Das politische System Indiens (PDF)
Eine Einführung
Die Indische Union ist mit über einer Milliarde Menschen die grösste Demokratie der Welt. Seit der Unabhängigkeit 1947 hat das politische System eine eindrucksvolle Leistungsfähigkeit bewiesen. Regelmässige Wahlen, föderale Staatsstruktur und die Einbeziehung...
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Produktinformationen zu „Das politische System Indiens (PDF)“
Die Indische Union ist mit über einer Milliarde Menschen die grösste Demokratie der Welt. Seit der Unabhängigkeit 1947 hat das politische System eine eindrucksvolle Leistungsfähigkeit bewiesen. Regelmässige Wahlen, föderale Staatsstruktur und die Einbeziehung der unteren Kasten haben dazu beigetragen, die territoriale Einheit dieses südasiatischen Vielvölkerstaates zu bewahren. Die Liberalisierung 1991 hat die wirtschaftliche Entwicklung beschleunigt und stellt das politische System vor neue Herausforderungen. Nach dem Ende des Ost-West-Konflikts hat Indien seine Beziehungen zu den USA, China und der Europäischen Union ausgebaut und strebt eine Führungsrolle im internationalen System des 21. Jahrhunderts an. In diesem Buch werden erstmals die wichtigsten Institutionen, Akteure und Politikfelder der Demokratie und Politik Indiens dargestellt.
Lese-Probe zu „Das politische System Indiens (PDF)“
1 Einleitung (S. 15) Das Bild der Indischen Union durchläuft im öffentlichen Bewusstsein Deutschlands seit einigen Jahren einen tief greifenden Wandel. Lange Zeit war Indien das Synonym für die Probleme eines Entwicklungslandes mit Überbevölkerung, Armut, Hunger und Gewalt. Die Reformen und wirtschaftlichen Erfolge nach 1991 haben aber dazu beigetragen, dass ein neues, modernes Bild Indiens im Ausland entsteht. Überschriften wie Indien kommt in Fahrt, Wirtschaftsboom: Indien beschwört sein Karma oder Wirtschaftswunder am Taj Mahal unterstreichen diese neue Entwicklung.
Die wirtschaftlichen Erfolge seiner Industrie konnte Indien 2006 als Partnerland auf der Hannovermesse, der weltweit grössten Industrieschau, vorstellen. Indien war zugleich das erste Land, das 2006 bereits zum zweiten Mal als Schwerpunktland auf der Frankfurter Buchmesse vertreten war und seine literarische und kulturelle Vielfalt präsentierte. Deutsche Firmen engagieren sich seit den neunziger Jahren verstärkt in Indien beflügelt von der Aussicht auf einen Massenmarkt, der bereits jetzt eine kaufkräftige Mittelschicht von rund 150 Millionen Menschen hat. Sogar der Luxuswagenhersteller Maybach hat bereits einige Autos nach Indien verkauft.
Die wirtschaftlichen Erfolge Indiens sind im Netz der Globalisierung auch in Deutschland zu spüren. Indische Softwarefirmen wickeln Dienstleistungen über Nacht für deutsche Firmen ab, von der Flugbestätigung bis hin zur Buchhaltung. Deutsche Hochschulabsolventen konkurrieren zunehmend mit gut ausgebildeten indischen Absolventen um Arbeitsplätze in internationalen Unternehmen.
Die wachsende Nachfrage Indiens nach Öl auf dem Weltmarkt wird auch in Deutschland die Energiepreise weiter steigen lassen. Mittlerweile investieren indische Unternehmen auch in Deutschland und Europa und indische Filme erobern die deutschen Wohnzimmer zur besten Sendezeit.
Die Ankündigung des indischen Präsidenten Kalam, sein Land zur Wissenssupermacht des
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21. Jahrhunderts zu machen, unterstreicht den angestrebten Imagewandel des Landes. Indien ist längst nicht mehr nur ein Entwicklungsland, sondern in vielen Bereichen bereits auch ein hoch entwickeltes Land, wie dies z.B. im Weltraum-, Raketen- und Nuklearprogramm zum Ausdruck kommt.Allerdings war, ist und bleibt Indien ein Land der Gegensätze. Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung wird Indien, das zurzeit mit ca. 1,1 Milliarden Menschen das zweitgrösste Land ist, zur Mitte dieses Jahrhunderts die Volksrepublik (VR) China überholen.
Indien zählt mittlerweile zusammen mit China zu den Lokomotiven der Weltwirtschaft. Zwar befindet sich Indien für die deutsche Industrie immer noch im Windschatten Chinas, doch gehen Analysen der Deutschen Bank davon aus, dass Indien bis 2020 die dynamischste Wirtschaft weltweit sein wird.
In Kaufkraftparitäten zählt Indien bereits heute zu den grössten Volkswirtschaften. Zugleich übersteigt aber die Zahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, die Zahl der Armen auf dem afrikanischen Kontinent. Trotz seiner gut ausgebildeten Software- und IT-Spezialisten ist Indien zugleich weiterhin ein Entwicklungsland, in dem die Alphabetisierungsrate auch über fünfzig Jahre nach der Unabhängigkeit nur bei ca. 60 Prozent liegt.
Indien produziert seit Jahren genug Nahrungsmittel, um die eigene Bevölkerung zu versorgen, dennoch sind Armut und Hunger in den ländlichen Regionen weiterhin zentrale Probleme. Die indische Wirtschaft hat ihre frühere Hindu rate of growth von ca. 3,5 Prozent im Verlauf der neunziger Jahre nahezu verdoppelt.
2003/2004 erzielte Indien ein Wirtschaftswachstum von 8,2 Prozent. Die wirtschaftliche Entwicklung ist weiterhin von den jährlichen Monsunniederschlägen abhängig und der organisierte Sektor der indischen Volkswirtschaft umfasst nicht mehr als zehn Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung. Die Bilder indischer Millionenstädte und ihrer ausufernden Slumsiedlungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Indien weiterhin ein Land der 600.000 Dörfer ist, in dem die Urbanisierungsrate erst bei ca. 30 Prozent liegt.
Seit der Unabhängigkeit 1947 ist Indien ein Experimentierfeld entwicklungspolitischer Programme und leider allzu oft auch der Schauplatz ihres Scheiterns gewesen. In den fünfziger Jahren galt Indien als Modell für die nichtkommunistische Entwicklung der Staaten der Dritten Welt, doch konnten die politischen Eliten den damit verbundenen Erwartungen nicht gerecht geworden. So belegte Indien im Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen (VN) im Jahr 2002 nur Rang 127 von insgesamt 177 Staaten.
Indien zählt mittlerweile zusammen mit China zu den Lokomotiven der Weltwirtschaft. Zwar befindet sich Indien für die deutsche Industrie immer noch im Windschatten Chinas, doch gehen Analysen der Deutschen Bank davon aus, dass Indien bis 2020 die dynamischste Wirtschaft weltweit sein wird.
In Kaufkraftparitäten zählt Indien bereits heute zu den grössten Volkswirtschaften. Zugleich übersteigt aber die Zahl der Menschen, die unter der Armutsgrenze leben, die Zahl der Armen auf dem afrikanischen Kontinent. Trotz seiner gut ausgebildeten Software- und IT-Spezialisten ist Indien zugleich weiterhin ein Entwicklungsland, in dem die Alphabetisierungsrate auch über fünfzig Jahre nach der Unabhängigkeit nur bei ca. 60 Prozent liegt.
Indien produziert seit Jahren genug Nahrungsmittel, um die eigene Bevölkerung zu versorgen, dennoch sind Armut und Hunger in den ländlichen Regionen weiterhin zentrale Probleme. Die indische Wirtschaft hat ihre frühere Hindu rate of growth von ca. 3,5 Prozent im Verlauf der neunziger Jahre nahezu verdoppelt.
2003/2004 erzielte Indien ein Wirtschaftswachstum von 8,2 Prozent. Die wirtschaftliche Entwicklung ist weiterhin von den jährlichen Monsunniederschlägen abhängig und der organisierte Sektor der indischen Volkswirtschaft umfasst nicht mehr als zehn Prozent der erwerbstätigen Bevölkerung. Die Bilder indischer Millionenstädte und ihrer ausufernden Slumsiedlungen können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Indien weiterhin ein Land der 600.000 Dörfer ist, in dem die Urbanisierungsrate erst bei ca. 30 Prozent liegt.
Seit der Unabhängigkeit 1947 ist Indien ein Experimentierfeld entwicklungspolitischer Programme und leider allzu oft auch der Schauplatz ihres Scheiterns gewesen. In den fünfziger Jahren galt Indien als Modell für die nichtkommunistische Entwicklung der Staaten der Dritten Welt, doch konnten die politischen Eliten den damit verbundenen Erwartungen nicht gerecht geworden. So belegte Indien im Human Development Index (HDI) der Vereinten Nationen (VN) im Jahr 2002 nur Rang 127 von insgesamt 177 Staaten.
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Autoren-Porträt von Christian Wagner
Dr. habil. Christian Wagner ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christian Wagner
- 2007, 2006, 253 Seiten, Deutsch
- Verlag: VS Verlag für Sozialw.
- ISBN-10: 3531902482
- ISBN-13: 9783531902487
- Erscheinungsdatum: 27.10.2007
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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Pressezitat
"Für die interessierte politikwissenschaftliche Fachwelt ist es [das Buch] [...] als Nachschlagewerk für beziehungsweise Annäherung an die grundlegende Strukturierung des politischen Systems Indiens zu empfehlen." ZPol - Zeitschrift für Politikwissenschaft, 03/2007"Dieses [indische] politische System erschliesst Christian Wagner in souveräner Weise auch für Leser, die nicht bereits Indien-Spezialisten sind." Strategie & Technik, Mai 2007
"[...] Wagners Einführung [kann] vorzüglich dazu beitragen, dass man in Deutschland mehr über den Machtfaktor Indien lernt, der wirtschaftliche hierzulande schon deutlich bemerkbar wird." Verfassung und Recht in Übersee, 01/2007
"Wir können das Buch jeder Person empfehlen, der sich eingehender mit der grössten Demokratie der Welt befassen will." Rote JuristInnen, Februar 2007
"Ein empfehlenswertes Buch, nicht nur, weil es kaum Vergleichbares auf Deutsch gibt." LIT-TIPP, Januar 2007
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