Juden im Getto Litzmannstadt (PDF)
Lebensbedingungen, Selbstwahrnehmung, Verhalten
»Viele Schrecknisse gerieten in Vergessenheit. Viele Schrecknisse (Schandtaten) hatten keine Zeugen. Viele Schrecknisse waren derart, dass ihre Darstellung keinen Glauben fand. Aber sie sollen in der Erinnerung leben bleiben.« Oskar Rosenfeld schrieb diese...
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Produktinformationen zu „Juden im Getto Litzmannstadt (PDF)“
»Viele Schrecknisse gerieten in Vergessenheit. Viele Schrecknisse (Schandtaten) hatten keine Zeugen. Viele Schrecknisse waren derart, dass ihre Darstellung keinen Glauben fand. Aber sie sollen in der Erinnerung leben bleiben.« Oskar Rosenfeld schrieb diese Zeilen im Mai 1942 angesichts der Deportation von Juden aus dem Getto Litzmannstadt (Lodz) in das Vernichtungslager Kulmhof (Chelmno) in sein Tagebuch. Zahlreiche Juden hielten das Erlebte fest, damit Leben und Sterben im Getto nicht in Vergessenheit geraten würden. Die jüdische Gettoverwaltung richtete sogar ein Archiv ein, um diese Aufzeichnungen zu sammeln.
Andrea Löw hat diese Selbstzeugnisse aus dem Getto in Litzmannstadt (Lodz) in deutscher, polnischer und jiddischer Sprache erstmals wissenschaftlich ausgewertet. Was wird über die Geschichte der Menschen im Getto berichtet? Wie versuchten sie, ihr Leben zu organisieren und gegen die Resignation anzukämpfen?
Aus anonymen Opfern werden Individuen, die versuchten, auf ihr Schicksal aktiv Einfluss zu nehmen.
Andrea Löw hat diese Selbstzeugnisse aus dem Getto in Litzmannstadt (Lodz) in deutscher, polnischer und jiddischer Sprache erstmals wissenschaftlich ausgewertet. Was wird über die Geschichte der Menschen im Getto berichtet? Wie versuchten sie, ihr Leben zu organisieren und gegen die Resignation anzukämpfen?
Aus anonymen Opfern werden Individuen, die versuchten, auf ihr Schicksal aktiv Einfluss zu nehmen.
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5. Das Ende: Gettoauflösung (S. 455-456)Die fast zwei Jahre andauernde Phase relativer »Ruhe« im Getto Litzmannstadt beendeten die Nationalsozialisten im Juni 1944. Diskussionen über die Zukunft des letzten noch auf vormals polnischem Gebiet bestehenden Gettos hatte es bereits 1943 gegeben. Am 11. Juni 1943 hatte Heinrich Himmler, vermutlich aufgrund von Sicherheitsüberlegungen unter dem Eindruck des Aufstandes im Warschauer Getto, angeordnet, das Getto Litzmannstadt in ein Konzentrationslager umzuwandeln und damit unter die Kontrolle der SS zu bringen. Dies blieb jedoch ohne Wirkung. Im Dezember 1943 regte Himmler die Verlegung sämtlicher Gettobetriebe nach Lublin an, wiederum verbunden mit der Anweisung, das Getto in ein Konzentrationslager umzuwandeln.
Dagegen protestierten die lokalen Behörden, drohte ihnen doch in diesem Falle der Verlust ihrer Tätigkeit in Litzmannstadt und eine Verlegung an die Front. Sie brachten unter Hinweis auf die Produktivität des Gettos das Oberkommando der Wehrmacht auf ihre Seite. Verschiedene Besprechungen über die Umwandlung des Gettos in ein Konzentrationslager fanden Anfang 1944 statt, die hier nicht im Detail erläutert werden sollen. Gauleiter Arthur Greiser intervenierte bei Heinrich Himmler im Februar 1944 in Posen gegen diese Pläne und vereinbarte mit ihm, dass das Getto zunächst verkleinert und dann aufgelöst werden sollte.
Seit Ende März lehnte die Gettoverwaltung Litzmannstadt neue Aufträge von privaten Firmen ab. Weitere Maßnahmen zur Reduzierung der Produktivität des Gettos wurden in diesem Monat getroffen, u.a. die Deportationen nach Skarzysko- Kamienna bei Tschenstochau und die Verkleinerung des Gettogebiets. Spätestens im März 1944 befahl Himmler, das SS-Sonderkommando Lange zu reaktivieren.
Die Wiedererrichtung des Vernichtungslagers Kulmhof begann wahrscheinlich noch im selben Monat
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und war Anfang Juni 1944 beendet. Auch danach waren die deutschen Diskussionen um die Zukunft des Gettos nicht abgeschlossen, aufgrund der großen Bedeutung der Gettoproduktivität für die Kriegswirtschaft setzte sich Albert Speer für seine Erhaltung ein. Am Ende setzte sich Himmler durch. Zwischen dem 23. Juni und dem 14. Juli wurden insgesamt 7.196 Menschen in zehn Transporten aus dem Getto Litzmannstadt nach Kulmhof deportiert.
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Autoren-Porträt von Andrea Löw
Andrea Löw, geb. 1973, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Zeitgeschichte München - Berlin im Editionsprojekt "Judenverfolgung 1933-1945", zuvor wissenschaftliche Mitarbeiterin der Arbeitsstelle Holocaustliteratur an der Justus-Liebig-Universität Giessen, Promotion an der Ruhr-Universität Bochum, Lehrtätigkeit an der Universität Giessen, Veröffentlichungen zu jüdischer Geschichte und zur Geschichte des Holocaust, u.a. als Mitherausgeberin "Deutsche - Juden - Polen. Geschichte einer wechselvollen Beziehung im 20. Jahrhundert" (2004) Im Wallstein Verlag erschienen Letzte Tage. Die Lodzer Getto-Chronik Juni/Juli 1944 (Hg. von Sascha Feuchert, Erwin Leibfried und Jörg Riecke)
Bibliographische Angaben
- Autor: Andrea Löw
- 2013, 2. Auflage, 584 Seiten, Deutsch
- Verlag: Wallstein Verlag GmbH
- ISBN-10: 3835320106
- ISBN-13: 9783835320109
- Erscheinungsdatum: 16.09.2013
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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Pressezitat
"Die verdienstvolle Arbeit von Andrea Löw macht die jüdischen Opfer des Nazi-Regimes in Lodz für uns aus dem Dunklen wahrnehmbar und gibt ihnen menschliche Würde zurück."[Quelle: Jens-Jürgen Ventzki, Süddeutsche Zeitung, 07.05.2007]
ein "Schatz an Zeugnissen zu "Lebensbedingungen. Selbstwahrnehmung und Verhalten" der Gettobewohner"
[Quelle: Klaus Commer, Jüdische Zeitung, Oktober 2006]
Andrea Löw "hat den Opfern ihre Stimme zurückgegeben."
[Quelle: Alfred Gerstl, DAVID, Dezember 2006]
"Historische Analyse und Bewertung werden hier schwierig, doch Andrea Löw nimmt sie abwägend und sensibel vor."
[Quelle: Klaus A. Lankheit, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27.1.2007]
"Die Autorin legt erstmals eine Innenansicht des Gettos vor."
[Quelle: Heidrun Helwig, Giessener Anzeiger, 27.1.2007]
"Sprachlich und stilistisch ist die Darstellung der schwierigen Thematik durchweg gewachsen: Der Autorin gelingt es mit viel Sprachgefühl und Sensibilität, aber zugleich völlig ohne Kitsch, das Leben im Getto Litzmannstadt zu beschreiben."
[Quelle: Hans-Jürgen Bömelburg, INTER FINITIMOS, 4/2006]
"wertend, ohne abwertend zu sein; wissenschaftlich und doch verständlich; nüchtern und doch aufwühlend: dieses Buch muss man lesen."
[Quelle: Wolfgang Wippermann, literaturkritik.de, März 2007]
"Das grundlegende Buch von Andrea Löw stellt für die zukünftige Forschung zum Getto Lodz eine unverzichtbare Dokumentation bereit, die Massstäbe gesetzt hat."
[Quelle: Wolfram Wiesemann, Fritz Bauer Newsletter Nr. 30, März 2007]
"Andrea Löw has written a carefully researched study, maintaining a high standard of accuracy."
[Quelle: Anna Hájková, Journal of Genocide Research (2007), 9/02) Juni 2007]
"Die verdienstvolle Arbeit von Andrea Löw ist von besonderem Wert, weil sie die Opfer des Naziregimes in Lodz oft aus dem Dunkeln für uns wahrnehmbar macht und ihnen menschliche Würde zurückgibt."
[Quelle: Jens-Jürgen Ventzki, Gegen Vergessen 52/2007, Mai 2007]
"eine
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unverzichtbare Darstellung zur Geschichte der Gettoisierung im Nationalsozialismus" [Quelle: Johannes Vossen, H-Soz-u-Kult, Juni 2007]
"Andrea Löws hervorragend recherchiertes, nachvollziehbar strukturiertes und flüssig geschriebenes Buch ist besonders jenen zur Lektüre zu empfehlen, die glauben und verbreiten, bei der Erforschung der NS-Zeit sei schon "jeder Stein dreimal umgedreht" worden."
[Quelle: Klaus-Peter Friedrich, Tribüne, 46. Jg. H. 183, 3. Quartal 2007 (Okt.)]
"Eine hervorragend recherchierte, nachvollziehbar strukturierte und flüssig geschriebene Untersuchung."
[Quelle: Klaus-Peter Friedrich, Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 56 (2007) H.1]
"Andrea Löw hat mit ihrer Arbeit einen sehr wichtigen Beitrag zu den Folgen der deutschen Besatzungspolitik am Beispiel eines der zentralen Gettos geleistet."
[Quelle: Hans-Christian Petersen, Zeitschrift für Genozidforschung, 8. Jg. 2007, H. 1]
"Es gibt nicht die Geschichte des Gettos aus Sicht der Juden, sondern wir haben es immer mit den Interpretationen und Wahrnehmungen einzelner, ganz unterschiedlicher Menschen zu tun."
[Quelle: Christoph Dieckmann, Historische Anthropologie Jg. 16, H. 2 2008]
"Andrea Löws hervorragend recherchiertes, nachvollziehbar strukturiertes und flüssig geschriebenes Buch ist besonders jenen zur Lektüre zu empfehlen, die glauben und verbreiten, bei der Erforschung der NS-Zeit sei schon "jeder Stein dreimal umgedreht" worden."
[Quelle: Klaus-Peter Friedrich, Tribüne, 46. Jg. H. 183, 3. Quartal 2007 (Okt.)]
"Eine hervorragend recherchierte, nachvollziehbar strukturierte und flüssig geschriebene Untersuchung."
[Quelle: Klaus-Peter Friedrich, Zeitschrift für Ostmitteleuropa-Forschung 56 (2007) H.1]
"Andrea Löw hat mit ihrer Arbeit einen sehr wichtigen Beitrag zu den Folgen der deutschen Besatzungspolitik am Beispiel eines der zentralen Gettos geleistet."
[Quelle: Hans-Christian Petersen, Zeitschrift für Genozidforschung, 8. Jg. 2007, H. 1]
"Es gibt nicht die Geschichte des Gettos aus Sicht der Juden, sondern wir haben es immer mit den Interpretationen und Wahrnehmungen einzelner, ganz unterschiedlicher Menschen zu tun."
[Quelle: Christoph Dieckmann, Historische Anthropologie Jg. 16, H. 2 2008]
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