Johann Beer / Frühe Neuzeit Bd.82 (PDF)
Johann Beer (1655-1700) gilt in der Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit als der begabteste Nachfolger Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens und zugleich als eines der grossen Erzähltalente einer barocken und grotesken Menschlichkeit. Der...
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Johann Beer (1655-1700) gilt in der Literaturgeschichte der Frühen Neuzeit als der begabteste Nachfolger Hans Jacob Christoffel von Grimmelshausens und zugleich als eines der grossen Erzähltalente einer barocken und grotesken Menschlichkeit. Der musikalisch begabte Autor, dessen Eltern als Protestanten früh aus Österreich vertrieben wurden, erhielt eine gründliche musikalische Ausbildung im Benediktinerkloster in Lambach 1662-1665 und bei den Augustiner Chorherren in Reichersberg 1665-1669. Diese Ausbildung und das damit einhergehende Nebeneinander protestantischer und katholischer Traditionen sollte den Autor bis ans Ende seines Lebens deutlich prägen. Neben seiner Tätigkeit als Musiker und Musiktheoretiker in Weissenfels verfasst er mehr als zwanzig längere und kürzere Erzähltexte, die durch eine ungewöhnliche Mischung aus brillanten Realitätspartikeln, grotesken Details, Obszönitäten und einem von Anfang bis Ende durchgehaltenen Willen zur pädagogischen Belehrung charakterisiert sind. Die vorliegende Monographie versucht, die Vielgestaltigkeit seines Werks und dessen zum Teil paradoxen Konstruktionen durch eine narratologische Analyse miteinander vergleichbar zu machen. Es stellt sich dabei heraus, dass Beer durch sein ganzes Werk hindurch Lösungsentwürfe für das Problem der Integration von delectare und prodesse formuliert, wobei er zwischen den Extremen misogyner Satire und rhetorisch ausgefeilter Erzählstrategie in pädagogischer Absicht oszilliert.
- Autor: Andreas Solbach
- 2012, Reprint 2012, 462 Seiten, Deutsch
- Verlag: Walter de Gruyter
- ISBN-10: 311093938X
- ISBN-13: 9783110939385
- Erscheinungsdatum: 25.10.2012
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