Nationale und regionale Identitäten in Spanien (PDF)
Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Sozialwissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist zu...
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Produktinformationen zu „Nationale und regionale Identitäten in Spanien (PDF)“
Diplomarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 2,0, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Sozialwissenschaftliche Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist zu untersuchen, ob es in Spanien heute eine national
einende, kollektive Identität gibt, oder ob nach wie vor unterschiedliche
kollektive Identitäten in verschiedenen Teilregionen vorherrschen.
Diese Identitäten werden hinsichtlich ihrer objektiven Unterschiede, wie
z.B. Sprache und Parteien, ihrer kollektiven Bindungen an die Nation
und an die Regionen sowie nach ihrem Demokratieverständnis analysiert.
So kann der Beitrag der Identitäten zum nationalen Selbstverständnis
Spaniens und ihre förderlichen bzw. hinderlichen Einstellungen
zur Demokratie ermittelt werden. Spanien, einer der ältesten Nationalstaaten Europas, war lange durch
starken Zentralismus beherrscht, der nur zweimal kurzzeitig durch dezentrale
Ausprägungen unterbrochen wurde. 1978 wurde eine neue
Verfassung in Kraft gesetzt, aus der sich die Einteilung Spaniens in
"Nation", "Nationalitäten" und "Regionen" ergab. Die entstandene territoriale
Machtverteilung sollte den Zentralstaat beenden und einen demokratischen
Rechtsstaat zwischen politischem Zentralismus und Einheitsstaat
sowie dezentraler Version schaffen (Nohlen/Hildenbrand
199a: 294).
Seit 1983 gibt es in Spanien 17 autonome Regionen, die sogenannten
"Comunidades Autónomas". Diese neue Gebietsaufteilung stellt einen
tiefgreifenden Wandel in der Geschichte Spaniens dar. Aufgrund der
Unterdrückung der ethnischen und nationalen Identitäten sowie jeglicher
regionaler Eigenständigkeit der einzelnen Landesteile in Spanien
während des Franco-Regimes (1939-1975) kamen fast in allen Gebieten
neue regionalistische4 Kräfte zum Vorschein. Vor allem im Baskenland
und Katalonien sind nationale Emanzipationsbestrebungen verstärkt
zu beobachten. Bis heute ist die "regionale Frage"5 in Spanien
nicht gelöst, und weiterhin bestimmt das Problem der "peripheren oder lokalen Nationalismen und Regionalismen"6 die Schlagzeilen in spanischen
Tageszeitungen. Ausserdem wurde dieses Problem zu einem
wichtigen Prüfstein für Spaniens junge Demokratie (Nohlen/ Hildenbrand
1992a: 294).
Angesichts der Transitionsphase7 und nationalistischer Entwicklungen
in den einzelnen Peripherien ist es fraglich, ob damals, bei Verfassungsbeginn,
eine spanische Nation als nationale, die Staatsbürger einenden
Identität geschaffen wurde, oder ob nach wie vor einzelne ethnische
Bezugsgemeinschaften in den Regionen überwiegen. [...]
4siehe Kapitel 2.2.1.2.
5siehe Kapitel 2.2.1.2.,2.5.
6siehe Kapitel 2.2.1.1.,2.2.1.2.
7Übergangsphase zur Demokratie. Kapitel 2.4.3.
einende, kollektive Identität gibt, oder ob nach wie vor unterschiedliche
kollektive Identitäten in verschiedenen Teilregionen vorherrschen.
Diese Identitäten werden hinsichtlich ihrer objektiven Unterschiede, wie
z.B. Sprache und Parteien, ihrer kollektiven Bindungen an die Nation
und an die Regionen sowie nach ihrem Demokratieverständnis analysiert.
So kann der Beitrag der Identitäten zum nationalen Selbstverständnis
Spaniens und ihre förderlichen bzw. hinderlichen Einstellungen
zur Demokratie ermittelt werden. Spanien, einer der ältesten Nationalstaaten Europas, war lange durch
starken Zentralismus beherrscht, der nur zweimal kurzzeitig durch dezentrale
Ausprägungen unterbrochen wurde. 1978 wurde eine neue
Verfassung in Kraft gesetzt, aus der sich die Einteilung Spaniens in
"Nation", "Nationalitäten" und "Regionen" ergab. Die entstandene territoriale
Machtverteilung sollte den Zentralstaat beenden und einen demokratischen
Rechtsstaat zwischen politischem Zentralismus und Einheitsstaat
sowie dezentraler Version schaffen (Nohlen/Hildenbrand
199a: 294).
Seit 1983 gibt es in Spanien 17 autonome Regionen, die sogenannten
"Comunidades Autónomas". Diese neue Gebietsaufteilung stellt einen
tiefgreifenden Wandel in der Geschichte Spaniens dar. Aufgrund der
Unterdrückung der ethnischen und nationalen Identitäten sowie jeglicher
regionaler Eigenständigkeit der einzelnen Landesteile in Spanien
während des Franco-Regimes (1939-1975) kamen fast in allen Gebieten
neue regionalistische4 Kräfte zum Vorschein. Vor allem im Baskenland
und Katalonien sind nationale Emanzipationsbestrebungen verstärkt
zu beobachten. Bis heute ist die "regionale Frage"5 in Spanien
nicht gelöst, und weiterhin bestimmt das Problem der "peripheren oder lokalen Nationalismen und Regionalismen"6 die Schlagzeilen in spanischen
Tageszeitungen. Ausserdem wurde dieses Problem zu einem
wichtigen Prüfstein für Spaniens junge Demokratie (Nohlen/ Hildenbrand
1992a: 294).
Angesichts der Transitionsphase7 und nationalistischer Entwicklungen
in den einzelnen Peripherien ist es fraglich, ob damals, bei Verfassungsbeginn,
eine spanische Nation als nationale, die Staatsbürger einenden
Identität geschaffen wurde, oder ob nach wie vor einzelne ethnische
Bezugsgemeinschaften in den Regionen überwiegen. [...]
4siehe Kapitel 2.2.1.2.
5siehe Kapitel 2.2.1.2.,2.5.
6siehe Kapitel 2.2.1.1.,2.2.1.2.
7Übergangsphase zur Demokratie. Kapitel 2.4.3.
Bibliographische Angaben
- Autor: Ulrike Reitmann
- 2003, 1. Auflage, 185 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638239608
- ISBN-13: 9783638239608
- Erscheinungsdatum: 15.12.2003
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