Die Busse in Hartmanns "Gregorius" - Ein radikales Leben am Rande der Existenz? (PDF)
Vergleich der Busswege
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für deutsche Philologie des Mittelalters), Veranstaltung: Gregorius, Sprache: Deutsch, Abstract:...
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Produktinformationen zu „Die Busse in Hartmanns "Gregorius" - Ein radikales Leben am Rande der Existenz? (PDF)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Otto-Friedrich-Universität Bamberg (Lehrstuhl für deutsche Philologie des Mittelalters), Veranstaltung: Gregorius, Sprache: Deutsch, Abstract: Hartmann von Aue stellt in seiner höfischen Legende ,Gregorius' die Geschichte eines Inzestkindes dar, das nach der Heirat mit seiner Mutter eine asketische Busse vollzieht und am Ende die Erwählung zum Papst erfährt. Die Tatsache, dass hier eine Entwicklung vom Sünder bzw. Büsser zum Pontifex Maximus stattfindet, der letztendlich Sünden vergibt, rückt die Busse in den Mittelpunkt des Geschehens und schreibt ihr elementare Bedeutung zu. Bereits im Prolog erklärt Hartmann, welche Rolle die Busse in der Religion spielt: sie ist als Indikator für die "wâre triuwe", also den aufrichtigen Glauben an Gott, zu betrachten. Doch nicht nur Gregorius büsst in Hartmanns Werk, sondern auch seine Mutter und spätere Ehefrau. Anhand eines Vergleichs des Bussverhaltens der beiden Personen möchte ich nun die These aufstellen, dass die Busse im ,Gregorius' von einer gewissen Radikalität durchzogen ist und nach einem bestimmten Schema abläuft. Um einen ausführlichen Vergleich der Busspraxis der beiden Hauptpersonen im ,Gregorius', also Gregorius selbst und seiner Mutter, anstellen zu können, halte ich zunächst für notwendig, die jeweiligen Umstände näher zu untersuchen.
Die Mutter Gregorius' schlägt den Bussweg zweimal ein, zuerst nach dem Inzest mit ihrem Bruder, aus welchem Gregorius hervorgeht, ein weiteres Mal nach der Aufklärung des Inzests mit ihrem Sohn.
Die Erkenntnis der Schwangerschaft und der Sünde, die die beiden Geschwister durch den Inzest begangen haben, bringt sie in eine scheinbar aussichtslose Lage, aus der sie sich nur durch Heranziehen eines Vertrauten befreien können. In der Hoffnung, so ihr Ansehen wahren zu können, wenden sie sich an einen Alten, der ihr Vertrauen geniesst und bereits als Ratgeber ihres Vaters fungiert hatte:
"Und volge wir sîner lêre:
sô gestât unser êre."
Im Gegensatz zu ihrem Bruder, der seine körperliche Sünde ebenfalls körperlich, nämlich durch Teilnahme an einem Kreuzzug, büssen soll, rät der weise Alte der Schwester nicht dazu, sich aus der Welt zurückzuziehen: Dadurch, dass sie als Landesherrin Besitz und Macht beibehält, soll sie Barmherzigkeit walten lassen und gute Taten vollbringen. Durch diese "innerweltliche Askese" könne sie am besten büssen, da sie mittellos, nur mit gutem Willen, nicht viel ausrichten könne und Besitz ohne eine gute Gesinnung ebenfalls fruchtlos bleibt:
Die Mutter Gregorius' schlägt den Bussweg zweimal ein, zuerst nach dem Inzest mit ihrem Bruder, aus welchem Gregorius hervorgeht, ein weiteres Mal nach der Aufklärung des Inzests mit ihrem Sohn.
Die Erkenntnis der Schwangerschaft und der Sünde, die die beiden Geschwister durch den Inzest begangen haben, bringt sie in eine scheinbar aussichtslose Lage, aus der sie sich nur durch Heranziehen eines Vertrauten befreien können. In der Hoffnung, so ihr Ansehen wahren zu können, wenden sie sich an einen Alten, der ihr Vertrauen geniesst und bereits als Ratgeber ihres Vaters fungiert hatte:
"Und volge wir sîner lêre:
sô gestât unser êre."
Im Gegensatz zu ihrem Bruder, der seine körperliche Sünde ebenfalls körperlich, nämlich durch Teilnahme an einem Kreuzzug, büssen soll, rät der weise Alte der Schwester nicht dazu, sich aus der Welt zurückzuziehen: Dadurch, dass sie als Landesherrin Besitz und Macht beibehält, soll sie Barmherzigkeit walten lassen und gute Taten vollbringen. Durch diese "innerweltliche Askese" könne sie am besten büssen, da sie mittellos, nur mit gutem Willen, nicht viel ausrichten könne und Besitz ohne eine gute Gesinnung ebenfalls fruchtlos bleibt:
Bibliographische Angaben
- Autor: Cornelia Panten
- 2008, 1. Auflage, 15 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638041530
- ISBN-13: 9783638041539
- Erscheinungsdatum: 30.04.2008
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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