Fliegende Worte - Sprechende Pfeile (PDF)
Vom Schreiben der mündlichen Rede
Über die Strategien alter Schriftkulturen, Mündlichkeit in das Medium Schrift zu übertragen.
Die Schrift hat keine Stimme; sie hört nicht zu; sie antwortet auf keine Frage. Seit Beginn der Schrift-Geschichte wird versucht, in Texten das Erlebnis...
Die Schrift hat keine Stimme; sie hört nicht zu; sie antwortet auf keine Frage. Seit Beginn der Schrift-Geschichte wird versucht, in Texten das Erlebnis...
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Produktinformationen zu „Fliegende Worte - Sprechende Pfeile (PDF)“
Über die Strategien alter Schriftkulturen, Mündlichkeit in das Medium Schrift zu übertragen.
Die Schrift hat keine Stimme; sie hört nicht zu; sie antwortet auf keine Frage. Seit Beginn der Schrift-Geschichte wird versucht, in Texten das Erlebnis unmittelbarer Gegenwart mündlicher Kommunikation hervorzurufen, indem man die mündliche Rede als sogenannte direkte Rede fingiert. Gefühle werden geschrieben als "Oh" und "Ach"; ein Ich spricht mit einem Du, und das Du antwortet sofort. Die Worte scheinen keine Anhäufungen von Buchstaben mehr zu sein, sondern durch die Luft hin und her zu fliegen. Sie bekommen Federn, sagt Homer, wie Pfeile.
Friese untersucht solche Bausteine fiktiver Mündlichkeit und ihre Wirkung von den ältesten Beispielen wie den Schriftrollen zum ägyptischen Mundöffnungsritual bis zu Platons Dialog "Phaidros". Diese Texte dienten, ausser dem letztgenannten, auch zur Rückübertragung in die leibhaftige kollektive Mündlichkeit von Ritus, Erzählung, Gebet, Theater etc., anders als etwa ein moderner Roman. Die kulturellen und politischen Kontexte der Texte, von der ägyptischen Theokratie bis zur griechischen Demokratie, spielen deshalb eine massgebliche Rolle.
Die Schrift hat keine Stimme; sie hört nicht zu; sie antwortet auf keine Frage. Seit Beginn der Schrift-Geschichte wird versucht, in Texten das Erlebnis unmittelbarer Gegenwart mündlicher Kommunikation hervorzurufen, indem man die mündliche Rede als sogenannte direkte Rede fingiert. Gefühle werden geschrieben als "Oh" und "Ach"; ein Ich spricht mit einem Du, und das Du antwortet sofort. Die Worte scheinen keine Anhäufungen von Buchstaben mehr zu sein, sondern durch die Luft hin und her zu fliegen. Sie bekommen Federn, sagt Homer, wie Pfeile.
Friese untersucht solche Bausteine fiktiver Mündlichkeit und ihre Wirkung von den ältesten Beispielen wie den Schriftrollen zum ägyptischen Mundöffnungsritual bis zu Platons Dialog "Phaidros". Diese Texte dienten, ausser dem letztgenannten, auch zur Rückübertragung in die leibhaftige kollektive Mündlichkeit von Ritus, Erzählung, Gebet, Theater etc., anders als etwa ein moderner Roman. Die kulturellen und politischen Kontexte der Texte, von der ägyptischen Theokratie bis zur griechischen Demokratie, spielen deshalb eine massgebliche Rolle.
Autoren-Porträt von Heinz-Gerhard Friese
Heinz-Gerhard Friese, geb. 1948, ist Philosoph und Kulturwissenschaftler, lehrte an den Universitäten Hannover und Bremen sowie an der FH Hannover. Seit 1996 arbeitet er freischaffend als Stückeschreiber, Regisseur und Darsteller.
Bibliographische Angaben
- Autor: Heinz-Gerhard Friese
- 2021, 398 Seiten, Deutsch
- Verlag: Wallstein Verlag
- ISBN-10: 3835346199
- ISBN-13: 9783835346192
- Erscheinungsdatum: 26.07.2021
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