Das politische System Italiens (PDF)
Eine Einführung
Das politische System Italiens stellt für den ausländischen Beobachter oft ein schwer durch-schaubares Objekt dar. Zudem scheint sich Italien seit der Umstrukturierung des Parteien-systems zu Beginn der 1990er Jahre in einer Art permanenten Übergangsphase...
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Produktinformationen zu „Das politische System Italiens (PDF)“
Das politische System Italiens stellt für den ausländischen Beobachter oft ein schwer durch-schaubares Objekt dar. Zudem scheint sich Italien seit der Umstrukturierung des Parteien-systems zu Beginn der 1990er Jahre in einer Art permanenten Übergangsphase zu befinden. Diese Einführung bietet einen systematischen, verständlichen und politikwissenschaftlich gehaltvollen Überblick über alle Bereiche und Hintergründe sowie Strukturen, Prozesse und Akteure der italienischen Politik.
Lese-Probe zu „Das politische System Italiens (PDF)“
1 Einleitung (S. 11) 1.1 Ein schwieriger Gegenstand
Das Studium der italienischen Politik ist kein leichtes Unterfangen. Der Weg ist vielmehr steinig und voller verwirrender Windungen. Schon der erste Blick fällt auf die lange Liste von Regierungen in den letzten 60 Jahren und auf ein unübersichtliches Geflecht von Parteien, unter denen selbst den kleinen noch eine teils grosse Bedeutung zukommt. Das Bild, das in deutschen Medien von der italienischen Politik vermittelt wird, ist das von Chaos und Dauerkrise.
So wird ihr dort auch vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit geschenkt, etwa im Vergleich zur britischen und französischen Innenpolitik. Die Unüberschaubarkeit der Verhältnisse hat sich in den letzten 15 Jahren auch noch verstärkt: Während man sich über 40 Jahre lang darauf verlassen konnte, dass die Christdemokraten (DC) stets die stärkste Partei waren und zusammen mit einer wechselnden Gruppe kleinerer Parteien die Regierung bildeten, änderte sich dies grundlegend Anfang der 1990er Jahre.
Das Ende des Kalten Krieges, das Entstehen neuer Parteien und der Untergang der alten Parteien in einem Sumpf aus Korruptionsskandalen pflügten die italienische Parteienlandschaft in einem Masse um, wie es in keiner anderen westlichen Demokratie der Nachkriegszeit zu beobachten war. Seit 1996 stehen sich zwei Lager gegenüber, die je einmal eine Legislaturperiode hindurch die Mehrheit halten konnten. Doch ist damit keine neue Übersichtlichkeit der politischen Verhältnisse einhergegangen.
Die beiden Lager stellen wiederum Bündnisse aus zahlreichen zum Teil sehr kleinen Parteien dar, die in ihren inhaltlichen Positionen von den eigenen Bündnispartnern oft weiter entfernt sind als von Teilen des gegnerischen Lagers. In der Tat ist die Parteienlandschaft nun unübersichtlicher als zuvor, obwohl eine ehrgeizige Wahlrechtsreform mit der Einführung einer Variante des Mehrheitswahlrechts gerade die Parteienzersplitterung bekämpfen wollte und auf ein
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stabiles Zweiparteiensystem nach amerikanischem oder britischem Vorbild abzielte. Auch die Stabilität der Regierungen hat nur teilweise zugenommen.
Selbst wenn die turbulenten Jahre 1992 bis 1996 mit insgesamt vier Regierungen ausgeklammert werden, muss man doch feststellen, dass zwischen 1996 und 2001 die regierende Mitte-Links- Koalition in fünf Jahren vier Kabinette verschliss. Zum ersten Mal konnte zwischen 2001 und 2006 die Mitte-Rechts-Koalition unter Führung Silvio Berlusconis trotz einer zwischenzeitlichen Regierungskrise personelle Stabilität in den Regierungssesseln gewährleisten.
Wie es um die Dauerhaftigkeit der 2006 erneut gewählten Mitte-Links-Regierung bestellt ist, bleibt abzuwarten. Ein weiterer Faktor, der die italienische Politik im Vergleich zu anderen Ländern so aussergewöhnlich erscheinen lässt, ist die Figur Silvio Berlusconi, der als Medienunternehmer zum reichsten Mann Italiens wurde und 1994 in die aktive Politik einstieg. Diese Person mit ihrer Verquickung von politischer Macht und Medienmacht, mit ihren zahlreichen drastischen Äusserungen, schlechten Witzen, diplomatischen Fauxpas auch auf internationaler Ebene, mit ihren zahlreichen Verstrickungen in Strafverfahren wegen Bestechung und anderen unlauteren Machenschaften sowie mit Gesetzen in eigener Sache, zusammen mit den zahlreichen Klischees von Chaos und Korruption über Italien generell, lassen viele sich befremdet abwenden.
So reduziert sich die deutsche Beschäftigung mit italienischer Politik nur zu oft auf ein mitleidiges Lächeln über die chaotischen Zustände oder ein entsetztes Kopfschütteln darüber, dass dort ein Medienmogul Regierungschef werden kann. Das defizitäre Wissen über die italienische Politik und die daraus folgenden Stereotype resultieren auch aus der unbefriedigenden Literaturlage: Die bis dato einzige deutschsprachige Einführung in das politische System Italiens datiert aus dem Jahre 1970.
Ansonsten ist man auf Länderkunden3 und grobe Überblicke oder auf wissenschaftliche Detailstudien verwiesen, die den Einsteiger4 kaum weiterbringen. Auch der des Italienischen Mächtige hat es nicht leicht, wenn er versucht, sich durch Zeitungslektüre über die italienische Politik zu informieren. Die Berichterstattung ist stark von tagesaktuellen Details geprägt und benutzt mit Vorliebe kryptische Abkürzungen, ohne diese näher zu erläutern. Überblicksartikel und Hintergrundberichte sind selten.
Selbst wenn die turbulenten Jahre 1992 bis 1996 mit insgesamt vier Regierungen ausgeklammert werden, muss man doch feststellen, dass zwischen 1996 und 2001 die regierende Mitte-Links- Koalition in fünf Jahren vier Kabinette verschliss. Zum ersten Mal konnte zwischen 2001 und 2006 die Mitte-Rechts-Koalition unter Führung Silvio Berlusconis trotz einer zwischenzeitlichen Regierungskrise personelle Stabilität in den Regierungssesseln gewährleisten.
Wie es um die Dauerhaftigkeit der 2006 erneut gewählten Mitte-Links-Regierung bestellt ist, bleibt abzuwarten. Ein weiterer Faktor, der die italienische Politik im Vergleich zu anderen Ländern so aussergewöhnlich erscheinen lässt, ist die Figur Silvio Berlusconi, der als Medienunternehmer zum reichsten Mann Italiens wurde und 1994 in die aktive Politik einstieg. Diese Person mit ihrer Verquickung von politischer Macht und Medienmacht, mit ihren zahlreichen drastischen Äusserungen, schlechten Witzen, diplomatischen Fauxpas auch auf internationaler Ebene, mit ihren zahlreichen Verstrickungen in Strafverfahren wegen Bestechung und anderen unlauteren Machenschaften sowie mit Gesetzen in eigener Sache, zusammen mit den zahlreichen Klischees von Chaos und Korruption über Italien generell, lassen viele sich befremdet abwenden.
So reduziert sich die deutsche Beschäftigung mit italienischer Politik nur zu oft auf ein mitleidiges Lächeln über die chaotischen Zustände oder ein entsetztes Kopfschütteln darüber, dass dort ein Medienmogul Regierungschef werden kann. Das defizitäre Wissen über die italienische Politik und die daraus folgenden Stereotype resultieren auch aus der unbefriedigenden Literaturlage: Die bis dato einzige deutschsprachige Einführung in das politische System Italiens datiert aus dem Jahre 1970.
Ansonsten ist man auf Länderkunden3 und grobe Überblicke oder auf wissenschaftliche Detailstudien verwiesen, die den Einsteiger4 kaum weiterbringen. Auch der des Italienischen Mächtige hat es nicht leicht, wenn er versucht, sich durch Zeitungslektüre über die italienische Politik zu informieren. Die Berichterstattung ist stark von tagesaktuellen Details geprägt und benutzt mit Vorliebe kryptische Abkürzungen, ohne diese näher zu erläutern. Überblicksartikel und Hintergrundberichte sind selten.
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Autoren-Porträt von Stefan Köppl
Stefan Köppl ist wissenschaftlicher Assistent an der Akademie für Politische Bildung Tutzing und Lehrbeauftragter an der Universität Passau.
Bibliographische Angaben
- Autor: Stefan Köppl
- 2007, 2007, 292 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531902520
- ISBN-13: 9783531902524
- Erscheinungsdatum: 18.11.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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Pressezitat
"Wegen der griffigen Hinführung zu allen wichtigen Phänomenen des politischen Italiens, die es bietet, ist ihm [dem Autor] und der interessierten Öffentlichkeit eine baldige Nachauflage zu wünschen, die auch das Geschehen bis zu den vorgezogenen Neuwahlen vom April 2008 noch aufarbeitet." Politische Studien, September/Oktober 2008"Die Stärken des Buches liegen in der Darstellung der Institutionen und der politischen Verfasstheit des Landes. Auch kompliziertere Dinge wie das geltende Wahlrecht mit Sperrklauseln und Mehrheitsprämie erklärt der Autor systematisch und allgemein verständlich." analyse & kritik, 18.04.2008
"Eine aktuelle Einführung in das für Aussenstehende zuweilen unübersichtliche politische System Italiens liess lange auf sich warten. Umso verdienstvoller ist die umfassende, kenntnisreiche und gut lesbare Monografie, die sich [...] an den traditionellen Gegenständen der vergleichenden Politikwissenschaft orientiert. Der Autor deckt alle wichtigen Bereiche von politischer Kultur über die Verfassungsinstitutionen bis hin zur Interessenvermittlung ab." ZPol - Zeitschrift für Politikwissenschaft, 03/2007
"Für alle, die sich mit Politik in Europa befassen, ist Köppls Einführung ein Muss!" Forum Politikunterricht, 02/2007
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