Die Zuverlässigkeit der Worte (PDF)
Spuren der Sprachkritik Nietzsches in Thomas Manns "Enttäuschung"
Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Erzählung "Enttäuschung" von 1896 setzt...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2018 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Sonstiges, Note: 1,3, FernUniversität Hagen (Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: In der Erzählung "Enttäuschung" von 1896 setzt sich Thomas Mann mit der Sprachskepsis und Sprachkritik auseinander, einem der grossen Themen des Fin de siècle. Die Erzählung handelt von einem sonderbaren Unbekannten, der dem Ich-Erzähler von seiner Enttäuschung über die Realität, angesichts ihrer abweichenden Beschreibung durch "grosse Worte", berichtet. Der Text birgt Analogien zu Nietzsches Sprachreflexion. In meiner Hausarbeit versuche ich, die beiden oben beschriebenen Typen aus Nietzsches Abhandlung in Thomas Manns Erzählung zu verorten und darüber hinaus einen weiteren literarischen Typ, den Dilettanten, ins Spiel zu bringen.
Dass Worte lügen, ist nicht erst seit Nietzsche ein Thema in Philosophie und Literatur. Dabei gibt es ganz grundlegend zwei Tendenzen in der Sprachreflexion auszumachen: Platon und in neuerer Zeit Edmund Husserl beispielsweise gehen davon aus, dass die Dinge, die durch Worte ausgedrückt werden, wirklich bereits existieren. Eine viel skeptischere Position nimmt Wilhelm von Humboldt ein, der sich fragt, ob die Welt sich überhaupt erst durch unsere Sprache konstituiert.
Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Jean Paul, sie alle stecken in der Zwickmühle. Von Beruf Wortkünstler, befinden sie sich doch in ständiger Skepsis gegenüber eben diesem unzuverlässigen Wort.
In der Moderne erfährt diese Diskussion, angetrieben durch die neuen Herausforderungen einer immer perspektivenreicheren aber auch immer überreizteren verfallenden Welt, erneut Aufwind durch
Friedrich Nietzsche, Fritz Mauthner, Ludwig Wittgenstein und rezeptiv Hugo von Hofmannsthal. Berühmt und stellvertretend ist Hofmannsthals fiktiver Brief eines Lord Chandos an Francis Bacon, der die Krise der Poesie und der Dichter beschreibt
Dass Worte lügen, ist nicht erst seit Nietzsche ein Thema in Philosophie und Literatur. Dabei gibt es ganz grundlegend zwei Tendenzen in der Sprachreflexion auszumachen: Platon und in neuerer Zeit Edmund Husserl beispielsweise gehen davon aus, dass die Dinge, die durch Worte ausgedrückt werden, wirklich bereits existieren. Eine viel skeptischere Position nimmt Wilhelm von Humboldt ein, der sich fragt, ob die Welt sich überhaupt erst durch unsere Sprache konstituiert.
Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe und Jean Paul, sie alle stecken in der Zwickmühle. Von Beruf Wortkünstler, befinden sie sich doch in ständiger Skepsis gegenüber eben diesem unzuverlässigen Wort.
In der Moderne erfährt diese Diskussion, angetrieben durch die neuen Herausforderungen einer immer perspektivenreicheren aber auch immer überreizteren verfallenden Welt, erneut Aufwind durch
Friedrich Nietzsche, Fritz Mauthner, Ludwig Wittgenstein und rezeptiv Hugo von Hofmannsthal. Berühmt und stellvertretend ist Hofmannsthals fiktiver Brief eines Lord Chandos an Francis Bacon, der die Krise der Poesie und der Dichter beschreibt
Bibliographische Angaben
- Autor: Johanna Schultze
- 2019, 22 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3668994234
- ISBN-13: 9783668994232
- Erscheinungsdatum: 07.08.2019
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