Der verlorene Sohn als Prototyp des Alm-Öhi? Die evangelistische Aussage von Johanna Spyris 'Heidis Lehr- und Wanderjahre' (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Klassiker der internationalen Kinder- und...
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Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Komparatistik, Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Deutsches Institut), Veranstaltung: Hauptseminar "Klassiker der internationalen Kinder- und Jugendliteratur", Sprache: Deutsch, Abstract: "HeidisLehr- und Wanderjahre" - heute meist der Sparte der wenig anspruchsvollen Kinderliteratur zugerechnet - reiht sich durch die Wahl des Titels ausdrücklich in die Kategorie der Bildungsromane ein. Er beinhaltet weit mehr als die rührselige Kindergeschichte des Schweizer Bergkindes, die dem heutigen Rezipienten hauptsächlich durch Zeichentrickfilme oder verkürzte Bearbeitungen bekannt ist. "Heidi" ist auch nicht im herkömmlichen Sinne ein "Mädchenbuch", denn es erzählt zwar die Geschichte eines Mädchens zwischen ihrem sechstem und zehntem Lebensjahr, aber dient nicht in erster Linie der Erziehung "höherer Töchter" oder heranwachsender Mädchen, denn der Augenmerk wird hier auf andere Dinge gelenkt. Den wichtigsten Entwicklungsprozess macht nicht Heidi durch, obwohl auch sie gebildet wird - das natürliche, gutherzige und lebensfrohe Waisenkind, das beim Grossvater in freier Natur weder geistige noch religiöse Bildung erhält, lernt erst während dem erzwungenen Aufenthalt in der Grossstadt Frankfurt lesen, wird im christlichen Glauben unterwiesen, setzt ihre neuen Kenntnisse nach der Rückkehr in die Heimat erfolgreich zum Nutzen ihrer Mitmenschen ein und das Gottvertrauen, das Grossmama Sesemann in ihr geweckt hat, hilft ihr bei weiterer Lebensbewältigung. Die tiefgreifendste Veränderung im Laufe der Erzählung erlebt aber der Alm-Öhi. Es ist eher ungewöhnlich, dass ein alter Mann, dessen Leben sich dem Ende zuneigt, noch eine Entwicklung durchmacht und doch ist er am Ende der Erzählung die Figur, die sich wirklich um hundertachtzig Grad gewendet hat. Seine äusseren Lebensumstände ändern sich kaum, beruflich schlägt er keinen neuen Weg mehr ein, was sich aber völlig gewandelt hat, ist sein Verhältnis zu Gott, den Menschen, dem Leben und damit seine ganze Lebensqualität. Diese Wandlung findet auf dem Hintergrund des biblischen Gleichnisses "Vom verlorenen Sohn" statt, mit dem er sich identifiziert und woraufhin er sich wieder Gott zuwendet, dem er vor vielen Jahren den Rücken gekehrt hat. Inwiefern setzt die Autorin nun den Alm-Öhi mit dem biblischen "verlorenen Sohn" in Verbindung und kann man deshalb neben allen anderen vielfach in der Forschung behandelten Intention in der Geschichte einen Aufruf zur Umkehr zu Gott sehen?
Bibliographische Angaben
- Autor: Naemi Fast
- 2006, 1. Auflage, 20 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638488683
- ISBN-13: 9783638488686
- Erscheinungsdatum: 11.04.2006
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.29 MB
- Ohne Kopierschutz
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