Der Dandy bei d'Aurevilly und Baudelaire (ePub)
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,2, Universität Lüneburg (Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Zur Ästhetik der Moderne. Von Wittgenstein zu Warhol und wieder zurück,...
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Produktinformationen zu „Der Dandy bei d'Aurevilly und Baudelaire (ePub)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Literaturwissenschaft - Vergleichende Literaturwissenschaft, Note: 1,2, Universität Lüneburg (Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Zur Ästhetik der Moderne. Von Wittgenstein zu Warhol und wieder zurück, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dandy ist ein bis heute vieluntersuchter und verschiedentlich interpretierter Sozialtypus des 19. Jahrhunderts. Balzac schreibt in seinem "Traktat über das elegante Leben", es gäbe drei Arten von Menschen: der Mensch, der arbeitet, der Mensch, der denkt, der Mensch, der nichts tut. Zur letzteren Sorte gehört der Dandy, der in einer Zeit des Umbruchs zuerst in England bezeugt ist, später in Frankreich und Deutschland. Das Dandytum war ein Ausdruck des Protestes einer überkommenen adligen Schicht, die mehr und mehr ihre tragende gesellschaftliche Rolle an das Bürgertum und an die industrielle Massengesellschaft verlor. Äusserlich zeigte sich dies in einer distinguierten Kleidung und in betont vornehmen Umgangsformen, zum Teil auch in Marotten: so ist von Dandys bezeugt, dass sie Schildkröten an der Leine spazieren führten, um so dem Bürgertum ihr Übermass an Zeit höhnisch zu demonstrieren.
Doch neben diesen anekdotischen Einzelheiten beschäftigten sich einige grosse Geister des 19. Jahrhunderts, etwa Barbey d'Aurevilly oder Charles Baudelaire, theoretisch mit dem Phänomen des Dandys, der im Innersten von narzisstischer und frauenfeindlicher Kälte geprägt war. Den Gipfel an Provokation erlaubte sich als einer der letzten Dandys der irische Dichter Oscar Wilde, von dem die bewusst absurde Sentenz überliefert ist:
"Ich bin enttäuscht über den Atlantischen Ozean."
Es hatte zu allen Zeiten dem Dandy verwandte Naturen gegeben: etwa den spätrömischen Kaiser Heliogabal, der in Stefan Georges Gedichtband "Algabal" als mythisches Vorbild wiederauferstand, oder im 17. Jahrhundert Kardinal Richelieu und Lord Buckingham. Letztere hatten unter anderem durch ihre auffällige Kleidung, ihr gepflegtes Aussehen und ihre ausgeklügelten, effektheischenden Marotten geglänzt. Von Richelieu etwa heisst es, er habe seine Pferde mit silbernen Hufen absichtlich locker beschlagen lassen, in der Hoffnung, sie lösten sich und er hätte das Vergnügen, den Pöbel sich darum schlagen zu sehen. Und Buckingham habe seine Anzüge mit locker angenähten Edelsteinen verzieren lassen, deren Verlust er grosszügig mit einkalkulierte, so seinen Reichtum offen zur Schau tragend.
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Doch neben diesen anekdotischen Einzelheiten beschäftigten sich einige grosse Geister des 19. Jahrhunderts, etwa Barbey d'Aurevilly oder Charles Baudelaire, theoretisch mit dem Phänomen des Dandys, der im Innersten von narzisstischer und frauenfeindlicher Kälte geprägt war. Den Gipfel an Provokation erlaubte sich als einer der letzten Dandys der irische Dichter Oscar Wilde, von dem die bewusst absurde Sentenz überliefert ist:
"Ich bin enttäuscht über den Atlantischen Ozean."
Es hatte zu allen Zeiten dem Dandy verwandte Naturen gegeben: etwa den spätrömischen Kaiser Heliogabal, der in Stefan Georges Gedichtband "Algabal" als mythisches Vorbild wiederauferstand, oder im 17. Jahrhundert Kardinal Richelieu und Lord Buckingham. Letztere hatten unter anderem durch ihre auffällige Kleidung, ihr gepflegtes Aussehen und ihre ausgeklügelten, effektheischenden Marotten geglänzt. Von Richelieu etwa heisst es, er habe seine Pferde mit silbernen Hufen absichtlich locker beschlagen lassen, in der Hoffnung, sie lösten sich und er hätte das Vergnügen, den Pöbel sich darum schlagen zu sehen. Und Buckingham habe seine Anzüge mit locker angenähten Edelsteinen verzieren lassen, deren Verlust er grosszügig mit einkalkulierte, so seinen Reichtum offen zur Schau tragend.
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Bibliographische Angaben
- Autor: Karen Hoffmann
- 2003, 1. Auflage, 30 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3638166023
- ISBN-13: 9783638166027
- Erscheinungsdatum: 21.01.2003
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
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