Grabräuber: Mein Freund Tutenchamun (ePub)
"Na komm schon, Tjesem!", sagte Tutenchamun und streckte die Hände aus. Der Hund sah den erst zehnjährigen Herrscher Ägyptens aufmerksam an und stellte die Ohren auf. "Was ist...
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Die Abenteuer des zehnjährigen Herkos am Hof des jungen Pharaos Tutenchamun.
"Na komm schon, Tjesem!", sagte Tutenchamun und streckte die Hände aus. Der Hund sah den erst zehnjährigen Herrscher Ägyptens aufmerksam an und stellte die Ohren auf. "Was ist - fürchtest du dich etwa?", fragte der junge Pharao, als der Hund immer noch zögerte. "Tjesem!"
"Na, den Göttern sei Dank, dass dir Ägypten besser gehorcht als dieser Windhund!", spottete seine Schwester Anchesenamun, die den Umgang ihres Bruders mit dem ringelschwänzigen, schlanken Windhund schon eine ganze Weile beobachtete.
Sie befanden sich auf der königlichen Barke, einem Nilschiff, das vollkommen aus Papyrus gefertigt worden war. Der mächtige Nil war die Lebensader der beiden Länder Ober- und Unterägypten, wie man das Reich des Pharaos offiziell nannte. Er floss von Süden her zuerst durch Oberägypten mit der alten Hauptstadt Theben, dann viele Meilen durch die Wüste und erreichte schliesslich Unterägypten mit der neuen Hauptstadt Memphis. In Unterägypten teilte sich der Nil und ergoss sich ins Mittelmeer.
Der Wind wehte fast immer aus Norden und so war es ein Leichtes den Nil flussaufwärts zu segeln. Auch das Segel der königlichen Barke war die ganze Zeit über gebläht, sodass sie gut vorankamen. Wollte man mit dem Schiff in umgekehrte Richtung reisen, brauchte man einfach nur das Segel zusammenzurollen und sich von der Strömung treiben zu lassen.
Tjesem stand ganz am Rand des Schiffes. Die Bugwelle, die eines der Begleitschiffe der königlichen Barke aufwühlte, spritzte auf. Gischt machte ihm den Kopf nass. Der Windhund erschrak erst und um ein Haar wäre er in die Fluten des Nils gefallen. Dann schüttelte er sich.
"Na, ist doch ganz angenehm so eine Abkühlung - bei der Hitze!", meldete sich nun ein anderer Junge zu Wort. Er unterschied sich in Kleidung und Aussehen von den Ägyptern an Bord. Gekleidet war er in eine Tunika mit einem breiten Gürtel und Sandalen. Sein Haar war im Gegensatz zu allen anderen an Bord viel heller und seine Augen leuchtend blau anstatt so dunkel, wie es bei Tutenchamun und seiner Schwester der Fall war. "Komm zu Herkos!", sagte der hellhaarige Junge - und tatsächlich hörte der Windhund mit zur Spirale aufgerollten Schwanz auf ihn. Dieser Ringelschwanz gehörte zu den besonderen Kennzeichen dieser sehr schlanken, windschnittigen Hundeart, die dafür bekannt war, unwahrscheinlich schnell laufen zu können. Man hatte sie für die Jagd von Hasen gezüchtet.
Der Hund kam zu Herkos, liess sich von ihm den Nacken kraulen und wedelte dabei mit dem Ringelschwanz. Dann legte er sich zu Herkos' Füssen.
"Alle Achtung!", grinste Anchesenamun in Herkos' Richtung. Dann wandte sie sich an ihren Bruder und fuhr fort: "Und dabei ist Herkos nur ein Prinz und wird vielleicht mal in seiner Heimat ein König - du aber bist jetzt schon Pharao, und beide Länder Ägyptens verneigen sich vor dir - nur nicht dieser Hund!"
Wenn ein Junge den Namen „Der die Elben versteht" (Alfred) erhält und in einem Jahr des Drachen (1964) an einem Sonntag geboren wird, ist sein Schicksal vorherbestimmt: Er muss Fantasy-Autor werden! Dass er später ein bislang über 30 Bücher umfassendes Fantasy-Universum um "Das Reich der Elben" schuf, erscheint da nur logisch. Alfred Bekker wurde am 27.9.1964 in Borghorst (heute Steinfurt) geboren und wuchs in den münsterländischen Gemeinden Ladbergen und Lengerich auf. Schon als Student veröffentlichte Bekker zahlreiche Romane und Kurzgeschichten und wurde Mitautor zugkräftiger Romanserien wie Kommissar X, Jerry Cotton, Rhen Dhark, Bad Earth und Sternenfaust und schrieb eine Reihe von Kriminalromanen. Angeregt durch seine Tätigkeit als Lehrer wandte er sich schliesslich auch dem Kinder- und Jugendbuch zu, wo er Buchserien wie 'Tatort Mittelalter', 'Ragnar der Wikinger', 'Da Vincis Fälle - die mysteriösen Abenteuer des jungen Leonardo'', 'Elbenkinder', 'Die wilden Orks', 'Zwergenkinder', 'Elvany', 'Fussball-Internat', 'Mein Freund Tutenchamun', 'Drachenkinder' und andere mehr entwickelte. Seine Fantasy-Zyklen um 'Das Reich der Elben', die 'DrachenErde-Saga' ,die 'Gorian'-Trilogie, und die Halblinge-Trilogie machten ihn einem grossen Publikum bekannt. Alfred Bekker benutzte auch die Pseudonyme Neal Chadwick, Henry Rohmer, Adrian Leschek, Brian Carisi, Leslie Garber, Robert Gruber, Chris Heller und Jack Raymond. Als Janet Farell verfasste er die meisten Romane der romantischen Gruselserie Jessica Bannister. Historische Romane schrieb er unter den Namen Jonas Herlin und Conny Walden. Einige Gruselromane für Teenager verfasste er als John Devlin. Seine Romane erschienen u.a. bei Lyx, Blanvalet, BVK, Goldmann,, Schneiderbuch, Arena, dtv, Ueberreuter und Bastei Lübbe und wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt., darunter Englisch, Niederländisch, Dänisch, Türkisch, Indonesisch, Polnisch, Vietnamesisch, Finnisch, Bulgarisch und Polnisch.
- Autor: Alfred Bekker
- 2019, Deutsch
- Verlag: Alfred Bekker
- ISBN-10: 1386931640
- ISBN-13: 9781386931645
- Erscheinungsdatum: 27.05.2019
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