Die Geschichte von der 1002. Nacht (ePub)
Die Geschichte von der 1002. Nacht erschien erst nach dem Tod von Joseph Roth. Die Handlung spielt 1880, es gehört also zu den historischen Werken des Autors. Ein Schah reicht sein Harem nicht mehr aus, also geht er nach Wien um dort neue Erfahrungen zu...
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Produktinformationen zu „Die Geschichte von der 1002. Nacht (ePub)“
Die Geschichte von der 1002. Nacht erschien erst nach dem Tod von Joseph Roth. Die Handlung spielt 1880, es gehört also zu den historischen Werken des Autors. Ein Schah reicht sein Harem nicht mehr aus, also geht er nach Wien um dort neue Erfahrungen zu sammeln. Die ausgesuchte Gräfin aber wird gegen ein Freudenmädchen getauscht.
Auszug:
Ein paar Tage kreuzte das bräutliche Schiff des Schahs im blauen Meer. Denn man getraute sich nicht, dem grossen Herrn zu sagen, dass man auf eine Antwort des persischen Botschafters in Wien warten müsse. Nach anderthalb Tagen schon wurde der Schah ungeduldig. Obwohl er sich um den Kurs des Schiffes nicht kümmerte, konnte er doch nicht umhin, zu bemerken, dass immer wider das gleiche Stück der Küste auftauchte, die er eben verlassen hatte. Auch ihm schien es allmählich sonderbar, dass ein so starkes Schiff so viel Zeit brauchte, um ein so kleines Meer zu durchqueren. Er liess den Grosswesir kommen und deutete ihm an, dass er unzufrieden sei mit der Langsamkeit der Überfahrt. Er deutete es nur an, er sagte es nicht genau. Denn, traute er schon keinem seiner Diener, solange er sich auf fester Erde befand, so traute er ihnen noch weniger, wenn er auf dem Wasser umherschwamm. Gewiss war man auch zur See in Gottes Hand, aber auch ein wenig in der des Kapitäns. Überhaupt, sooft er an den Kapitän dachte, wurde der Schah unruhig. Ihm gefiel der Kapitän gar nicht, besonders, weil er sich nicht erinnern konnte, ihn schon jemals gesehen zu haben. Er war nämlich äusserst misstrauisch. Selbst die Männer, die ihm heimisch und wohlvertraut waren, verdächtigte er leicht und gerne; wie erst diejenigen, die er nicht kannte oder an die er sich nicht erinnerte? Ja, er war dermassen misstrauisch, dass er nicht einmal sein Misstrauen zu erkennen zu geben wagte - in der kindischen und mächtigen Herrn oft eigenen Überzeugung, sie seien noch schlauer als ihre Diener. Deshalb deutete er jetzt dem Grosswesir auch nur vorsichtig an, dass ihm dies lange Herumreisen nicht ganz geheuer vorkomme. Der Grosswesir aber, der wohl erkannte, dass der Schah sein Misstrauen nicht ausdrücken wolle, gab keineswegs zu erkennen, dass er Misstrauen spüre.
Auszug:
Ein paar Tage kreuzte das bräutliche Schiff des Schahs im blauen Meer. Denn man getraute sich nicht, dem grossen Herrn zu sagen, dass man auf eine Antwort des persischen Botschafters in Wien warten müsse. Nach anderthalb Tagen schon wurde der Schah ungeduldig. Obwohl er sich um den Kurs des Schiffes nicht kümmerte, konnte er doch nicht umhin, zu bemerken, dass immer wider das gleiche Stück der Küste auftauchte, die er eben verlassen hatte. Auch ihm schien es allmählich sonderbar, dass ein so starkes Schiff so viel Zeit brauchte, um ein so kleines Meer zu durchqueren. Er liess den Grosswesir kommen und deutete ihm an, dass er unzufrieden sei mit der Langsamkeit der Überfahrt. Er deutete es nur an, er sagte es nicht genau. Denn, traute er schon keinem seiner Diener, solange er sich auf fester Erde befand, so traute er ihnen noch weniger, wenn er auf dem Wasser umherschwamm. Gewiss war man auch zur See in Gottes Hand, aber auch ein wenig in der des Kapitäns. Überhaupt, sooft er an den Kapitän dachte, wurde der Schah unruhig. Ihm gefiel der Kapitän gar nicht, besonders, weil er sich nicht erinnern konnte, ihn schon jemals gesehen zu haben. Er war nämlich äusserst misstrauisch. Selbst die Männer, die ihm heimisch und wohlvertraut waren, verdächtigte er leicht und gerne; wie erst diejenigen, die er nicht kannte oder an die er sich nicht erinnerte? Ja, er war dermassen misstrauisch, dass er nicht einmal sein Misstrauen zu erkennen zu geben wagte - in der kindischen und mächtigen Herrn oft eigenen Überzeugung, sie seien noch schlauer als ihre Diener. Deshalb deutete er jetzt dem Grosswesir auch nur vorsichtig an, dass ihm dies lange Herumreisen nicht ganz geheuer vorkomme. Der Grosswesir aber, der wohl erkannte, dass der Schah sein Misstrauen nicht ausdrücken wolle, gab keineswegs zu erkennen, dass er Misstrauen spüre.
Autoren-Porträt von Joseph Roth
Joseph Roth (1894-1939) war einer der spannendsten österreichischen Schriftsteller. Werke wie Hiob, Das Spinnennetz und Beichte eines Mörders werden bis heute gelesen. Er starb mit nur 44 Jahren.
Bibliographische Angaben
- Autor: Joseph Roth
- 2022, 1. Auflage, 271 Seiten, Deutsch
- Verlag: Books on Demand
- ISBN-10: 3756293661
- ISBN-13: 9783756293667
- Erscheinungsdatum: 01.08.2022
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