Die kartographische Erfindung der Entwicklung einer Nation. Ein politisch kartographisches Narrativ zu Polen (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,1, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht den kartographischen Einfluss auf die historische Entwicklung Polens als eine Nation....
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Studienarbeit aus dem Jahr 2017 im Fachbereich Politik - Sonstige Themen, Note: 1,1, Universität Leipzig, Sprache: Deutsch, Abstract: Die vorliegende Arbeit untersucht den kartographischen Einfluss auf die historische Entwicklung Polens als eine Nation. Grundlage bildet die Definition einer Nation im Verständnis von Benedict Anderson im Rahmen seines Werkes Imagined Communities(1991). Anderson definiert den Terminus "Nation" als "[...] eine vorgestellte politische Gemeinschaft -vorgestellt als begrenzt und souverän". Wenn eine Nation durch Begrenztheit, Souveränität und Gemeinschaft gekennzeichnet ist, diese Grundlagen aber in der Geschichte Polens mehrheitlich nicht gegeben waren, bekommen Karten dann eine umso bedeutendere Symbolik im Kreieren der Vorstellung einer Nation?
In Anlehnung an diese zentrale Frage besteht das Ziel der vorliegenden Arbeit darin, am Beispiel Polens den Beitrag von Karten zur Bildung von kollektiven Identitäten und für die Konstruktion einer Nation im Sinne von Anderson, zu untersuchen. Grundlage der Argumentation bildet im ersten Abschnitt eine Analyse des Verhältnisses von Kartierung und Raum, sowie eine kurze Erläuterung des Verständnisses einer Nation nach Benedict Anderson, auf dessen Begriffsdefinition sich die zentrale Frage dieser Arbeit bezieht.
Im Mittelalter bildete Polen einen der grössten Staaten Europas. Das Grossreich erstreckte sich bis zum Schwarzen Meer. 1772 besass das Land noch grosse Gebiete östlich der heutigen Grenzen zu Weissrussland, Litauen und der Ukraine. Ende des 18. Jahrhunderts verschwand das Reich auf einmal für 123 Jahre von der Landkarte, aber etablierte sich wieder innerhalb kürzester Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die heutigen Grenzen Polens sind im Jahr 1945 entstanden. Ein Blick auf historische Karten dieses Landes zeigt eine Vielzahl von Teilungen und Grenzverschiebungen. In Anbetracht dieser variierenden territorialen Ausbreitung erhebt sich die Frage, wie dieses Land eine über hundertjährige Teilungszeit überstehen und ausserdem ein National- und Identitätsgefühl entwickeln konnte. Welche Rolle spielen Karten dabei?
In Anlehnung an diese zentrale Frage besteht das Ziel der vorliegenden Arbeit darin, am Beispiel Polens den Beitrag von Karten zur Bildung von kollektiven Identitäten und für die Konstruktion einer Nation im Sinne von Anderson, zu untersuchen. Grundlage der Argumentation bildet im ersten Abschnitt eine Analyse des Verhältnisses von Kartierung und Raum, sowie eine kurze Erläuterung des Verständnisses einer Nation nach Benedict Anderson, auf dessen Begriffsdefinition sich die zentrale Frage dieser Arbeit bezieht.
Im Mittelalter bildete Polen einen der grössten Staaten Europas. Das Grossreich erstreckte sich bis zum Schwarzen Meer. 1772 besass das Land noch grosse Gebiete östlich der heutigen Grenzen zu Weissrussland, Litauen und der Ukraine. Ende des 18. Jahrhunderts verschwand das Reich auf einmal für 123 Jahre von der Landkarte, aber etablierte sich wieder innerhalb kürzester Zeit zwischen den beiden Weltkriegen. Die heutigen Grenzen Polens sind im Jahr 1945 entstanden. Ein Blick auf historische Karten dieses Landes zeigt eine Vielzahl von Teilungen und Grenzverschiebungen. In Anbetracht dieser variierenden territorialen Ausbreitung erhebt sich die Frage, wie dieses Land eine über hundertjährige Teilungszeit überstehen und ausserdem ein National- und Identitätsgefühl entwickeln konnte. Welche Rolle spielen Karten dabei?
Bibliographische Angaben
- 2023, 25 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 334687401X
- ISBN-13: 9783346874016
- Erscheinungsdatum: 17.05.2023
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