Satire und Nationalsozialismus - Die Briefe des Gefreiten Adolf Hirnschal an seine Frau Amalia (ePub)
Die Briefe des Gefreiten Adolf Hirnschal an seine Frau Amalia
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Freie Universität Berlin (Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften), Veranstaltung: Exilliteratur nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract:...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Freie Universität Berlin (Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften), Veranstaltung: Exilliteratur nach 1945, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung
Die meiste Kritik an der nationalsozialistische Diktatur entstand aus gegebenem Anlass im Ausland. Exilierte Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle konnten von dort das Geschehen im damaligen Deutschen Reich beobachten und kommentieren, ohne sich damit in Lebensgefahr zu begeben. Eine der Schwierigkeiten war jedoch, nicht nur im Ausland eine Stimme und damit Zuhörer zu haben, sondern die Kritik auch in die Heimat zurückzutragen, um dort zu wirken, wo Kritik angebracht war. Eine der besten Möglichkeiten war der Auslandsdienst der BBC, denn die professionelle Organisation, die weite Verbreitung des Volksempfängers und die einfache Möglichkeit der Publikation - in Relation zu Flugblätter, eingeschmuggelter Literatur usw. - garantierten zumindest eine gewisse Anzahl Zuhörer. Robert Lucas, geborener Ehrenzweig, emigrierte 1934 von Wien nach London; dort arbeitete er zunächst als Korrespondent der Neuen Freien Presse, Wien und wechselte 1938 zum Rundfunk. Seine Briefe des Gefreiten Adolf Hirnschal sind ein Stück satirischer Faschismuskritik, witzig, pointiert, scharfsinnig, schnell, oft verglichen mit Haseks Schwejk, an dessen literarische Qualität die Arbeit von Lucas jedoch nicht heranreicht. Man merkt den Briefen an, dass sie für das Radio produziert wurden, dass sie ein Bestandteil britischer Propaganda waren und auch ein Stück der täglichen Arbeit von Lucas. Die Sendung erfreute sich im Deutschen Reich vor allem gegen Ende des Krieges grosser Beliebtheit. Im historischen Kontext kommt ihr eine Bedeutung zu, die in der folgenden Arbeit skizziert werden soll. Um dies zu bewerkstelligen, möchte ich zunächst einen Arbeitsbegriff für Satire im Nationalsozialismus formulieren. Was bedeutet Satire in dem speziellen historischen Kontext? Welche besonderen Voraussetzungen hatte Satire im Nationalsozialismus, mit welchen Schwierigkeiten war sie konfrontiert, welche Wirkung war intendiert und welche konnte sie unter den gegebenen Umständen tatsächlich erzielen?
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Die meiste Kritik an der nationalsozialistische Diktatur entstand aus gegebenem Anlass im Ausland. Exilierte Schriftsteller, Künstler und Intellektuelle konnten von dort das Geschehen im damaligen Deutschen Reich beobachten und kommentieren, ohne sich damit in Lebensgefahr zu begeben. Eine der Schwierigkeiten war jedoch, nicht nur im Ausland eine Stimme und damit Zuhörer zu haben, sondern die Kritik auch in die Heimat zurückzutragen, um dort zu wirken, wo Kritik angebracht war. Eine der besten Möglichkeiten war der Auslandsdienst der BBC, denn die professionelle Organisation, die weite Verbreitung des Volksempfängers und die einfache Möglichkeit der Publikation - in Relation zu Flugblätter, eingeschmuggelter Literatur usw. - garantierten zumindest eine gewisse Anzahl Zuhörer. Robert Lucas, geborener Ehrenzweig, emigrierte 1934 von Wien nach London; dort arbeitete er zunächst als Korrespondent der Neuen Freien Presse, Wien und wechselte 1938 zum Rundfunk. Seine Briefe des Gefreiten Adolf Hirnschal sind ein Stück satirischer Faschismuskritik, witzig, pointiert, scharfsinnig, schnell, oft verglichen mit Haseks Schwejk, an dessen literarische Qualität die Arbeit von Lucas jedoch nicht heranreicht. Man merkt den Briefen an, dass sie für das Radio produziert wurden, dass sie ein Bestandteil britischer Propaganda waren und auch ein Stück der täglichen Arbeit von Lucas. Die Sendung erfreute sich im Deutschen Reich vor allem gegen Ende des Krieges grosser Beliebtheit. Im historischen Kontext kommt ihr eine Bedeutung zu, die in der folgenden Arbeit skizziert werden soll. Um dies zu bewerkstelligen, möchte ich zunächst einen Arbeitsbegriff für Satire im Nationalsozialismus formulieren. Was bedeutet Satire in dem speziellen historischen Kontext? Welche besonderen Voraussetzungen hatte Satire im Nationalsozialismus, mit welchen Schwierigkeiten war sie konfrontiert, welche Wirkung war intendiert und welche konnte sie unter den gegebenen Umständen tatsächlich erzielen?
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Bibliographische Angaben
- Autor: Miriam Kruppa
- 2002, 1. Auflage, 15 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638129527
- ISBN-13: 9783638129527
- Erscheinungsdatum: 10.06.2002
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.48 MB
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