Sonne und Mond am moralischen Firmament (ePub)
Eine Pathographie des Kraftgenies in Klingers "Die Zwillinge"
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Leipzig (Philologisches Institut), Veranstaltung: Individualitätskonzeptionen im Sturm und Drang, Sprache: Deutsch, Abstract: "Vernunft und Gefühl...
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Produktinformationen zu „Sonne und Mond am moralischen Firmament (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,3, Universität Leipzig (Philologisches Institut), Veranstaltung: Individualitätskonzeptionen im Sturm und Drang, Sprache: Deutsch, Abstract: "Vernunft und Gefühl sind die Sonne und der Mond am moralischen Firmament. Immer nur in der heissen Sonne würden wir verbrennen; immer nur im kühlen Mond würden wir erstarren."
Die schlichte Schönheit dieses Gleichnisses von Friedrich Maximilian Klinger verschweigt nur allzu mildstimmend den stürmischen Zwist, aus dem das Harmoniebewusstsein des Dichters erst hervorgehen konnte. Der Zwist meint die Kontroverse um das angemessene Moralkonzept in einer Zeit des Umbruchs und deutet auf die literarische Strömung des Sturm und Drang.
Vor allem in Klingers frühem, 1776 veröffentlichten Drama Die Zwillinge wird in programmatischer Weise das Aufeinanderprallen von Gefühl und Vernunft, von Empirismus und Rationalismus in der Spätaufklärung, zum entscheidenden geistigen und gesellschaftlichen Ereignis erhoben. Die Ethiken beider philosophischer Schulen jedoch sind mit Mängeln behaftet; ihre Bestrebungen nach absoluter Geltung sind verfehlt.
In Die Zwillinge wird das Opfer dieser mangelbehafteten Moralkonzepte, das junge Kraftgenie Guelfo, zugleich deren Ankläger. Um die Opferfunktion Guelfos zu konkretisieren, werden in einem ersten Schritt, zunächst am Text, einige pathologische Indikatoren zusammengetragen, die dann die Grundlage für das Deutungspotential des entstellten Genies bilden. Unter systemtheoretischen Gesichtspunkten und unter der Prämisse der Reziprozität von Gesellschaft und philosophischen Ideen, soll beschrieben werden, dass im Drama Die Zwillinge die entstandene moralische Desorientierung über die Pathologisierung des Genies gekennzeichnet ist. Um die moralische Desorientierung zu belegen, schliesst sich eine sprachphilosophisch und tugendethisch orientierte Untersuchung der konzeptionellen Mängel des Rationalismus an, die, wie gezeigt wird, über die Pathologisierung Guelfos angeklagt werden. Im Anschluss, unter gleich bleibender philosophischer Methodik und unter Berücksichtigung sozialgeschichtlicher Prozesse, soll gezeigt werden, inwieweit die empiristisch beeinflusste Empfindsamkeit die konzeptionellen Mängel des Rationalismus aufheben kann und worin ihre ethischen Grenzen liegen. Das Ziel der Arbeit soll sein, eine Deutung darin auszumachen, dass das Genieideal von Klinger in der Hauptfigur Guelfo gezielt entstellt wurde, um den Absolutheitsanspruch unvollständiger Moralkonzepte und die moralische Desorientierung der Spätaufklärung, polemisch zu thematisieren.
Die schlichte Schönheit dieses Gleichnisses von Friedrich Maximilian Klinger verschweigt nur allzu mildstimmend den stürmischen Zwist, aus dem das Harmoniebewusstsein des Dichters erst hervorgehen konnte. Der Zwist meint die Kontroverse um das angemessene Moralkonzept in einer Zeit des Umbruchs und deutet auf die literarische Strömung des Sturm und Drang.
Vor allem in Klingers frühem, 1776 veröffentlichten Drama Die Zwillinge wird in programmatischer Weise das Aufeinanderprallen von Gefühl und Vernunft, von Empirismus und Rationalismus in der Spätaufklärung, zum entscheidenden geistigen und gesellschaftlichen Ereignis erhoben. Die Ethiken beider philosophischer Schulen jedoch sind mit Mängeln behaftet; ihre Bestrebungen nach absoluter Geltung sind verfehlt.
In Die Zwillinge wird das Opfer dieser mangelbehafteten Moralkonzepte, das junge Kraftgenie Guelfo, zugleich deren Ankläger. Um die Opferfunktion Guelfos zu konkretisieren, werden in einem ersten Schritt, zunächst am Text, einige pathologische Indikatoren zusammengetragen, die dann die Grundlage für das Deutungspotential des entstellten Genies bilden. Unter systemtheoretischen Gesichtspunkten und unter der Prämisse der Reziprozität von Gesellschaft und philosophischen Ideen, soll beschrieben werden, dass im Drama Die Zwillinge die entstandene moralische Desorientierung über die Pathologisierung des Genies gekennzeichnet ist. Um die moralische Desorientierung zu belegen, schliesst sich eine sprachphilosophisch und tugendethisch orientierte Untersuchung der konzeptionellen Mängel des Rationalismus an, die, wie gezeigt wird, über die Pathologisierung Guelfos angeklagt werden. Im Anschluss, unter gleich bleibender philosophischer Methodik und unter Berücksichtigung sozialgeschichtlicher Prozesse, soll gezeigt werden, inwieweit die empiristisch beeinflusste Empfindsamkeit die konzeptionellen Mängel des Rationalismus aufheben kann und worin ihre ethischen Grenzen liegen. Das Ziel der Arbeit soll sein, eine Deutung darin auszumachen, dass das Genieideal von Klinger in der Hauptfigur Guelfo gezielt entstellt wurde, um den Absolutheitsanspruch unvollständiger Moralkonzepte und die moralische Desorientierung der Spätaufklärung, polemisch zu thematisieren.
Bibliographische Angaben
- Autor: Benjamin Kasten
- 2010, 1. Auflage, 17 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640673050
- ISBN-13: 9783640673056
- Erscheinungsdatum: 30.07.2010
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