Ereignis und Überlieferung: Modelle und Möglichkeiten einer Ethnologie der Katastrophe (PDF)
Inhaltsangabe:Einleitung:
In der angefertigten Arbeit ging es um das unvorhergesehene, plötzliche und unangekündigte Eintreffen eines völlig unbekannten Faktors auf eine Kultur als ein kohärentes, als Symbolgefüge verstandenes Sinnsystem und die damit...
In der angefertigten Arbeit ging es um das unvorhergesehene, plötzliche und unangekündigte Eintreffen eines völlig unbekannten Faktors auf eine Kultur als ein kohärentes, als Symbolgefüge verstandenes Sinnsystem und die damit...
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Produktinformationen zu „Ereignis und Überlieferung: Modelle und Möglichkeiten einer Ethnologie der Katastrophe (PDF)“
Inhaltsangabe:Einleitung:
In der angefertigten Arbeit ging es um das unvorhergesehene, plötzliche und unangekündigte Eintreffen eines völlig unbekannten Faktors auf eine Kultur als ein kohärentes, als Symbolgefüge verstandenes Sinnsystem und die damit verbundenen Auswirkungen. Dieser Faktor als das Neue, Un-heimliche stellt durch seine Unvorhergesehenheit und Unberechenbarkeit den ¿common sense¿ einer Kultur ( Geertz 1983,1999) fundamental in Frage und zwingt ihn schliesslich dazu, sich komplett zu reorganisieren. Um eine so tiefgreifende und weitreichende Wirkung zu zeitigen, muss dieser Faktor, wenn er ein Ereignis in Gestalt einer Katastrophe darstellen soll, die kennzeichnenden Merkmale der Rigidität, Rapidität und Radikalität ( Clausen, 1994) aufweisen.
Von diesen Prämissen ausgehend, erfolgte zunächst eine Bestandsaufnahme mehrerer Versuche , die Wirkung katastrophaler Ereignisse zu analysieren: Dies war die Aufgabe des ersten Abschnitts. Hier stand zuerst Roy Wagners Werk: ¿Symbols That Stand for Themselves¿, in der substantielle Wandlungen persistenter symbolischer Formen thematisiert werden, im Mittelpunkt. Der Moment externer Auslösungsfaktoren wird hier zunächst nicht näher bestimmt. Ein Phasenmodell der Katastrophenverarbeitung aus sozialpsychologischer Perspektive schlägt Lars Clausen vor. Sein Katastrophenmodell FAKKEL wurde anschliessend diskutiert. Eine Abrundung von einer distanziert abstrakten Warte aus gesehen erfolgte dann in der Konsultation theoretischer Literatur unterschiedlicher Provenienz, aus der sich drei Grundlinien herausschälten: Der symbolistisch-interpretative Ansatz (Cassirer, Langer, Ric¿ur), der ethnomethodologische Ansatz (Schütz, Garfinkel) und der mentalitätsgeschichtlich-kognitionspsychologische Ansatz (Assmann, Jacobson). Die Gegenüberstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der jeweiligen Ansätze bildeten den Abschluss dieses Abschnitts. Zum Schluss der Arbeit wurde die theoretische Diskussion noch einmal aufgegriffen und vertieft, wobei sie auch auf ontologische Spekulationen Wert legte.
Im Abschnitt, der auf die Präsentation der Modelle folgte, wurde ethnographisches und historiographisches Material nebeneinander gelegt, um einen konkreten Eindruck von psychologischen Abläufen während des Eintreffens von Katastrophen zu bekommen. Zunächst war geplant, eine Darstellung des Prozesses der Notschlachtung von Rentieren bei den Saami in Nordskandinavien als Reaktion auf den atomaren GAU in Tshernobyl zu [...]
In der angefertigten Arbeit ging es um das unvorhergesehene, plötzliche und unangekündigte Eintreffen eines völlig unbekannten Faktors auf eine Kultur als ein kohärentes, als Symbolgefüge verstandenes Sinnsystem und die damit verbundenen Auswirkungen. Dieser Faktor als das Neue, Un-heimliche stellt durch seine Unvorhergesehenheit und Unberechenbarkeit den ¿common sense¿ einer Kultur ( Geertz 1983,1999) fundamental in Frage und zwingt ihn schliesslich dazu, sich komplett zu reorganisieren. Um eine so tiefgreifende und weitreichende Wirkung zu zeitigen, muss dieser Faktor, wenn er ein Ereignis in Gestalt einer Katastrophe darstellen soll, die kennzeichnenden Merkmale der Rigidität, Rapidität und Radikalität ( Clausen, 1994) aufweisen.
Von diesen Prämissen ausgehend, erfolgte zunächst eine Bestandsaufnahme mehrerer Versuche , die Wirkung katastrophaler Ereignisse zu analysieren: Dies war die Aufgabe des ersten Abschnitts. Hier stand zuerst Roy Wagners Werk: ¿Symbols That Stand for Themselves¿, in der substantielle Wandlungen persistenter symbolischer Formen thematisiert werden, im Mittelpunkt. Der Moment externer Auslösungsfaktoren wird hier zunächst nicht näher bestimmt. Ein Phasenmodell der Katastrophenverarbeitung aus sozialpsychologischer Perspektive schlägt Lars Clausen vor. Sein Katastrophenmodell FAKKEL wurde anschliessend diskutiert. Eine Abrundung von einer distanziert abstrakten Warte aus gesehen erfolgte dann in der Konsultation theoretischer Literatur unterschiedlicher Provenienz, aus der sich drei Grundlinien herausschälten: Der symbolistisch-interpretative Ansatz (Cassirer, Langer, Ric¿ur), der ethnomethodologische Ansatz (Schütz, Garfinkel) und der mentalitätsgeschichtlich-kognitionspsychologische Ansatz (Assmann, Jacobson). Die Gegenüberstellung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden der jeweiligen Ansätze bildeten den Abschluss dieses Abschnitts. Zum Schluss der Arbeit wurde die theoretische Diskussion noch einmal aufgegriffen und vertieft, wobei sie auch auf ontologische Spekulationen Wert legte.
Im Abschnitt, der auf die Präsentation der Modelle folgte, wurde ethnographisches und historiographisches Material nebeneinander gelegt, um einen konkreten Eindruck von psychologischen Abläufen während des Eintreffens von Katastrophen zu bekommen. Zunächst war geplant, eine Darstellung des Prozesses der Notschlachtung von Rentieren bei den Saami in Nordskandinavien als Reaktion auf den atomaren GAU in Tshernobyl zu [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Amos Mantzel
- 2004, 1. Auflage, 125 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3832478701
- ISBN-13: 9783832478704
- Erscheinungsdatum: 02.04.2004
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
- Grösse: 2.02 MB
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