Konfliktarbeit (PDF)
Theorie und Methodik Sozialer Arbeit in Konflikten
Soziale Konflikte stehen im Zentrum Sozialer Arbeit in all ihren Handlungsfeldern. Eine grundlegende Theorie- und Methodendiskussion zum Phänomen ,Konflikt' findet jedoch bisher nicht statt. Das Lehrbuch greift dieses Defizit auf, indem es dem Konflikt...
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Produktinformationen zu „Konfliktarbeit (PDF)“
Soziale Konflikte stehen im Zentrum Sozialer Arbeit in all ihren Handlungsfeldern. Eine grundlegende Theorie- und Methodendiskussion zum Phänomen ,Konflikt' findet jedoch bisher nicht statt. Das Lehrbuch greift dieses Defizit auf, indem es dem Konflikt einen theoretisch-systematischen Ort in der Sozialen Arbeit gibt und ihren spezifischen professionellen Zugang zu Konflikt aufzeigt. Neben einer Analyse von Konfliktpotentialen in den Strukturen Sozialer Arbeit wird ein Modell methodischen Handelns in Konfliktsituationen vorgelegt .
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Teil A Das Phänomen Konflikt im Alltag und in den Sozialwissenschaften (S. 15) 1 Konflikte im Alltag
Soziale Konflikte sind im Alltag allgegenwärtig. Jeder Mensch ist ständig und überall mit der Möglichkeit von Konflikten konfrontiert. Viele dieser Konflikte können rasch gelöst werden, andere üben auf das Leben der Subjekte und ihre Beziehungen dauerhaftere Einflüsse aus. Einzelne Konfliktkonstellationen durchziehen Biografien von Menschen sogar wie ein roter Faden.
Was für Individuen gilt, trifft in vergleichbarer Weise auch für kollektive Akteure wie Gruppen, Interessenverbände, Organisationen oder Staaten zu. Ein Blick in die Medien zeigt dies deutlich. Fast alle Tagesereignisse mit Nachrichtenwert wurzeln explizit oder implizit in einem Konflikt oder sind mit Konflikten verbunden.
Sie sind entweder das unmittelbare Ergebnis eines Konflikts, machen die Aktualität von Konfliktlagen sichtbar oder deuten auf zukünftige, noch zu erwartende Konfliktlagen hin. Die Selbstverständlichkeit, mit der wir den Konflikt als einen alles durchdringenden Sachverhalt in unser alltägliches Erleben integrieren, macht uns für das Phänomen als solches nahezu blind (Messmer 2005: 1).
Die Allgegenwärtigkeit von Konflikten im Alltag geht erstens mit einer begrifflichen Unschärfe einher: Der Begriff Konflikt wird häufig synonym verwendet mit Begriffen wie Streit, Kampf, Auseinandersetzung, ,Interessensgegensatz, Widerspruch etc.
Zweitens wird der Konfliktbegriff im Alltag meist nicht neutral benutzt, sondern werden Konflikte als negativ, bedrohlich oder gar zerstörerisch bewertet: Wunschbilder von harmonischem Zusammenleben, Ruhe und Ordnung und die häufige Vermischung des Konflikt-Phänomens mit dem Konflikt-Verhalten konkreter Akteure führen dazu, wie der Konfliktforscher Johan Galtung (1975) sagt, dass Konflikte etwas Schlechtes sind, etwas, vor dem man davonlaufen müsse.
Von diesem Negativbild sind die häufigsten alltäglichen
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Umgangsformen mit Konflikten beeinflusst: Konfliktverdrängung (Leugnung der Existenz von Konflikten, Nicht-Thematisierung), Das Handeln der Konfliktparteien nach dem Gewinner-Verlierer-Schema, verbunden mit der Vorstellung, dass nur eine Partei die Auseinandersetzung gewinnen kann, Das Harmonisieren von Konflikten, d.h. eine zu rasche Suche nach Kompromissen, bevor überhaupt klar ist, was alles im Konflikthintergrund wirksam ist, Die Versachlichung von Konflikten: d.h. die alleinige Suche nach Konfliktlösungen auf der Sachebene und Nicht-Thematisierung der emotionalen Betroffenheit der Konfliktbeteiligten.
Da Konfliktverdrängung bzw. falsche Konfliktbearbeitung meist keine tragfähigen Lösungen bringen, kommt leicht eine Art von Teufelskreis in Gang, in dem die subjektiv vorhandenen Negativbilder von Konflikten bestätigt werden.
2 Konflikte als Gegenstand der Sozialwissenschaften
2.1 Überblick zum aktuellen Diskussionsstand
Der Konfliktbegriff ist heute zu einem der schillerndsten, aber auch widersprüchlichsten Begriffe in den Sozialwissenschaften geworden. Dies liegt zum einen an der Relevanz des Begriffs in unterschiedlichsten Disziplinen, auf die z.B. Bonacker (2002: 15) hingewiesen hat: Das Soziale als Gegenstand der Sozialwissenschaften kann nämlich grundsätzlich in zwei Arten vorkommen: als Konsens und als Konflikt.
Entweder wir stimmen Angeboten, Erwartungen etc. wenigstens implizit zu oder wir lehnen sie ab. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der Konfliktbegriff eine prominente Rolle in allen sozialwissenschaftlichen Bereichen spielt, bezeichnet er doch eine grundsätzliche Möglichkeit der Form des Sozialen: Internationale Beziehungen, Arbeitsbeziehungen und Intimbeziehungen können immer auch konflikthaft sein (Herv. F.H.).
Da Konfliktverdrängung bzw. falsche Konfliktbearbeitung meist keine tragfähigen Lösungen bringen, kommt leicht eine Art von Teufelskreis in Gang, in dem die subjektiv vorhandenen Negativbilder von Konflikten bestätigt werden.
2 Konflikte als Gegenstand der Sozialwissenschaften
2.1 Überblick zum aktuellen Diskussionsstand
Der Konfliktbegriff ist heute zu einem der schillerndsten, aber auch widersprüchlichsten Begriffe in den Sozialwissenschaften geworden. Dies liegt zum einen an der Relevanz des Begriffs in unterschiedlichsten Disziplinen, auf die z.B. Bonacker (2002: 15) hingewiesen hat: Das Soziale als Gegenstand der Sozialwissenschaften kann nämlich grundsätzlich in zwei Arten vorkommen: als Konsens und als Konflikt.
Entweder wir stimmen Angeboten, Erwartungen etc. wenigstens implizit zu oder wir lehnen sie ab. Insofern ist es nicht verwunderlich, dass der Konfliktbegriff eine prominente Rolle in allen sozialwissenschaftlichen Bereichen spielt, bezeichnet er doch eine grundsätzliche Möglichkeit der Form des Sozialen: Internationale Beziehungen, Arbeitsbeziehungen und Intimbeziehungen können immer auch konflikthaft sein (Herv. F.H.).
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Autoren-Porträt von Franz Herrmann
Franz Herrmann, Dr. rer. soc., Dipl. Päd. und Dipl. Soz. Arb., ist Professor an der Fachhochschule Esslingen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Franz Herrmann
- 2007, 2006, 211 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531903853
- ISBN-13: 9783531903859
- Erscheinungsdatum: 20.12.2007
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