Foucault: Diskursanalyse der Politik (PDF)
Eine Einführung
Das Buch bietet eine fundierte Einführung in die Theorie und in das Verfahren der Diskursanalyse für das Fach Politikwissenschaft. Im Mittelpunkt steht der Ansatz von Michel Foucault. Nach einer Diskussion zentraler Begriffe aus seiner "Werkzeugkiste"...
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Produktinformationen zu „Foucault: Diskursanalyse der Politik (PDF)“
Das Buch bietet eine fundierte Einführung in die Theorie und in das Verfahren der Diskursanalyse für das Fach Politikwissenschaft. Im Mittelpunkt steht der Ansatz von Michel Foucault. Nach einer Diskussion zentraler Begriffe aus seiner "Werkzeugkiste" greifen ausgewiesene Experten drei Anwendungsfelder heraus: "Politik der Moleküle", Politik der Geschlechter und Politik der Sicherheiten. Hier, in der konkreten Erprobung, zeigen sich am deutlichsten die Risiken aber auch die Erkenntnischancen, die mit der Diskursanalyse verbunden sind.
Lese-Probe zu „Foucault: Diskursanalyse der Politik (PDF)“
Brigitte Kerchner Diskursanalyse in der Politikwissenschaft. Ein Forschungsüberblick (S. 33)
Wer sich heute in der Politikwissenschaft für Diskurse interessiert, trifft auf eine unübersichtliche, aber auch spannende Forschungssituation. Offenbar melden, sobald das Schlagwort Diskurs ausgesprochen ist, unterschiedliche wissenschaftliche Strömungen ihre Deutungshoheit an: Einflussreich ist, erstens, ein normativ-kritischer Diskursbegriff, wie er mit der Theorie kommunikativen Handelns und der Diskursethik von Habermas entwickelt wurde.
Zweitens treffen wir innerhalb der empirisch-analytischen Forschung, die ihrerseits vielfältig handlungs- bzw. systemtheoretische Prämissen integriert, vor allem im expandierenden Forschungszweig der Policy Studies sowie neuerdings in der Governance- Forschung auf eine breite Nutzung sprach- und wissensbasierter Ansätze, hier zeichnet sich die Tendenz ab, neben dem normativ-kritischen einen analytischpragmatischen Diskursbegriff auszubilden.
Drittens gehen seit langem von den Theorien des (Post-)Strukturalismus Bemühungen aus, eine Diskurstheorie des Politischen zu formulieren, dies korrespondiert in letzter Zeit verstärkt mit internationalen Impulsen, den genealogisch-kritischen Diskursbegriff Foucaults theoretisch weiter zu entwickeln und empirisch zu testen.
Eine klärende Debatte über die Potenziale und Grenzen der verschiedenen Diskursbegriffe gibt es bislang kaum. Zur eigenständigen Profession hat sich die Politikwissenschaft in den letzten Jahrzehnten bekanntlich entwickelt, indem sie sich von älteren Einflüssen der Philosophie sowie der Geschichts- und Rechtswissenschaften abgrenzte, sich zunehmend an angloamerikanischen Vorbildern orientierte und vor allem soziologische und kommunikationswissenschaftliche Prämissen integrierte (Bleek 2001, Münkler 2003).
Im Zuge dieser Professionalisierung waren und sind offenbar einige Fragen offen geblieben, die nun unter dem Stichwort Diskurs zur Klärung
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drängen. Da wäre zunächst die Frage nach der Leitdisziplin: Ist die Politikwissenschaft nun eine analytisch-empirische Sozialwissenschaft geworden, die ohne Philosophie, Geschichte und Recht auskommt?
Oder ist die Politik etwas, das sich sinnvoll nur analysieren lässt, wenn Ideen, Wissen und Normen, Zeit und Raum nun innerhalb der neuen Disziplin systematisch berücksichtigt werden? Genau diese Aspekte werden zumindest von einigen Varianten der Diskursanalyse ins Spiel gebracht, um einer gewissen Starre des systemischen oder funktionalistischen Denkens im empirischen Zweig der Politikwissenschaft dynamisch zu begegnen.
So wird das Selbstverständnis des Faches derzeit durch einen discursive turn herausgefordert, in dem die Sprach- und Kulturwissenschaften ein Wort mitzureden haben. Überdies scheint, wenn es darum geht, sich für ein spezifisches Diskurskonzept zu entscheiden, eine erneute theoretische Positionsbestimmung im Hinblick auf die Kategorien Handlung, System oder Struktur gefragt: Soll man den handlungstheoretischen Prämissen der Habermasschen Diskursethik folgend den Diskurs als einen Ort auffassen, an dem sich die Geltung politischer Argumente und die Legitimität von Normen und Entscheidungen überprüfen lässt?
In der Analyse hätte man dann zu untersuchen, inwieweit Sprecher/Aktoren in aktuellen Sprechakten verständigungsorientiert oder strategisch argumentieren. Oder ist es ergiebiger, den ethischen Anspruch der Verständigung zurück zu stellen, um gemäss der angloamerikanischen Tradition der empirisch-analytischen Political Sciences Argumentations- und Verhandlungsprozesse ganz neutral im Hinblick auf ihre Funktionalität für das politische System zu beschreiben? Schliesslich liesse sich mit Foucault kritisch nachfragen, welche überkommenen Denk- und Wissensordnungen eigentlich die Politik der Gegenwart strukturieren.
Oder ist die Politik etwas, das sich sinnvoll nur analysieren lässt, wenn Ideen, Wissen und Normen, Zeit und Raum nun innerhalb der neuen Disziplin systematisch berücksichtigt werden? Genau diese Aspekte werden zumindest von einigen Varianten der Diskursanalyse ins Spiel gebracht, um einer gewissen Starre des systemischen oder funktionalistischen Denkens im empirischen Zweig der Politikwissenschaft dynamisch zu begegnen.
So wird das Selbstverständnis des Faches derzeit durch einen discursive turn herausgefordert, in dem die Sprach- und Kulturwissenschaften ein Wort mitzureden haben. Überdies scheint, wenn es darum geht, sich für ein spezifisches Diskurskonzept zu entscheiden, eine erneute theoretische Positionsbestimmung im Hinblick auf die Kategorien Handlung, System oder Struktur gefragt: Soll man den handlungstheoretischen Prämissen der Habermasschen Diskursethik folgend den Diskurs als einen Ort auffassen, an dem sich die Geltung politischer Argumente und die Legitimität von Normen und Entscheidungen überprüfen lässt?
In der Analyse hätte man dann zu untersuchen, inwieweit Sprecher/Aktoren in aktuellen Sprechakten verständigungsorientiert oder strategisch argumentieren. Oder ist es ergiebiger, den ethischen Anspruch der Verständigung zurück zu stellen, um gemäss der angloamerikanischen Tradition der empirisch-analytischen Political Sciences Argumentations- und Verhandlungsprozesse ganz neutral im Hinblick auf ihre Funktionalität für das politische System zu beschreiben? Schliesslich liesse sich mit Foucault kritisch nachfragen, welche überkommenen Denk- und Wissensordnungen eigentlich die Politik der Gegenwart strukturieren.
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Autoren-Porträt
PD Dr. Brigitte M. Kerchner und Silke Schneider sind Politikwissenschaftlerinnen an der Freien Universität Berlin.
Bibliographische Angaben
- 2007, 2006, 364 Seiten, Deutsch
- Herausgegeben: Brigitte Kerchner, Silke Schneider
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531904752
- ISBN-13: 9783531904757
- Erscheinungsdatum: 26.10.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 1.87 MB
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Pressezitat
"Die Stärke des Buches besteht darin, dass man weniger über Erkenntnisgrenzen, sondern vielmehr über das Potenzial der Foucaultschen Diskursanalyse diskutiert [...] und dadurch zur Weiterentwicklung der breitgefassten, empirischen Diskursforschung [...] beiträgt." DISS-Journal - Zeitung des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung, 18-2009"Kerchner und Schneider versuchen etwas, was längst überfällig war: Eine Einführung in die Diskursanalysem die sich ganz speziell an die Politikwissenschaft wendet. [...] Der Band ist gut lesbar und es ist eine schöne Abwechslung, dass hier einmal vorwiegend Wissenschaftlerinnen zu Wort kommen." ZPol - Zeitschrift für Politikwissenschaft, 03/2007
"Der Sammelband von Kerchner und Schneider macht Lust auf Foucault und spinnt ein dichtes Netz durch sein Werk [...]." FQS - Forum Qualitative Sozialforschung, 02/2007
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