Einzelfallhilfe in Familien mit geistig behinderten Kindern (PDF)
Chancen und Grenzen von Förderungsmöglichkeiten
Inhaltsangabe:Einleitung:
Bei den meisten von uns löst trotz der in Teilen inzwischen relativ weit gediehenen Integration behinderter Menschen bereits der Begriff der ¿geistigen Behinderung¿ Unbehagen und Unsicherheit aus. Dabei unterscheidet sich...
Bei den meisten von uns löst trotz der in Teilen inzwischen relativ weit gediehenen Integration behinderter Menschen bereits der Begriff der ¿geistigen Behinderung¿ Unbehagen und Unsicherheit aus. Dabei unterscheidet sich...
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Produktinformationen zu „Einzelfallhilfe in Familien mit geistig behinderten Kindern (PDF)“
Inhaltsangabe:Einleitung:
Bei den meisten von uns löst trotz der in Teilen inzwischen relativ weit gediehenen Integration behinderter Menschen bereits der Begriff der ¿geistigen Behinderung¿ Unbehagen und Unsicherheit aus. Dabei unterscheidet sich offensichtlich die Qualität von Förderung und Integration zwischen körperlich, geistig und seelisch behinderten Menschen immens, wenn wir uns das häufig formulierte Argument der geringen Leistungsfähigkeit geistig Behinderter vergegenwärtigen. Leistungsfähigkeit wird hier fast ausschliesslich in Verbindung mit Lernleistung gesehen. Nicht zuletzt die vorrangig bestehende Assoziation von Förderung und Integration mit dem Thema Schule widerspiegelt die tiefe Spaltung zwischen emotionalen, sozialen und kognitiven Förder- und Integrationsstrategien zuungunsten geistig Behinderter. Diese Form von Spaltung setzt sich offenbar auf der wissenschaftlichen und praktischen Ebene fort, wo diese uns dazu bewegt zu glauben, dass schulische Integration geistig Behinderter ausschliesslich auf der sozialen, wohl mehr solidarischen Ebene gelingen kann, die geistige Förderung allerdings nur durch eine angeblich effektivere, stark binnendifferenzierte, also detailliert vorausgeplante und verplante schulische Besonderung gelingen könne.
Die weitaus effektivere Organisation von Lern- und Lebensraum durch den geistig Behinderten selbst, die sich letztendlich in der Möglichkeit des Behinderten wiederfindet, selbstbestimmt in jedem seiner Entwicklungsabschnitte geeignete soziale und emotionale Beziehungen zu knüpfen, wird meines Erachtens bei den Betroffenen wesentlich behindert. Die schier unüberwindlichen räumlichen und zeitlichen Entwicklungsbarrieren sind nicht selten die eigentliche Ursache für viele Formen emotionaler Behinderungen, die sich in den häufig bei geistig Behinderten auftretenden psychiatrischen Störungen materialisieren und in Folge den Anschein einer im Betroffenen selbst zu suchenden Behinderung erwecken. ¿Behindertsein oder behindert werden ?¿ ist ein wesentlicher Schwerpunkt, der sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit zieht.
Diese meine Arbeit sollte daher möglichst helfen zu erkennen, dass soziale, emotionale und geistige Förderung nur dann erfolgreich verlaufen werden, wenn diese nicht voneinander getrennt vonstatten gehen. Geistige Förderung, also das Initiieren eines eigenständigen und sich selbsttragenden Lernprozesses beim geistig behinderten Kind - getragen durch Neugier, Ausdauer und [...]
Bei den meisten von uns löst trotz der in Teilen inzwischen relativ weit gediehenen Integration behinderter Menschen bereits der Begriff der ¿geistigen Behinderung¿ Unbehagen und Unsicherheit aus. Dabei unterscheidet sich offensichtlich die Qualität von Förderung und Integration zwischen körperlich, geistig und seelisch behinderten Menschen immens, wenn wir uns das häufig formulierte Argument der geringen Leistungsfähigkeit geistig Behinderter vergegenwärtigen. Leistungsfähigkeit wird hier fast ausschliesslich in Verbindung mit Lernleistung gesehen. Nicht zuletzt die vorrangig bestehende Assoziation von Förderung und Integration mit dem Thema Schule widerspiegelt die tiefe Spaltung zwischen emotionalen, sozialen und kognitiven Förder- und Integrationsstrategien zuungunsten geistig Behinderter. Diese Form von Spaltung setzt sich offenbar auf der wissenschaftlichen und praktischen Ebene fort, wo diese uns dazu bewegt zu glauben, dass schulische Integration geistig Behinderter ausschliesslich auf der sozialen, wohl mehr solidarischen Ebene gelingen kann, die geistige Förderung allerdings nur durch eine angeblich effektivere, stark binnendifferenzierte, also detailliert vorausgeplante und verplante schulische Besonderung gelingen könne.
Die weitaus effektivere Organisation von Lern- und Lebensraum durch den geistig Behinderten selbst, die sich letztendlich in der Möglichkeit des Behinderten wiederfindet, selbstbestimmt in jedem seiner Entwicklungsabschnitte geeignete soziale und emotionale Beziehungen zu knüpfen, wird meines Erachtens bei den Betroffenen wesentlich behindert. Die schier unüberwindlichen räumlichen und zeitlichen Entwicklungsbarrieren sind nicht selten die eigentliche Ursache für viele Formen emotionaler Behinderungen, die sich in den häufig bei geistig Behinderten auftretenden psychiatrischen Störungen materialisieren und in Folge den Anschein einer im Betroffenen selbst zu suchenden Behinderung erwecken. ¿Behindertsein oder behindert werden ?¿ ist ein wesentlicher Schwerpunkt, der sich wie ein roter Faden durch meine Arbeit zieht.
Diese meine Arbeit sollte daher möglichst helfen zu erkennen, dass soziale, emotionale und geistige Förderung nur dann erfolgreich verlaufen werden, wenn diese nicht voneinander getrennt vonstatten gehen. Geistige Förderung, also das Initiieren eines eigenständigen und sich selbsttragenden Lernprozesses beim geistig behinderten Kind - getragen durch Neugier, Ausdauer und [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Andreas Bruss
- 2000, 1. Auflage, 167 Seiten, Deutsch
- Verlag: Diplomica Verlag
- ISBN-10: 3832427430
- ISBN-13: 9783832427436
- Erscheinungsdatum: 10.10.2000
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eBook Informationen
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