Frauenerwerbstätigkeit in Geschlechterregimen (PDF)
Grossbritannien, Frankreich und Schweden im Vergleich
Obwohl die Gleichstellung der Geschlechter gesetzlich verankert ist, sind Frauen auf dem Arbeitsmarkt sowie in anderen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens nach wie vor mit Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts konfrontiert. Dies zeigt sich...
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Produktinformationen zu „Frauenerwerbstätigkeit in Geschlechterregimen (PDF)“
Obwohl die Gleichstellung der Geschlechter gesetzlich verankert ist, sind Frauen auf dem Arbeitsmarkt sowie in anderen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens nach wie vor mit Benachteiligungen aufgrund ihres Geschlechts konfrontiert. Dies zeigt sich bspw. in der Unterrepräsentativität von Frauen in Führungspositionen, geschlechtsspezifischen Einkommensdifferenzen sowie weiteren hier untersuchten Aspekten.
Wie also wird die weibliche Erwerbstätigkeit in den hier untersuchten Ländern Grossbritannien, Frankreich und Schweden gefördert, um Benachteiligungen zu kompensieren und den Ursachen entgegenzuwirken? Die Autorin analysiert und vergleicht zur Beantwortung dieser Frage die Arbeitsmarktpolitik sowie weitere politische und gesellschaftliche Bereiche der Wohlfahrtsstaatsregime sowie den darin eingebetteten Geschlechterregimen und stellt hierzu die These auf, dass die Quantität und Qualität der Strategien zur Frauenförderung vom jeweiligen Typus des Geschlechterregimes abhängen und sich die Wohlfahrtsstaaten in ihrer Politik hinsichtlich sozialer Sicherung sowie in ihren arbeitsmarktpolitischen Instrumenten einander annähern, da auf EU-Ebene vereinheitlichte Regelungen in Bezug auf Geschlechtergleichstellung vorgegeben werden, die Einfluss auf die Frauenerwerbstätigkeit nehmen.
Wie also wird die weibliche Erwerbstätigkeit in den hier untersuchten Ländern Grossbritannien, Frankreich und Schweden gefördert, um Benachteiligungen zu kompensieren und den Ursachen entgegenzuwirken? Die Autorin analysiert und vergleicht zur Beantwortung dieser Frage die Arbeitsmarktpolitik sowie weitere politische und gesellschaftliche Bereiche der Wohlfahrtsstaatsregime sowie den darin eingebetteten Geschlechterregimen und stellt hierzu die These auf, dass die Quantität und Qualität der Strategien zur Frauenförderung vom jeweiligen Typus des Geschlechterregimes abhängen und sich die Wohlfahrtsstaaten in ihrer Politik hinsichtlich sozialer Sicherung sowie in ihren arbeitsmarktpolitischen Instrumenten einander annähern, da auf EU-Ebene vereinheitlichte Regelungen in Bezug auf Geschlechtergleichstellung vorgegeben werden, die Einfluss auf die Frauenerwerbstätigkeit nehmen.
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3 Frankreich - Das konservativ-kooperatistische Regime (S. 108-109)Im Modell der modified male-breadwinner, was dem konservativ-kooperatistischen Regime entspricht, gibt es historisch gesehen eine höhere Frauenerwerbsquote und einen höheren Anteil an Vollzeitarbeit auch aufgrund von umfangreicheren Sozialleistungen. Alleinerziehende Mütter sind ebenso zu mehr als 50% vollzeiterwerbstätig und weisen eine unterdurchschnittliche Armutsquote auf, wenn sie einer Erwerbstätigkeit nachgehen, aber eine überdurchschnittliche, wenn sie erwerbslos sind (Kilkey/Bradshaw 1999, 174).
Im konservativkooperatistischen Modell wird die Frau sowohl als Bürgerin und Mutter als auch als Bürgerin und Arbeitnehmerin betrachtet (Lewis/Ostner 1994, 25). Statusunterschiede werden in diesem Regime bewusst bewahrt, Rechte und Ansprüche der vom Staat organisierten Systeme sozialer Sicherung werden mit dem Status auf dem Arbeitsmarkt und nach Besitzständen differenziert, so dass zwischen ArbeiterInnen, Angestellten und BeamtInnen unterschieden wird (Dackweiler 2003b, 46). Weiterhin ist Frankreich durch soziale Ungleichheiten aufgrund von Herkunft und Abstammung sowie einem starken Gefälle zwischen den Provinzen und den Grossstädten geprägt. Ungleichheiten aufgrund des Geschlechts wiederum sind hier aber weniger stark ausgeprägt als bspw. in Grossbritannien (Kaufmann 2003, 245).
Im konservativen Beschäftigungsregime orientieren sich politische Verhandlungen an den Interessen der Erwerbstätigen. Nicht-Erwerbstätige oder solche in atypischen Beschäftigungsverhältnissen werden durch die quantitativ und qualitativ schlechteren (Transfer-)Leistungen des Staates benachteiligt. Die gesellschaftliche Teilhabe soll hier über die Erwerbsbeteiligung geschehen (Bieling 2006, 43). Unternehmen oder Arbeitgeberverbände haben eine weit stärkere Machtposition als die Interessenvertretungen der ArbeitnehmerInnen (Schmid 2002, 122).
Dies führt zu einer moderaten Lohnpolitik und
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steigenden Lohndifferenzen sowie aktiver Industriepolitik als Antwort auf die Megatrends Globalisierung und Individualisierung. Hier ist die Frauenerwerbstätigkeit hoch, die Arbeitsproduktivität steigt und die Langzeitarbeitslosigkeit ist auf niedrigem Niveau. Ein Mangel wird allerdings in dem fehlenden synergetischen Verhältnis von Wirtschafts- und Sozialpolitik gesehen, das nicht zu einer von funktionsfähigen korporatistischen Strukturen unterstützten Arbeitsmarktpolitik führen kann (Kaufmann 2003, 246).
In der nachfolgenden Tabelle werden zur Übersicht die markanten Merkmale der französischen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik dargestellt. Frankreich verfügt über eine Vielzahl von berufsorientierten familienpolitischen Leistungen, welche Diskriminierungen von Frauen am Arbeitsmarkt abschwächen können. Das qualitativ hohe Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen spiegelt den Fokus der französischen Familienpolitik auf das Wohl des Kindes wider, was insofern einen positiven Effekt auf die Entscheidungsfreiheit von Frauen hat, als dass die Arbeitsmarktintegration nicht mit bestimmten Rollenerwartungen verbunden ist.
In der nachfolgenden Tabelle werden zur Übersicht die markanten Merkmale der französischen Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik dargestellt. Frankreich verfügt über eine Vielzahl von berufsorientierten familienpolitischen Leistungen, welche Diskriminierungen von Frauen am Arbeitsmarkt abschwächen können. Das qualitativ hohe Angebot an Kinderbetreuungseinrichtungen spiegelt den Fokus der französischen Familienpolitik auf das Wohl des Kindes wider, was insofern einen positiven Effekt auf die Entscheidungsfreiheit von Frauen hat, als dass die Arbeitsmarktintegration nicht mit bestimmten Rollenerwartungen verbunden ist.
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Autoren-Porträt von Inga Halwachs
Inga Halwachs arbeitet zurzeit als Referentin im Büro der Frauenbeauftragten der TU Darmstadt.
Bibliographische Angaben
- Autor: Inga Halwachs
- 2010, 2010, 266 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531923633
- ISBN-13: 9783531923635
- Erscheinungsdatum: 12.05.2010
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