Genossenschaften in Deutschland - Anfänge, Entwicklung, Perspektiven (ePub)
Anfänge, Entwicklung, Perspektiven
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Anfänge der modernen Genossenschaften liegen in der...
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Produktinformationen zu „Genossenschaften in Deutschland - Anfänge, Entwicklung, Perspektiven (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Freie Universität Berlin (Otto-Suhr-Institut), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Anfänge der modernen Genossenschaften liegen in der Mitte des 19. Jahrhunderts.
Der grosse Unterschied zwischen diesen modernen Genossenschaften und bisherigen
kooperativen Vereinigungen, welche vor allem auf ständischer, nachbarschaftlicher oder
sippenmässiger Verbundenheit beruhten, zeigt sich in der primär wirtschaftlichen Ausrichtung
der modernen Genossenschaften. Die bisherigen kooperativen Zusammenschlüsse
wie z.B. die Zünfte waren dagegen vor allem Wirtschafts- und Lebensgemeinschaften.
1
Das besondere an Genossenschaften ist zudem, dass sie einen 3. Sektor/eine 3. Ordnung
als Weg zwischen Plan- und Marktwirtschaft - also der Gegensatz zwischen privater
und kollektiver Verfügbarkeit - darstellen. In der heutigen Zeit werden Genossenschaften
allerdings eher als Teil des marktwirtschaftlichen System betrachtet, wobei dennoch
der kollektive Charakter der Genossenschaften sie mehr als öffentliche Unternehmen
denn als privatwirtschaftlich-einzelwirtschaftliche Unternehmen innerhalb des Marktwettbewerbs
erscheinen lässt.2
Trotz dieser Sonderstellung innerhalb des ökonomischen Systems unterliegt das Genossenschaftswesen
im westlichen Europa einer tiefen Identitätskrise. Im öffentlichen Bewusstsein
haben die Genossenschaften nur einen geringen Stellenwert. Ähnliches gilt
für die osteuropäischen Länder, in denen die Genossenschaften vielfach als Altlasten
angesehen werden, die als ehemaliges Werkzeug der Planwirtschaft und z.T. als Zufluchtsstätte
für Angehörige der ehemals Herrschenden gelten. 3
Gleichzeitig haben die Genossenschaften eine quantitativ nicht zu vernachlässigende
Bedeutung im Wirtschaftsleben. In der Bundesrepublik Deutschland gab es zum Jahrtausendwechsel
9484 Genossenschaften mit 19,9 Millionen Mitgliedern, die 467.400
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigten und einen Gesamtumsatz von 243 Milliarden
DM erreichten.
[...]
1 Vgl. Todev, Tode; Paulesich, Reinhard; Brazda, Johann: Genossenschaften im Umbruch. Chancen und
Risiken der Genossenschaften in West- und Osteuropa. Forschungsberichte des Instituts für Betriebswirtschaftslehre
der Universität Wien. Wien 1992, S. 1.
2 Vgl. Todev/Paulesich/Brazda, a.a.O., S. 9. Kluthe, Klaus: Genossenschaften und Staat in Deutschland.
Systematische und historische Analysen deutscher Genossenschaftspolitik bezogen auf den Zeitraum
1914 bis zur Gegenwart. Berlin 1985, S. 43 ff.
3 Vgl. Todev/Paulesich/Brazda, a.a.O., im Vorwort ohne Seitenzahl.
Der grosse Unterschied zwischen diesen modernen Genossenschaften und bisherigen
kooperativen Vereinigungen, welche vor allem auf ständischer, nachbarschaftlicher oder
sippenmässiger Verbundenheit beruhten, zeigt sich in der primär wirtschaftlichen Ausrichtung
der modernen Genossenschaften. Die bisherigen kooperativen Zusammenschlüsse
wie z.B. die Zünfte waren dagegen vor allem Wirtschafts- und Lebensgemeinschaften.
1
Das besondere an Genossenschaften ist zudem, dass sie einen 3. Sektor/eine 3. Ordnung
als Weg zwischen Plan- und Marktwirtschaft - also der Gegensatz zwischen privater
und kollektiver Verfügbarkeit - darstellen. In der heutigen Zeit werden Genossenschaften
allerdings eher als Teil des marktwirtschaftlichen System betrachtet, wobei dennoch
der kollektive Charakter der Genossenschaften sie mehr als öffentliche Unternehmen
denn als privatwirtschaftlich-einzelwirtschaftliche Unternehmen innerhalb des Marktwettbewerbs
erscheinen lässt.2
Trotz dieser Sonderstellung innerhalb des ökonomischen Systems unterliegt das Genossenschaftswesen
im westlichen Europa einer tiefen Identitätskrise. Im öffentlichen Bewusstsein
haben die Genossenschaften nur einen geringen Stellenwert. Ähnliches gilt
für die osteuropäischen Länder, in denen die Genossenschaften vielfach als Altlasten
angesehen werden, die als ehemaliges Werkzeug der Planwirtschaft und z.T. als Zufluchtsstätte
für Angehörige der ehemals Herrschenden gelten. 3
Gleichzeitig haben die Genossenschaften eine quantitativ nicht zu vernachlässigende
Bedeutung im Wirtschaftsleben. In der Bundesrepublik Deutschland gab es zum Jahrtausendwechsel
9484 Genossenschaften mit 19,9 Millionen Mitgliedern, die 467.400
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigten und einen Gesamtumsatz von 243 Milliarden
DM erreichten.
[...]
1 Vgl. Todev, Tode; Paulesich, Reinhard; Brazda, Johann: Genossenschaften im Umbruch. Chancen und
Risiken der Genossenschaften in West- und Osteuropa. Forschungsberichte des Instituts für Betriebswirtschaftslehre
der Universität Wien. Wien 1992, S. 1.
2 Vgl. Todev/Paulesich/Brazda, a.a.O., S. 9. Kluthe, Klaus: Genossenschaften und Staat in Deutschland.
Systematische und historische Analysen deutscher Genossenschaftspolitik bezogen auf den Zeitraum
1914 bis zur Gegenwart. Berlin 1985, S. 43 ff.
3 Vgl. Todev/Paulesich/Brazda, a.a.O., im Vorwort ohne Seitenzahl.
Bibliographische Angaben
- Autor: Sven Kusserow
- 2004, 1. Auflage, 37 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638277712
- ISBN-13: 9783638277716
- Erscheinungsdatum: 21.05.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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