Handbuch Europa in Nordrhein-Westfalen (PDF)
Wer macht was in Nordrhein-Westfalen für Europa?
Das Handbuch Europa in NRW zeigt die europapolitischen Strukturen innerhalb des Landes und sorgt so für mehr Transparenz. Es werden rund 1000 Akteure aus NRW vorgestellt, die sich dem Thema Europa widmen. Die Neuauflage bietet eine komplette Aktualisierung...
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Produktinformationen zu „Handbuch Europa in Nordrhein-Westfalen (PDF)“
Das Handbuch Europa in NRW zeigt die europapolitischen Strukturen innerhalb des Landes und sorgt so für mehr Transparenz. Es werden rund 1000 Akteure aus NRW vorgestellt, die sich dem Thema Europa widmen. Die Neuauflage bietet eine komplette Aktualisierung der Daten und ist um zusätzliche Bereiche erweitert. Die Daten sind systematisch nach Politikbereichen geordnet. Jedem Bereich ist ein wissenschaftlicher Artikel über die Vernetzungen der regionalen und supranationalen Ebene vorangestellt. Diese Artikel berücksichtigen bereits sämtliche Änderungen durch den Vertrag von Lissabon und die neuen Förderprogramme der Union. Das unübersichtliche Geflecht der Beziehungen zwischen NRW und der Europäischen Union wird durch das Handbuch entwirrt und systematisiert. Von den europapolitisch aktiven Akteuren in NRW kann diese Publikation als ein Werkzeug zur Information und zur Knüpfung von Kooperationen eingesetzt werden.
Lese-Probe zu „Handbuch Europa in Nordrhein-Westfalen (PDF)“
5 Kultur und Medien (S. 487-488)Wilfried Loth
5.1 Einleitung: Der Weg zu einer vielfältigen Staatengemeinschaft Nordrhein-Westfalens Kultur- und Medienlandschaft in der europäischen Dimension
Wenn er noch einmal von vorne beginnen könne, würde er mit der Kultur anfangen: Dieser Satz wird Jean Monnet zugeschrieben, einem der Gründungsväter des vereinten Europas. Tatsächlich hat Monnet nie so etwas gesagt, es passt auch nicht zu seinem ebenso induktiven wie pragmatischen Politikverständnis. Dass sich das Gerücht einer solchen Äusserung dennoch hartnäckig hält, signalisiert wachsende Sensibilität für die zentrale Rolle, die kulturelle Traditionen, Wertorientierungen und kultureller Austausch in der europäischen Konstruktion spielen. In der Europäischen Union geht es um Spielregeln vertraglich vereinbarten Zusammenlebens in einer Solidargemeinschaft, ihre Ziele sind der Erhalt und die Weiterentwicklung einer bei aller Vielfalt in den Ausprägungen im Grundsätzlichen gemeinsamen Lebensform.
Diese Lebensform tradiert sich nicht von selbst, sie bedarf der Aneignung, des Schutzes, der Förderung und der aktiven Auseinandersetzung. Das hervorstechendste Merkmal der europäischen Kultur ist ihre Vielfalt. Nationen, Regionen, Kommunen, soziale Bewegungen und Gruppen sind in vielfacher Hinsicht prägende Akteure. Kulturpolitik auf europäischer Ebene kann daher nur ergänzende und unterstützende Funktionen haben: Organisation des Austauschs und der Kooperation, Gestaltung der gemeinsamen Rahmenbedingungen, Unterstützung der Bemühungen um die Bewahrung des gemeinsamen kulturellen Erbes, Betonung der europäischen Dimension kultureller Aktivitäten und Förderung der Aussenwirkung europäischer Kultur.
Die Europäische Gemeinschaft brauchte lange, ehe sie überhaupt im kulturellen Bereich aktiv wurde. Unterschiedliche Auffassungen über die Zielsetzungen der Gemeinschaft und die beständige Sorge vor unangemessener Zentralisierung der kulturellen Vielfalt
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liessen erst in den 1970er Jahren zögerliche erste Schritte zu. Die Staats- und Regierungschefs der Gemeinschaft verabschiedeten bei ihrem Gipfeltreffen im Dezember 1973 in Kopenhagen eine Erklärung zu den Grundwerten europäischer Identität, das Europäische Parlament folgte 1974 mit einer Entschliessung zum Schutz des europäischen Kulturgutes.
1979 setzte das Parlament einen Ausschuss für Kulturpolitik ein, der sich insbesondere mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kultureller Produktion beschäftigte. Mit eigenen kulturpolitischen Initiativen trat die Gemeinschaft erst im Anschluss an ein erstes Treffen der Kulturminister der EG im Jahr 1984 hervor. Die grösste Beachtung fand hierbei die jährliche Förderung einer Kulturstadt Europas, aus der das gegenwärtige Programm der Kulturhauptstadt Europas hervorging. Mit dem Vertrag von Maastricht vom Februar 1992 wurde dann erstmals eine rechtliche Grundlage für die kulturellen Aktivitäten der Gemeinschaft geschaffen.
Artikel 128 des EG-Vertrages in der Fassung von 1992, der 1997 als Artikel 151 in den Vertrag von Amsterdam und 2001 in den Vertrag von Nizza übernommen wurde, stellt fest: Die Gemeinschaft leistet einen Beitrag zur Entfaltung der Kulturen der Mitgliedsstaaten unter Wahrung ihrer nationalen und regionalen Vielfalt sowie gleichzeitiger Hervorhebung des gemeinsamen kulturellen Erbes. In den Vertrag von Lissabon ist dieser Kulturartikel im Wesentlichen unverändert übernommen worden, er figuriert dort als Artikel 167 im Titel XIII Kultur des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV). Als Bereiche, in denen die Europäische Union die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten organisiert und unterstützend tätig wird, werden im Kulturartikel des Vertrags von Lissabon genannt:
1979 setzte das Parlament einen Ausschuss für Kulturpolitik ein, der sich insbesondere mit den wirtschaftlichen Rahmenbedingungen kultureller Produktion beschäftigte. Mit eigenen kulturpolitischen Initiativen trat die Gemeinschaft erst im Anschluss an ein erstes Treffen der Kulturminister der EG im Jahr 1984 hervor. Die grösste Beachtung fand hierbei die jährliche Förderung einer Kulturstadt Europas, aus der das gegenwärtige Programm der Kulturhauptstadt Europas hervorging. Mit dem Vertrag von Maastricht vom Februar 1992 wurde dann erstmals eine rechtliche Grundlage für die kulturellen Aktivitäten der Gemeinschaft geschaffen.
Artikel 128 des EG-Vertrages in der Fassung von 1992, der 1997 als Artikel 151 in den Vertrag von Amsterdam und 2001 in den Vertrag von Nizza übernommen wurde, stellt fest: Die Gemeinschaft leistet einen Beitrag zur Entfaltung der Kulturen der Mitgliedsstaaten unter Wahrung ihrer nationalen und regionalen Vielfalt sowie gleichzeitiger Hervorhebung des gemeinsamen kulturellen Erbes. In den Vertrag von Lissabon ist dieser Kulturartikel im Wesentlichen unverändert übernommen worden, er figuriert dort als Artikel 167 im Titel XIII Kultur des Vertrags über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV). Als Bereiche, in denen die Europäische Union die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten organisiert und unterstützend tätig wird, werden im Kulturartikel des Vertrags von Lissabon genannt:
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Autoren-Porträt von Ulrich von Alemann, Anne Gödde, Hartwig Hummel, Claudia Münch
Prof. Dr. Ulrich von Alemann ist Professor für Politikwissenschaft (Politisches System der Bundesrepublik Deutschland) und Prorektor für Lehre und Studienqualität an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.Anne Gödde, M.A., ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Forschungsinitiative NRW in Europa (FINE) der Politikwissenschaft an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Prof. Dr. Hartwig Hummel ist Professor für Politikwissenschaft (Europapolitik/Internationale Beziehungen) an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Dr. Claudia Münch ist Referentin in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Ulrich von Alemann , Anne Gödde , Hartwig Hummel , Claudia Münch
- 2010, 3. Aufl. 2010, 678 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Ulrich Alemann, Anne Gödde, Hartwig Hummel, Claudia Münch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531922890
- ISBN-13: 9783531922898
- Erscheinungsdatum: 18.05.2010
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