Systemisches Arbeiten in der Schule: Chancen und Grenzen für die Konfliktbewältigung im Klassenzimmer (PDF)
Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Fakultät für Wirtschaft und Soziales), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Immer mehr Lehrerinnen...
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Produktinformationen zu „Systemisches Arbeiten in der Schule: Chancen und Grenzen für die Konfliktbewältigung im Klassenzimmer (PDF)“
Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Pädagogik - Schulwesen, Bildungs- u. Schulpolitik, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Fakultät für Wirtschaft und Soziales), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Immer mehr Lehrerinnen und Lehrer empfinden den Umgang mit
verhaltensauffälligen Schülern als schwierig und belastend. Es wird beklagt, dass
Schüler unsozial und egoistisch seien. Man benötigt mehr Zeit, um sie zu den
Verhaltensweisen zu bewegen, die für einen normalen Unterrichtsverlauf unerlässlich
sind. Darüber hinaus sind Lehrer und öffentliche Meinung der Ansicht, Konflikte würden
heute härter und rücksichtsloser ausgetragen als früher.1
Die Situation im Klassenzimmer hat sich im Verlauf der letzten Jahre offenbar drastisch
verändert. Die Lebensbedingungen heutiger Schülern verändern sich rasant und
spiegeln sich auch in deren schulischen Verhaltensweisen. Auffälliges Verhalten kann
nicht ausschliesslich den Kindern zum Vorwurf gemacht werden. Denn es ist oft
Ausdruck von Problemen, die sie aus dem häuslichen Bereich in die Schule
hineintragen. Viele Schüler sind introvertiert oder aggressiv, weil sie sich mit Problemen
auseinandersetzen, die eigentlich ihre Eltern lösen müssten2.
Bei einer Scheidungsrate von 50 Prozent in Grossstädten ist es natürlich, dass viele
Schulkinder lang andauernde Konfliktsituationen und Trennungen durchstehen müssen.
Innere Turbulenzen werden in der Schule und anderen sozialen Situationen ausgelebt.
Das Verhalten vieler Kinder verweist auf eine grosse Beziehungsunsicherheit.3
Ein Schüler ist in diesem Verständnis nach kein isoliertes Individuum, sondern in ein
System von sozialen Beziehungen eingebettet, das sein Verhalten beeinflusst. Ein
Problemschüler wird somit von seinem sozialen Netzwerk geprägt. Die Familie und die
Schule sind dabei die beiden Hauptbezugssysteme. Wiederum beeinflusst er durch sein
Verhalten die anderen Mitglieder seines Bezugssystems (Familie, Schulklasse).4
Die systemische Sichtweise ist, die individuellen Störungen unter dem Aspekt des an
der Störung beteiligten System zu betrachten. In diesem Kontext spricht man von
systemischer Familientherapie bzw. wenn ein weiteres soziales Umfeld betrachtet wird,
von Systemtherapie. Nach diesem Ansatz werden Disziplinstörungen bzw.
Verhaltensauffälligkeiten von Schülern in ihrem familiären Kontext betrachtet. Doch
welche Verhaltensauffälligkeiten weisen Schüler überhaupt auf?
1 Vgl. Jürgens, B., 2000, S. 1.
2 Vgl. Gebauer, K., 1997, S. 17.
3 Ebenda, S. 18.
4 Vgl. Hennig, C., Knödler, U., 1998, S. 25.
verhaltensauffälligen Schülern als schwierig und belastend. Es wird beklagt, dass
Schüler unsozial und egoistisch seien. Man benötigt mehr Zeit, um sie zu den
Verhaltensweisen zu bewegen, die für einen normalen Unterrichtsverlauf unerlässlich
sind. Darüber hinaus sind Lehrer und öffentliche Meinung der Ansicht, Konflikte würden
heute härter und rücksichtsloser ausgetragen als früher.1
Die Situation im Klassenzimmer hat sich im Verlauf der letzten Jahre offenbar drastisch
verändert. Die Lebensbedingungen heutiger Schülern verändern sich rasant und
spiegeln sich auch in deren schulischen Verhaltensweisen. Auffälliges Verhalten kann
nicht ausschliesslich den Kindern zum Vorwurf gemacht werden. Denn es ist oft
Ausdruck von Problemen, die sie aus dem häuslichen Bereich in die Schule
hineintragen. Viele Schüler sind introvertiert oder aggressiv, weil sie sich mit Problemen
auseinandersetzen, die eigentlich ihre Eltern lösen müssten2.
Bei einer Scheidungsrate von 50 Prozent in Grossstädten ist es natürlich, dass viele
Schulkinder lang andauernde Konfliktsituationen und Trennungen durchstehen müssen.
Innere Turbulenzen werden in der Schule und anderen sozialen Situationen ausgelebt.
Das Verhalten vieler Kinder verweist auf eine grosse Beziehungsunsicherheit.3
Ein Schüler ist in diesem Verständnis nach kein isoliertes Individuum, sondern in ein
System von sozialen Beziehungen eingebettet, das sein Verhalten beeinflusst. Ein
Problemschüler wird somit von seinem sozialen Netzwerk geprägt. Die Familie und die
Schule sind dabei die beiden Hauptbezugssysteme. Wiederum beeinflusst er durch sein
Verhalten die anderen Mitglieder seines Bezugssystems (Familie, Schulklasse).4
Die systemische Sichtweise ist, die individuellen Störungen unter dem Aspekt des an
der Störung beteiligten System zu betrachten. In diesem Kontext spricht man von
systemischer Familientherapie bzw. wenn ein weiteres soziales Umfeld betrachtet wird,
von Systemtherapie. Nach diesem Ansatz werden Disziplinstörungen bzw.
Verhaltensauffälligkeiten von Schülern in ihrem familiären Kontext betrachtet. Doch
welche Verhaltensauffälligkeiten weisen Schüler überhaupt auf?
1 Vgl. Jürgens, B., 2000, S. 1.
2 Vgl. Gebauer, K., 1997, S. 17.
3 Ebenda, S. 18.
4 Vgl. Hennig, C., Knödler, U., 1998, S. 25.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefanie Reitberger
- 2004, 1. Auflage, 104 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638244431
- ISBN-13: 9783638244435
- Erscheinungsdatum: 12.01.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 1.76 MB
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