergt. Abweichungen vom
Idealtyp sind grundsätzlich nicht eingeplant. Im Gegensatz zu ehemaligen Siedlerkolonien,
die erst durch Einwanderung verschiedenster Ethnien entstanden sind und die bewusst eine
multikulturelle Gesellschaftsform unterstützen, sind die europäischen Staaten monokulturell
ausgerichtet. Sowohl in ihrer Politik als auch in der Einstellung der Bürger ist diese
Monokulturalität verankert. Statt Immigration haben die Länder Europas bis in das 20.
Jahrhundert hinein vor allem Emigration in die Kolonien erlebt, weshalb sie sich relativ lange
nicht mit fremden Kulturen im homogenen Nationalstaat auseinandersetzen mussten.
Doch die Situation hat sich in den vergangenen 60 Jahren geändert. Als der Prozess der
Dekolonialisierung mit der rapiden Loslösung der Kolonien europäischer Mächte in den
1950er und 1960er Jahren seinen Höhepunkt erreichte, setzte eine Welle der Einwanderung
nach Europa ein. Das Bild der spanischen, niederländischen, französischen und britischen
Gesellschaft hat sich seitdem stark verändert. Aus in sich mehr oder weniger geschlossenen,
homogenen Gesellschaften sind vielschichtigere Gesellschaften mit Bewohnern aus anderen
Kontinenten und anderen Kulturen geworden. In anderen Ländern Europas haben andere
Prozesse Ähnliches bewirkt, in Deutschland zum Beispiel das längerfristige Bleiben von
Gastarbeitern. Die Ströme dieser neuen Zuwanderung nach Europa, werden auch in näherer
Zukunft nicht abreissen (Müller-Schneider 2000).
Die Identitäten der europäischen Gesellschaften haben sich dieser Entwicklung noch nicht
anpassen können. Noch sehr zögerlich, eher widerwillig und mit gleichzeitiger Angst vor
Überfremdung, beginnen europäische Länder, sich für Migration zu öffnen und die
Vollwertigkeit der Immigranten als neue, integrierte Bürger der Gesellschaft anzuerkennen.
Die Zögerlichkeit, mit der in Deutschland ein erstes Immigrationsgesetz geschaffen wurde, ist
ein Beispiel dieser Angst vor Öffnung (Herbert 2001: 286 ff.). [...]
einzelnen Fürstentümern, nicht nur in Deutschland, Spanien und Italien wurden homogene
Staatsgebilde geformt. Ziel war es, Nationen zu vereinen, sie durch eine Nationalsprache zu
verbinden, eine einheitliche Bildung herzustellen und ein Nationalgefühl zu entwickeln.
Seitdem ist es in Europa allgemein anerkannt, dass ein Nationalstaat - diese Form ist auch
heute noch dominierend - eine homogene Gesellschaft beherbergt. Abweichungen vom
Idealtyp sind grundsätzlich nicht eingeplant. Im Gegensatz zu ehemaligen Siedlerkolonien,
die erst durch Einwanderung verschiedenster Ethnien entstanden sind und die bewusst eine
multikulturelle Gesellschaftsform unterstützen, sind die europäischen Staaten monokulturell
ausgerichtet. Sowohl in ihrer Politik als auch in der Einstellung der Bürger ist diese
Monokulturalität verankert. Statt Immigration haben die Länder Europas bis in das 20.
Jahrhundert hinein vor allem Emigration in die Kolonien erlebt, weshalb sie sich relativ lange
nicht mit fremden Kulturen im homogenen Nationalstaat auseinandersetzen mussten.
Doch die Situation hat sich in den vergangenen 60 Jahren geändert. Als der Prozess der
Dekolonialisierung mit der rapiden Loslösung der Kolonien europäischer Mächte in den
1950er und 1960er Jahren seinen Höhepunkt erreichte, setzte eine Welle der Einwanderung
nach Europa ein. Das Bild der spanischen, niederländischen, französischen und britischen
Gesellschaft hat sich seitdem stark verändert. Aus in sich mehr oder weniger geschlossenen,
homogenen Gesellschaften sind vielschichtigere Gesellschaften mit Bewohnern aus anderen
Kontinenten und anderen Kulturen geworden. In anderen Ländern Europas haben andere
Prozesse Ähnliches bewirkt, in Deutschland zum Beispiel das längerfristige Bleiben von
Gastarbeitern. Die Ströme dieser neuen Zuwanderung nach Europa, werden auch in näherer
Zukunft nicht abreissen (Müller-Schneider 2000).
Die Identitäten der europäischen Gesellschaften haben sich dieser Entwicklung noch nicht
anpassen können. Noch sehr zögerlich, eher widerwillig und mit gleichzeitiger Angst vor
Überfremdung, beginnen europäische Länder, sich für Migration zu öffnen und die
Vollwertigkeit der Immigranten als neue, integrierte Bürger der Gesellschaft anzuerkennen.
Die Zögerlichkeit, mit der in Deutschland ein erstes Immigrationsgesetz geschaffen wurde, ist
ein Beispiel dieser Angst vor Öffnung (Herbert 2001: 286 ff.). [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: David Glowsky
- 2004, 1. Auflage, 25 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638312712
- ISBN-13: 9783638312714
- Erscheinungsdatum: 07.10.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 0.55 MB
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