Die kulturelle Unterscheidung (ePub)
Elemente einer Philosophie des Kulturellen
»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein«. Der Ausspruch verweist auf ein Mehr, vielleicht ein Höheres, auf etwas, das dem bloss Notwendigen abgerungen ist. Wäre dies das Kulturelle? Aber »Kultur ist, wie der Mensch lebt und arbeitet«, konterte der...
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Produktinformationen zu „Die kulturelle Unterscheidung (ePub)“
»Der Mensch lebt nicht vom Brot allein«. Der Ausspruch verweist auf ein Mehr, vielleicht ein Höheres, auf etwas, das dem bloss Notwendigen abgerungen ist. Wäre dies das Kulturelle? Aber »Kultur ist, wie der Mensch lebt und arbeitet«, konterte der Gewerkschaftsbund. Damit bahnte er den Weg, das mit Hoffnung Besetzte fürs werktägliche Leben einzufordern. Pierre Bourdieu führte vor, dass man »kulturelles Kapital« braucht, um nach Oben zu kommen. Und war nicht »die ökonomisch-politische Machtwelt um uns«, wie Ernst Bloch gesagt hat, »lang so falsch erleuchtet von >Kultur< als der wesenlosen Luxusatmosphäre der Oberschicht«?
Auf diesem mehrfach umkämpften Terrain das originär kulturelle Moment freizulegen, um es der Vereinnahmung durch Ideologie und Unterhaltungsgeschäft zu entwinden - darum geht es bei den Elementen einer Philosophie des Kulturellen. Ausgerüstet mit Antonio Gramscis »Politik des Kulturellen« nehmen sie den Kritikverlust der Cultural Studies und den Stand der materialistischen Kulturtheorie unter die Lupe. Sie begleiten die Archäologen bei ihren Ausgrabungen der Reste dessen, was irreführend »materielle Kultur« genannt wird. Sie folgen den »Leistungsträgern« ins Fitness-Center, untersuchen das Tauziehen zwischen Warenästhetik, Ideologie und den jugendlichen »Insubordinationskulturen«. Und sie erkunden die abenteuerliche Dialektik der »Jeanskultur«. Dabei zeigt sich, wie ein klarer Begriff des Kulturellen den Kämpfen um Handlungsfähigkeit und Sinn auf die Sprünge helfen kann.
Auf diesem mehrfach umkämpften Terrain das originär kulturelle Moment freizulegen, um es der Vereinnahmung durch Ideologie und Unterhaltungsgeschäft zu entwinden - darum geht es bei den Elementen einer Philosophie des Kulturellen. Ausgerüstet mit Antonio Gramscis »Politik des Kulturellen« nehmen sie den Kritikverlust der Cultural Studies und den Stand der materialistischen Kulturtheorie unter die Lupe. Sie begleiten die Archäologen bei ihren Ausgrabungen der Reste dessen, was irreführend »materielle Kultur« genannt wird. Sie folgen den »Leistungsträgern« ins Fitness-Center, untersuchen das Tauziehen zwischen Warenästhetik, Ideologie und den jugendlichen »Insubordinationskulturen«. Und sie erkunden die abenteuerliche Dialektik der »Jeanskultur«. Dabei zeigt sich, wie ein klarer Begriff des Kulturellen den Kämpfen um Handlungsfähigkeit und Sinn auf die Sprünge helfen kann.
Autoren-Porträt von Wolfgang Fritz Haug
Wolfgang Fritz Haug (* 23. März 1936 in Esslingen am Neckar) ist ein deutscher Philosoph und Verleger. Er ist mit der Soziologin Frigga Haug verheiratet. Haug studierte von 1955 bis 1963 Philosophie, Romanistik und Religionswissenschaft in Tübingen, Montpellier, Berlin und Perugia. 1966 promovierte er an der Freien Universität Berlin; 1972 folgte die Habilitation; von 1979 bis 2001 war er Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Sein Forschungsschwerpunkt ist der Marxismus. 1959 gründete Wolfgang Fritz Haug in Berlin den Argument Verlag mit der Zeitschrift Das Argument, deren Herausgeber er bis heute ist. Haug war zudem Initiator & Mitherausgeber der kritischen Gesamtausgabe der Gefängnishefte von Antonio Gramsci. Anfang der 1970er Jahre prägte Haug den Begriff der Warenästhetik. Zu seinen wichtigsten Werken gehören die Kritik der Warenästhetik (1971), die Vorlesungen zur Einführung ins Kapital (1974, 1990, 2006), das Projekt Faschismus und Ideologie (1980) und das Projekt Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus (seit 1994). Als marxistisch orientierter Philosoph war und ist W.F. Haug auf vielfältige Weise gesellschaftlich engagiert. Im Jahre 1980 begründete er die Berliner Volksuniversität mit; 1984 bis 1989 war er Mitglied des internationalen Beirats von Socialism in the World (Belgrad), 1996 bis 2001 Gründungsvorsitzender des Berliner Instituts für kritische Theorie (InkriT) e.V., dessen wissenschaftliche Leitung er seit 2001 innehat. Darüber hinaus sitzt Wolfgang Fritz Haug im wissenschaftlichen Beirat von attac.
Bibliographische Angaben
- Autor: Wolfgang Fritz Haug
- 2013, 1. Auflage, 329 Seiten, Deutsch
- Verlag: Argument- Verlag GmbH
- ISBN-10: 3867549400
- ISBN-13: 9783867549400
- Erscheinungsdatum: 07.05.2013
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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- Ohne Kopierschutz
Pressezitat
"Von Jeans zu Fitnesscentern, von den Jugendkulturen bis zu Gramscis Politik des Kulturellen beleuchtet das Buch, wie ein klarer Begriff des Kulturellen in den Kämpfen um Handlungsfähigkeit und um Sinn vonnöten ist. In diesem Feld wird um Freiheit gestritten, findet Herrschaft Eingang. Das Buch ist von rigoroser Klarheit, wo es noch immer vom Vermächtnis der Aufklärung zehrt. Es ist unterhaltsam und voller Leben geschrieben, wiedererkennbar im Alltag. Lehrende, Kulturschaffende, Menschen in der Bildungsarbeit, in der Jugendarbeit, Journalisten, Philosophen, Sozialtheoretiker, Politiker, sie alle sind gut beraten, ihre Augen für das Feld des Kulturellen zu öffnen." (kulturszene.de, Mai 2011)
"Schon Gramscis kulturtheoretische Überlegungen waren von der Verknüpfung von Wissenschaft und Politik geprägt. So sollte das, was über Kultur und das Kulturelle in Erfahrung zu bringen war, gleich eingespannt
werden in eine »Politik des Kulturellen«. Damit sind weder bei Gramsci noch bei Haug kunst- und kulturpolitische Massnahmen im engeren Sinne gemeint. Vielmehr geht es um das Ganze. Eine emanzipatorische »Politik
des Kulturellen« nämlich sei die erste Form, »sich der Hegemoniefrage zu stellen«. Die Hegemoniefrage sei, anders als häufig unterstellt, nicht die Frage nach der Macht über staatliche Apparate. Sie frage stattdessen
nach den dominanten Formen, in denen die Menschen denken und fühlen. Denn ohne »Gefühl und Wissen ineinanderzuarbeiten«, so Haug treffend, sei »keine Kultur der sozialen Befreiung denkbar«.
Dieses Festhalten an der »Politik des Kulturellen« ist politisch höchst lobenswert. Haugs Band ist nicht zuletzt deshalb ein gelungener Kontrapunkt zur entpolitisierten Kulturwissenschaft deutschsprachiger Provenienz.
Theoretisch aber ist die Vorstellung des Kulturellen, das »vorgängig« und ausserhalb des Sozialen liegen soll, eher bedenklich. Die widersprüchliche Verknüpfung von Arbeit und Leben, von der Haug selbst spricht, ist
mit einem solch
... mehr
puristischen Verständnis des Kulturellen kaum zu fassen. Wieso sollte der Markenturnschuh nicht auch Ausdruck einer »erfüllten Lebensweise« sein, für die Haug so emphatisch eintritt? Und wer
entscheidet auf welcher Grundlage, ob der Sportartikel eher für ein »erfülltes Leben« steht oder für Konsum und Warenästhetik? Und völlig unplausibel ist schliesslich, dass ausgerechnet der grossbürgerliche Kaufmann
mit den fein gewählten Gegenständen, die er um sich gruppiert, nicht auch seinen Klassenstandpunkt markieren soll. Verwunderlich obendrein, dass gerade einer der wichtigsten marxistischen Theoretiker des
deutschsprachigen Raumes in der bürgerlichen Repräsentation nur distinktionsfreie Selbstverwirklichung erkennen will." (Jens Kastner, in: jungle world 24, 2011)
"Wer sich etwas tiefergehend mit der Haugschen Kulturtheorie, die auch seiner Kritik der Warenästhetik zu Grund liegt, und substanzieller als viele in den letzten Jahren erschienen kulturwissenschaftlichen Bücher und Sammelbände sich um eine begrifflich fundierte Philosophie des Kulturellen bemüht, sollte das Buch 'Die kulturellen Unterschiede' zur Hand nehmen. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Aufsätzen von Haug, die zur Hälfte aus den 1980er Jahren stammt und bei deren anderen Hälfte es sich um Erstveröffentlichungen handelt. Gramsci, Brecht, Bourdieu, Adorno, Hall und natürlich Marx sind die zentralen theoretischen Bezugspunkte dieser Beiträge. Manches aus der kulturtheoretischen Diskussion der letzten dreissig Jahren fehlt, gleichwohl ist es ist es ein sehr lesenwerter Band zu 'Elemente einer Politik des Kulturellen' als Kritik. Gegenpol und Ergänzung von Kulturpolitik." (Bernd Wagner, in: Kulturpolitische Mitteilungen Nr. 136, 1/2012)
entscheidet auf welcher Grundlage, ob der Sportartikel eher für ein »erfülltes Leben« steht oder für Konsum und Warenästhetik? Und völlig unplausibel ist schliesslich, dass ausgerechnet der grossbürgerliche Kaufmann
mit den fein gewählten Gegenständen, die er um sich gruppiert, nicht auch seinen Klassenstandpunkt markieren soll. Verwunderlich obendrein, dass gerade einer der wichtigsten marxistischen Theoretiker des
deutschsprachigen Raumes in der bürgerlichen Repräsentation nur distinktionsfreie Selbstverwirklichung erkennen will." (Jens Kastner, in: jungle world 24, 2011)
"Wer sich etwas tiefergehend mit der Haugschen Kulturtheorie, die auch seiner Kritik der Warenästhetik zu Grund liegt, und substanzieller als viele in den letzten Jahren erschienen kulturwissenschaftlichen Bücher und Sammelbände sich um eine begrifflich fundierte Philosophie des Kulturellen bemüht, sollte das Buch 'Die kulturellen Unterschiede' zur Hand nehmen. Es handelt sich dabei um eine Sammlung von Aufsätzen von Haug, die zur Hälfte aus den 1980er Jahren stammt und bei deren anderen Hälfte es sich um Erstveröffentlichungen handelt. Gramsci, Brecht, Bourdieu, Adorno, Hall und natürlich Marx sind die zentralen theoretischen Bezugspunkte dieser Beiträge. Manches aus der kulturtheoretischen Diskussion der letzten dreissig Jahren fehlt, gleichwohl ist es ist es ein sehr lesenwerter Band zu 'Elemente einer Politik des Kulturellen' als Kritik. Gegenpol und Ergänzung von Kulturpolitik." (Bernd Wagner, in: Kulturpolitische Mitteilungen Nr. 136, 1/2012)
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