Der Einfluss von Interessenverbänden auf den politischen Willensbildungsprozess auf Bundesebene - Herrschaft der Verbände? (ePub)
Herrschaft der Verbände?
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Einführung in die Politikwissenschaft,...
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Produktinformationen zu „Der Einfluss von Interessenverbänden auf den politischen Willensbildungsprozess auf Bundesebene - Herrschaft der Verbände? (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Politik - Politische Systeme - Politisches System Deutschlands, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für wissenschaftliche Politik), Veranstaltung: Einführung in die Politikwissenschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Doch das von der Verfassung umfangreich gewährte
Grundrecht auf Vereinigung ist immer wieder kritisch hinterfragt worden: So stellte Theodor
Eschenburg in den Anfangsjahren der Bundesrepublik die bange Frage nach der "Herrschaft
der Verbände?"2. Er beschrieb damit die Angst der Nachkriegsgesellschaft vor einer
Übermacht der Verbände gegenüber der Politik, vor der Bedrohung des vom Staat
verkörperten Gemeinwohls durch Partikularinteressen. Wenn auch nicht mehr so dominant
wie in den 50er und 60er Jahren, so existiert doch auch heute noch das "Negativbild
übermächtiger, undemokratischer und gemeinwohlgefährdender Verbände"3.
Welche bundespolitischen Akteure sind Adressaten des Verbandseinflusses? Existieren
Methoden der Einflussnahme, die eine "Herrschaft der Verbände" ermöglichen? Gibt es
institutionelle Barrieren, die eine unerwünschte Übermacht verhindern? Haben alle Interessen
die gleiche Chance in den politischen Willensbildungsprozess einzufliessen? Um den
Antworten auf diese Fragen näher zu kommen, werde ich im folgenden zuerst Adressaten und
Methoden der Einflussnahme von Interessenverbänden erläutern, um dann die so
vorgenommene Bestandsaufnahme unter Gesichtspunkten des gerechten Ausgleichs und der
Transparenz kritisch zu betrachten. Dabei sollen die Theorie des Neopluralismus, die
Korporatismusforschung und die Frage nach der "Herrschaft der Verbände?" nur als
`Sprungbretter¿ dienen und nicht etwa näher diskutiert oder erläutert werden.
Unter Interessenverbänden seien im folgenden Organisationen verstanden, die eine innere
Arbeitsteilung und Verfassung sowie gemeinsame, verbindliche, überörtliche und
längerfristige Ziele haben. Sie vertreten die Interessen ihrer Mitglieder nach aussen gegenüber
der Öffentlichkeit, dem Staat und anderen Verbänden und wollen auf politische
Entscheidungen Einfluss nehmen. Interessenverbände, Interessengruppen und Verbände
werden als Synonyme verwendet, ebenso wie die Begriffe Interessenvertreter,
Verbandsvertreter und Lobbyisten.
2 Vgl.: Theodor Eschenburg: Herrschaft der Verbände, Stuttgart 1955.
3 Werner Reutter: Organisierte Interessen in Deutschland. Entwicklungstendenzen, Strukturveränderungen und
Zukunftsperspektiven, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 26-27 (2000), S. 7.
Grundrecht auf Vereinigung ist immer wieder kritisch hinterfragt worden: So stellte Theodor
Eschenburg in den Anfangsjahren der Bundesrepublik die bange Frage nach der "Herrschaft
der Verbände?"2. Er beschrieb damit die Angst der Nachkriegsgesellschaft vor einer
Übermacht der Verbände gegenüber der Politik, vor der Bedrohung des vom Staat
verkörperten Gemeinwohls durch Partikularinteressen. Wenn auch nicht mehr so dominant
wie in den 50er und 60er Jahren, so existiert doch auch heute noch das "Negativbild
übermächtiger, undemokratischer und gemeinwohlgefährdender Verbände"3.
Welche bundespolitischen Akteure sind Adressaten des Verbandseinflusses? Existieren
Methoden der Einflussnahme, die eine "Herrschaft der Verbände" ermöglichen? Gibt es
institutionelle Barrieren, die eine unerwünschte Übermacht verhindern? Haben alle Interessen
die gleiche Chance in den politischen Willensbildungsprozess einzufliessen? Um den
Antworten auf diese Fragen näher zu kommen, werde ich im folgenden zuerst Adressaten und
Methoden der Einflussnahme von Interessenverbänden erläutern, um dann die so
vorgenommene Bestandsaufnahme unter Gesichtspunkten des gerechten Ausgleichs und der
Transparenz kritisch zu betrachten. Dabei sollen die Theorie des Neopluralismus, die
Korporatismusforschung und die Frage nach der "Herrschaft der Verbände?" nur als
`Sprungbretter¿ dienen und nicht etwa näher diskutiert oder erläutert werden.
Unter Interessenverbänden seien im folgenden Organisationen verstanden, die eine innere
Arbeitsteilung und Verfassung sowie gemeinsame, verbindliche, überörtliche und
längerfristige Ziele haben. Sie vertreten die Interessen ihrer Mitglieder nach aussen gegenüber
der Öffentlichkeit, dem Staat und anderen Verbänden und wollen auf politische
Entscheidungen Einfluss nehmen. Interessenverbände, Interessengruppen und Verbände
werden als Synonyme verwendet, ebenso wie die Begriffe Interessenvertreter,
Verbandsvertreter und Lobbyisten.
2 Vgl.: Theodor Eschenburg: Herrschaft der Verbände, Stuttgart 1955.
3 Werner Reutter: Organisierte Interessen in Deutschland. Entwicklungstendenzen, Strukturveränderungen und
Zukunftsperspektiven, in: Aus Politik und Zeitgeschichte, B 26-27 (2000), S. 7.
Bibliographische Angaben
- Autor: Eva Christensen
- 2004, 1. Auflage, 22 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638259269
- ISBN-13: 9783638259262
- Erscheinungsdatum: 07.03.2004
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eBook Informationen
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