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Noch alle Zeit (ePub)

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Die Spurensuche nach seinem Vater wird für Edvard zur Suche nach dem eigenen Glück. Er begibt sich auf eine Reise hoch in den Norden Norwegens. Es ist die Reise seines Lebens.

Nach dem Tod seiner Mutter entdeckt Edvard ein Sparbuch auf seinen Namen. Ein...
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Kommentare zu "Noch alle Zeit"
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Alle Kommentare
  • 4 Sterne

    2 von 3 Kunden fanden diese Bewertung hilfreich

    Elke S., 10.11.2019

    Als Buch bewertet

    4,5 Sterne für grandiose Charakterstudie und Sinnsuche zweier Menschen

    Edvard hat sich für seine Mutter aufgeopfert, hat sich um alles gekümmert und sich und sein Leben stets zurückgestellt. Als die Mutter stirbt, fällt er in ein Loch. Zum einen ist plötzlich niemand mehr da, für den man Verantwortung übernehmen muss, bzw. kann, um von sich selbst abzulenken, zum anderen muss er die bittere Erkenntnis machen, dass seine Mutter Geheimnisse vor ihm hatte. Nein vielmehr noch, dass sie ihm wohl eine Lebenslüge aufgetischt hat, die ihn um den Vater gebracht hat. Oder von wem soll das ganze Geld stammen, das sich auf dem Sparbuch befindet, das er in ihrem Kleiderschrank findet? Er beschliesst sich auf die Suche nach der Wahrheit zu begeben, eine erste Spur führt ihn nach Norwegen. Wird er seinen Vater ausfindig machen können? Dorthin führt es auch Alva. Die junge Journalistin will zum einen mit einer grandiosen Reportage über magische Orte in Norwegen beweisen, dass sie nicht nur das Liebchen des Chefs ist, zum anderen braucht sie Zeit für sich. Norwegen durchqueren bis zum Nordkap und dann am Felsenportal Kirkepoten, dem Eingang zur Unterwelt, zu stehen, scheint ihr für den Weg zu sich genau das Richtige zu sein.

    Als Leser lernt man Edvard und dann auch Alva kennen, reist mit ihnen nach Norwegen, ist Zeuge von ihrem ersten Aufeinandertreffen auf der Fähre, kann dann rätseln, wann sich ihre Wege wieder kreuzen werden und darf sich anschliessend mit den beiden auf die Suche nach Edvards Vater begeben. Zahlreiche Erinnerungen an Edvards Vergangenheit und auch einige an Alvas sowie Telefongespräche mit ihrer Mutter und ihrer Tochter, die sich in die aktuelle Suche mischen, lassen nach und nach ein Bild davon entstehen, was die beiden so geprägt hat.

    Selten fiel mir eine Buchbeschreibung so schwer wie hier. Der Autor verwendet unheimlich viele Bilder, schweift in seinen Beschreibungen teilweise fast poetisch ab. So kann es wenn Alva und Joe eine Sanddüne hinauflaufen schon mal heissen, „Eine Wüste in der Ferne Menschen als verlorene Striche. Sie nahm Joes Hand. Sie lief, sank, fiel im Steigen, stieg im Fall, die war sich immer voraus. Sie lachte, ohne ihr Lachen zu hören. Die Wand war Sonne, die Sonne war Sand. Auf den Kämmen fegten ihr Böen Nadelstiche ins Gesicht.“, oder wenn ein Edvard ins Sinnieren kommt, „Die Zeit hatte an ihm Spuren hinterlassen, die ihm selbst verborgen blieben. Es waren nicht allein die Falten. Er hatte schon längst damit begonnen, alt zu handeln und zu denken. Er musste aufmerksam sein, misstrauisch, um etwas über sich zu erfahren, und versuchte verzweifelt, all die Marotten und Nachlässigkeiten, die er an sich entdeckte, abzulegen, das Sinnlose und Überflüssige abzuschneiden, wie die wuchernden Harre aus seiner Nase und den Ohren. Aber er war allein und zu viel blieb von ihm unentdeckt.“ Solch brillante schriftstellerische Leistungen die einzelnen Beschreibungen auch sein mögen, anfangs musste ich mich sehr darauf konzentrieren, die Handlung dahinter nicht aus den Augen zu verlieren, den roten Faden der Geschichte zu erkennen. Stellenweise fast schon an der Grenze von zu viel Umschreibung, von zu viel grandiose Bilder im Kopf entstehen lassen, hatte der eher aussergewöhnliche Schreibstil, allerdings auch eine unglaubliche Sogwirkung auf mich. Der Autor, der mehr als deutlich beweist, dass er schreiben kann, dass er sein Handwerk wirklich äusserst gut beherrscht, hat mich regelrecht ins Buch gezogen. Diese Sogwirkung hielt bis zum Ende auf hohem Niveau an, auch wenn ich vielleicht nicht mit allen Details ganz glücklich war und mich dann auch das Ende eher etwas ernüchtert, oder vielmehr sehr zweigespalten und mit einigen offenen Fragen zurückgelassen hat, hätte ich es an keiner Stelle aus der Hand legen wollen. Die Stimmung ist während des ganzen Romans eher düster, eher melancholisch. Man merkt deutlich, dass es hier um zwei Personen, die in einem extrem dichten Nebel ihrer Selbst stecken, geht, die Atmosphäre passt perfekt.

    „Eine Reise durch Fjorde, Gebirge, einsame Hochebenen und magische Orte beginnt,…“ mit diesem Satz wird für das Buch geworben und aufgrund der Beschreibung habe ich mit vielen Eindrücken zur Landschaft und Natur Norwegens gerechnet, die ich im ersten Teil des Romans aber eher etwas vermisst habe. Es dauert bis man auf die Reise gehen darf, in Norwegen ankommt und tolle Eindrücke wie, „Es war nicht nur dieser Himmel, nicht allein die schimmernden Farben, wie seidene Tücher über das Wasser gespannt. Es war der Moment, hier zu sein, […] Eine Geschichte, die nun auch zu diesem Wasserfall gehörte, wie die Sage von dem Paar.“ erleben darf und etwas über die Magie erfährt. Allerdings sind diese Eindrücke dann wirklich intensiv zu erleben und die Kraft der Natur wird deutlich spürbar. Ganz besonders magisch empfand ich z.B. die Szene, als Alva zufällig einen Wal auf ein Foto bekommt, wie wenn eine unsichtbare Kraft ihr diesen geschickt hätte.

    Der Roman ist eine grandiose Charakterdarstellung. Ich mochte Edvard, der deutlich älter ist, als es auf mich zu Beginn den Anschein gemacht hat, von Anfang an super gern. Er hatte auch sofort meinen ganzen Respekt, weil er sich so um seine Mutter gekümmert hat, alles erledigt und stets für sie da war. „Die Frau ohne Mann und der Junge ohne Vater wurden zur verschworenen Gemeinschaft. Edvard wuchs buchstäblich über sich hinaus, erhob sich über die anderen Kinder im Ort und in der Schule.“ Ganz oft hat er mir ganz furchtbar leid getan, weil er sein Leben in meinen Augen für sie geopfert hat, und jetzt nach deren Tod und dem Erkennen ihrer Lebenslüge, „Dabei hatte er sich nie gefragt, warum man ihr das Alter nicht ansah, die Zeit bei ihr keine Spuren hinterliess. Keine Falte bis zu ihrem Tod. Jetzt wusste er: Die Lüge hatte alles glattgezogen.“, so orientierungslos ist. „Er nannte sie die Automatenkrankheit. Manchmal sprang sie an und funktionierte, als hätte man eine Münze eingeworfen. Und im Büro hatten sie wohl Kleingeld.“ Auch wenn die Mutter nicht mehr lebt, nimmt sie in meinen Augen noch eine zentrale Rolle ein, ebenso wie Alvas Tochter, die sie abgrundtief liebt, auch wenn die vielleicht mehr als Grund hat, zu ihr zu sagen, „Ich hab dich nicht mehr lieb. Du sollst wegbleiben. Ich will dich nicht mehr.“ Als Kind immer im Schatten der Schwester gestanden, von der grossen Liebe enttäuscht, kein Wunder dass Alva sich in eine Traumwelt flüchtet, vor allem da sie fest davon überzeugt ist, „Bei allen galt sie moralische Unschuldsvermutung, allen musste die Schuld bewiesen werden, nur sie musste unentwegt ihre Unschuld beweisen.“ Alva und Edvard, die zwei zentralen Darsteller erleben unheimlich viele Höhen und Tiefen in diesem Roman, entwickeln sich, vielmehr finden sie zumindest eine Richtung für ihr weiteres Leben. Diese Entwicklung wird gut dargestellt.

    Trotzdem der Roman eine regelrechte Sogwirkung auf mich hatte, mich wirklich gut unterhalten und mir auch ganz viele Denkimpulse gegeben hat, hat er mich mit einem etwas ernüchternden Gefühl und einigen offenen Fragen zurückgelassen. Ich bin einfach nicht der Fan von offenem Ende, auch wenn es hier passen mag. Einen Ausblick hätte ich mir noch erhofft, nachdem ich hier zwei Menschen und ihr Innerstes so intensiv kennenlernen durfte. Deshalb reicht es bei mir auch nicht mehr ganz für 5 Sterne.

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