Gesellschaftliche Entwicklungen im Spiegel der empirischen Sozialforschung / Schriftenreihe der ASI - Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute (PDF)
Im vorliegenden Band zeichnen namhafte Fachvertreter zentrale Entwicklungslinien ausgewählter Gebiete der empirischen Sozial- und Politikforschung in den letzten Jahrzehnten nach. Dargestellt werden die soziale Entwicklung (soziale Ungleichheit, Familie im...
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Produktinformationen zu „Gesellschaftliche Entwicklungen im Spiegel der empirischen Sozialforschung / Schriftenreihe der ASI - Arbeitsgemeinschaft Sozialwissenschaftlicher Institute (PDF)“
Im vorliegenden Band zeichnen namhafte Fachvertreter zentrale Entwicklungslinien ausgewählter Gebiete der empirischen Sozial- und Politikforschung in den letzten Jahrzehnten nach. Dargestellt werden die soziale Entwicklung (soziale Ungleichheit, Familie im Wandel, demographische Entwicklung), der Wandel von Einstellungen und Werten, Entwicklungen im Bereich der Politikforschung sowie verschiedener Teilbereiche der Methodenforschung (Datenanalyse, Datengrundlagen, Umfrageforschung).
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60 Jahre Empirische Sozialforschung in vergleichender Perspektive (S. 169-170)Christian Fleck
“Traditionally, German sociology and political science have been primarily theoretical, speculative, or historical, rather than empirical and quantitative. Change in research orientation is in itself an important problem for social sciences. In the case of German social science, there was much resistance to change because emphasis on measurement was frequently considered an American idea, while the development of all-inclusive philosophical systems was associated with the supremacy of German social science” (Katona 1953/54, 471).
Diese Sätze stammen aus einem Beitrag über „Survey Research in Germany“, der 1953/54 im Public Opinion Quarterly erschien. Sein Autor war ein emigrierter deutschsprachiger Sozialwissenschaftler. George Katona wurde 1901 in Ungarn geboren und studierte in Göttingen Psychologie. Bis 1933 lebte er in Berlin als Mitarbeiter des Deutschen Volkswirts und als Korrespondent des Wall Street Journal. In den USA arbeitete er u.a. bei der berühmten, die Ökonometrie (mit-) begründenden Cowles Commission und als er diesen Bericht über die Umfrageforschung in Deutschland schrieb, war er Program Director des Survey Research Centers an der University of Michigan.
Ein anderer, weniger bekannter, ebenfalls emigrierter deutscher Sozialwissenschaftler, Hans J. Arndt, schrieb zur selben Zeit über die Lage der soziologischen Forschung in Deutschland ganz ähnliches im Midwest Sociologist: „(…) but very little is done to explore the social structure of present Germany by careful inductive research (…) Germany urgently needs re-establishment of means to acquire the latest achievements in the social sciences.
She most urgently needs information about the present stage in sociology, since during the Hitler era sociology was branded as dangerous,
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‘Jewish’, and unnecessary; and, in fact, this science was dangerous to a totalitarian regime, and always will be, by critically questioning what may be sanctioned ideologies or basic propagandists prerequisites for a whatever inadequate and inhumane, but ‘holy’ political system” (Arndt 1951, 17f.) Was Katona und Arndt sagten könnte auch in einer soziologiehistorischen Arbeit jüngeren Datums stehen -- oder dort wortreich bestritten werden.
Auf die These, es habe während der NS-Herrschaft so etwas wie empirische Sozialforschung gegeben, worauf in den Nachkriegsjahren aufgebaut werden konnte und was den von der amerikanischen Besatzungsmacht aufgenötigten Import positivistischer Faktenhuberei erst erfolgreich werden habe lassen, wird im Folgenden jedoch nicht eingegangen.
Auf die These, es habe während der NS-Herrschaft so etwas wie empirische Sozialforschung gegeben, worauf in den Nachkriegsjahren aufgebaut werden konnte und was den von der amerikanischen Besatzungsmacht aufgenötigten Import positivistischer Faktenhuberei erst erfolgreich werden habe lassen, wird im Folgenden jedoch nicht eingegangen.
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Autoren-Porträt
Prof. Dr. Frank Faulbaum ist am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen tätig.Prof. Dr. Christof Wolf ist Wissenschaftlicher Leiter der Abteilung "Dauerbeobachtung der Gesellschaft" der GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und hat eine Professur für Sozialstrukturanalyse an der Universität Mannheim.
Bibliographische Angaben
- 2010, 2010, 246 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Frank Faulbaum, Christof Wolf
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531925903
- ISBN-13: 9783531925905
- Erscheinungsdatum: 02.09.2010
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