"man wusste ja, man muss sich erstmal marktwirtschaftlich orientieren" (PDF)
Fallstudie zum erwerbsbiographischen Wandel von ostdeutschen Ingenieurinnen
Inhaltsangabe:Einleitung:
¿man wusste ja, man muss sich erstmal marktwirtschaftlich orientieren¿ ¿ dieses Zitat drückt den Veränderungsdruck aus, dem die Ostdeutschen mit der Wende von 1989 ausgesetzt waren. Es ist einem von vier qualitativen Interviews...
¿man wusste ja, man muss sich erstmal marktwirtschaftlich orientieren¿ ¿ dieses Zitat drückt den Veränderungsdruck aus, dem die Ostdeutschen mit der Wende von 1989 ausgesetzt waren. Es ist einem von vier qualitativen Interviews...
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Inhaltsangabe:Einleitung:
¿man wusste ja, man muss sich erstmal marktwirtschaftlich orientieren¿ ¿ dieses Zitat drückt den Veränderungsdruck aus, dem die Ostdeutschen mit der Wende von 1989 ausgesetzt waren. Es ist einem von vier qualitativen Interviews entnommen, die mit zwei ehemaligen Ingenieurinnen des Halbleiterwerks Frankfurt (Oder) in den Jahren 1997 und 2008 geführt wurden. Anhand dieser Interviews soll in der vorliegenden Arbeit empirisch der Frage nachgegangen werden, wie sich die Systemtransformation auf die Erwerbsbiographien dieser zwei Frauen ausgewirkt hat.
Dabei hat die Untersuchung von Erwerbsbiographien eine doppelte Natur: sie gibt Auskunft über die Gesellschaftlichkeit, da sich individuelle Biographien innerhalb eines strukturellen Handlungsrahmens bewegen. Gleichzeitig erschliesst sich in ihnen die Subjektivität in Form der individuellen Orientierungen bei der Nutzung eben dieses Handlungsrahmens. Dabei hat der Handlungsrahmen der beiden interviewten Frauen im Zuge der Systemtransformation von einem planwirtschaftlichen Einparteiensystem hin zu einer marktwirtschaftlich organisierten Demokratie eine drastische Veränderung erfahren.
Beide interviewten Frauen haben ihre Ausbildung, das ingenieurwissenschaftliche Studium und mehr als das erste Jahrzehnt ihrer Erwerbstätigkeit in der DDR durchlaufen. Das Studium der Ingenieurwissenschaften wurde in der DDR stark gefördert, da man sich von dieser Berufsgruppe positive Effekte auf die Wirtschaftsleistung erwartete. Das Erwerbsleben war von grosser Sicherheit geprägt, konfrontierte aber gerade die IngenieurInnen mit den systemischen Ineffizienzen. Im Alter von Mitte Dreissig erlebten beide Frauen die Systemtransformation, die mit einer drastischen Umwälzung und Verengung des ostdeutschen Arbeitsmarktes einherging. Die Interviewpartnerinnen gehören dabei in einem doppelten Sinne zu der Gruppe der Ostdeutschen, die von diesen Prozessen besonders betroffen waren: zum einen waren es im besonderen Masse die ostdeutschen Frauen, die von den Erschütterungen des Erwerbsmarktes betroffen waren. Zum anderen erlebte besonders die Berufsgruppe der IngenieurInnen eine drastische Umwälzung ihres Beschäftigungsfeldes.
Somit stellt sich die Frage, wie sich diese Veränderungen auf der Ebene der Gesellschaftlichkeit auf die Subjektivität, die Biographien niederschlagen. Die sozialwissenschaftliche Literatur die sich mit den Folgen des ostdeutschen Transformationsprozesses auf die individuellen [...]
¿man wusste ja, man muss sich erstmal marktwirtschaftlich orientieren¿ ¿ dieses Zitat drückt den Veränderungsdruck aus, dem die Ostdeutschen mit der Wende von 1989 ausgesetzt waren. Es ist einem von vier qualitativen Interviews entnommen, die mit zwei ehemaligen Ingenieurinnen des Halbleiterwerks Frankfurt (Oder) in den Jahren 1997 und 2008 geführt wurden. Anhand dieser Interviews soll in der vorliegenden Arbeit empirisch der Frage nachgegangen werden, wie sich die Systemtransformation auf die Erwerbsbiographien dieser zwei Frauen ausgewirkt hat.
Dabei hat die Untersuchung von Erwerbsbiographien eine doppelte Natur: sie gibt Auskunft über die Gesellschaftlichkeit, da sich individuelle Biographien innerhalb eines strukturellen Handlungsrahmens bewegen. Gleichzeitig erschliesst sich in ihnen die Subjektivität in Form der individuellen Orientierungen bei der Nutzung eben dieses Handlungsrahmens. Dabei hat der Handlungsrahmen der beiden interviewten Frauen im Zuge der Systemtransformation von einem planwirtschaftlichen Einparteiensystem hin zu einer marktwirtschaftlich organisierten Demokratie eine drastische Veränderung erfahren.
Beide interviewten Frauen haben ihre Ausbildung, das ingenieurwissenschaftliche Studium und mehr als das erste Jahrzehnt ihrer Erwerbstätigkeit in der DDR durchlaufen. Das Studium der Ingenieurwissenschaften wurde in der DDR stark gefördert, da man sich von dieser Berufsgruppe positive Effekte auf die Wirtschaftsleistung erwartete. Das Erwerbsleben war von grosser Sicherheit geprägt, konfrontierte aber gerade die IngenieurInnen mit den systemischen Ineffizienzen. Im Alter von Mitte Dreissig erlebten beide Frauen die Systemtransformation, die mit einer drastischen Umwälzung und Verengung des ostdeutschen Arbeitsmarktes einherging. Die Interviewpartnerinnen gehören dabei in einem doppelten Sinne zu der Gruppe der Ostdeutschen, die von diesen Prozessen besonders betroffen waren: zum einen waren es im besonderen Masse die ostdeutschen Frauen, die von den Erschütterungen des Erwerbsmarktes betroffen waren. Zum anderen erlebte besonders die Berufsgruppe der IngenieurInnen eine drastische Umwälzung ihres Beschäftigungsfeldes.
Somit stellt sich die Frage, wie sich diese Veränderungen auf der Ebene der Gesellschaftlichkeit auf die Subjektivität, die Biographien niederschlagen. Die sozialwissenschaftliche Literatur die sich mit den Folgen des ostdeutschen Transformationsprozesses auf die individuellen [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Charlotte Woldt
- 2014, 1. Auflage, 117 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3836645041
- ISBN-13: 9783836645041
- Erscheinungsdatum: 11.04.2014
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