Die Ironieauffassungen von Friedrich Schlegel und Karl Wilhelm Ferdinand Solger im Vergleich (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Zum Begriff der romantischen Ironie in der deutschen Romantik, Sprache: Deutsch,...
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Produktinformationen zu „Die Ironieauffassungen von Friedrich Schlegel und Karl Wilhelm Ferdinand Solger im Vergleich (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Zum Begriff der romantischen Ironie in der deutschen Romantik, Sprache: Deutsch, Abstract: Romantische Ironie bedeutet die Überlegenheit des genialen Menschen, der über den Dingen
steht, diese nicht ernst nimmt, sie und auch sich selbst, sein eigenes Tun jederzeit aufzulösen
und zu überwinden vermag. Sie ist Bewusstseinshaltung und künstlerisches Vermögen
zugleich. Indem die romantische Ironie sich als selbständiger Akt in der Seele des Schaffenden
abspielt, umschliesst sie die dialektische Einheit seiner selbstbewegenden und selbstbewegten
ideellen Kraft. Poesie und Ironie werden identisch, sie vereinigen sich in der Grundhaltung
des Subjekts.
Friedrich Schlegel entwickelt im Ausgang von Johann Gottlieb Fichtes Wissenschaftslehre
die romantische Ironie, indem er dessen Kategorien in der Kunst zur Anwendung bringt.
Schlegel und die Frühromantiker radikalisieren Fichtes subjektiven Idealismus und übertragen
seine einem überindividuellen, als Gattungswesen verstandenen Subjekt zugeschriebene Autonomie
auf das einzelne Individuum. Die mit dem Ich assoziierten produktiven und aktiven
Eigenschaften werden in die Philosophie der Kunst übernommen. Der Ich-Begriff Fichtes
bildet die Folie, von der sich die Ironie erhebt. Ironie ist nicht länger blosse ästhetische Kategorie,
sie erweitert ihre Bedeutung über dieses Stadium hinaus zu einer geschichtsphilosophischen
Kategorie, welche sich hauptsächlich mit der Haltung des Subjekts gegenüber der Realität
beschäftigt.
Auf den nachfolgenden Seiten möchte ich versuchen, eine Theorie der romantischen Ironie zu
entwerfen. Dafür werde ich verschiedene Schriften heranziehen, um aus diesen eine Theorie
der Ironie herauszuarbeiten. Konzentrieren will ich mich dabei besonders auf Friedrich Schlegel
und Karl Ferdinand Wilhelm Solger.
Von Schlegel werde ich die Fragmente des Lyceum und Athenäum behandeln. Sie sind die
wichtigste Quelle für die ursprüngliche Konzeption der romantischen Ironie. In den Lyceums-
Fragmenten wurde Ironie bestimmt als eine Erhebung über sich selbst aus Freiheit, eine aus
Selbstschöpfung und Selbstvernichtung resultierende Selbstbeschränkung, auch unendliche
Kraft genannt. In den Athenäums-Fragmenten geht es um die Bestimmung eines dynamischen
Prinzips: einer über Gegensätze und Synthesis sich vollziehenden Lebensbewegung. Im abschliessenden
Band des Athenäum, in dem sich der Essay Über die Unverständlichkeit befindet,
macht Schlegel weitere Äusserungen zu dieser Thematik. [...]
steht, diese nicht ernst nimmt, sie und auch sich selbst, sein eigenes Tun jederzeit aufzulösen
und zu überwinden vermag. Sie ist Bewusstseinshaltung und künstlerisches Vermögen
zugleich. Indem die romantische Ironie sich als selbständiger Akt in der Seele des Schaffenden
abspielt, umschliesst sie die dialektische Einheit seiner selbstbewegenden und selbstbewegten
ideellen Kraft. Poesie und Ironie werden identisch, sie vereinigen sich in der Grundhaltung
des Subjekts.
Friedrich Schlegel entwickelt im Ausgang von Johann Gottlieb Fichtes Wissenschaftslehre
die romantische Ironie, indem er dessen Kategorien in der Kunst zur Anwendung bringt.
Schlegel und die Frühromantiker radikalisieren Fichtes subjektiven Idealismus und übertragen
seine einem überindividuellen, als Gattungswesen verstandenen Subjekt zugeschriebene Autonomie
auf das einzelne Individuum. Die mit dem Ich assoziierten produktiven und aktiven
Eigenschaften werden in die Philosophie der Kunst übernommen. Der Ich-Begriff Fichtes
bildet die Folie, von der sich die Ironie erhebt. Ironie ist nicht länger blosse ästhetische Kategorie,
sie erweitert ihre Bedeutung über dieses Stadium hinaus zu einer geschichtsphilosophischen
Kategorie, welche sich hauptsächlich mit der Haltung des Subjekts gegenüber der Realität
beschäftigt.
Auf den nachfolgenden Seiten möchte ich versuchen, eine Theorie der romantischen Ironie zu
entwerfen. Dafür werde ich verschiedene Schriften heranziehen, um aus diesen eine Theorie
der Ironie herauszuarbeiten. Konzentrieren will ich mich dabei besonders auf Friedrich Schlegel
und Karl Ferdinand Wilhelm Solger.
Von Schlegel werde ich die Fragmente des Lyceum und Athenäum behandeln. Sie sind die
wichtigste Quelle für die ursprüngliche Konzeption der romantischen Ironie. In den Lyceums-
Fragmenten wurde Ironie bestimmt als eine Erhebung über sich selbst aus Freiheit, eine aus
Selbstschöpfung und Selbstvernichtung resultierende Selbstbeschränkung, auch unendliche
Kraft genannt. In den Athenäums-Fragmenten geht es um die Bestimmung eines dynamischen
Prinzips: einer über Gegensätze und Synthesis sich vollziehenden Lebensbewegung. Im abschliessenden
Band des Athenäum, in dem sich der Essay Über die Unverständlichkeit befindet,
macht Schlegel weitere Äusserungen zu dieser Thematik. [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Annett Rischbieter
- 2003, 1. Auflage, 25 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638224988
- ISBN-13: 9783638224987
- Erscheinungsdatum: 17.10.2003
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eBook Informationen
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