Das Lagersystem Vichy-Frankreichs und dessen Thematisierung im Buch "Unsentimentale Reise" von Albert Drach (PDF)
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 10. Mai 1940 wurde Holland und Belgien von Hitlers Truppen angegriffen,...
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Produktinformationen zu „Das Lagersystem Vichy-Frankreichs und dessen Thematisierung im Buch "Unsentimentale Reise" von Albert Drach (PDF)“
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Nationalsozialismus, II. Weltkrieg, Note: 1, Universität Wien, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 10. Mai 1940 wurde Holland und Belgien von Hitlers Truppen angegriffen, bald
danach am 14. Juni marschierte die Wehrmacht in Paris ein, was eine Massenflucht der vor
allem jüdischen Bevölkerung in den Süden des Landes verursachte. Nach dem Blitzkrieg
1940 gegen Brigadegeneral Charles de Gaulle wurde der frühere Botschafter in Spanien,
Marschall Philippe Pétain durch das französische Parlament als französischer Staatspräsident
bestätigt. Am 17. Juni gab Pétain seine Verhandlungsbereitschaft mit Hitler und die
Waffenstillstandsbedingungen bekannt. Ziel der Kollaboration mit den Deutschen Besatzern
war es, den Handlungsspielraum durch vorauseilenden Gehorsam zu erweitern. Ein
Bestandteil des Waffenstillstandvertrages war die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung,
wobei anfangs "nur" die ausländischen und neueingewanderten Juden betroffen waren. Der
antijüdische Vernichtungsprozess in Frankreich war demnach ein Produkt des deutschfranzösischen
Waffenstillstandes. Die ideologisch-politische Zusammenarbeit bedingte
ausserdem die Teilung Frankreichs in eine besetzte und eine unbesetzte Zone. Die nördlichen
Teile und das Gebiet entlang der Atlantikküste stand unter deutscher Verwaltung, während
der südliche Abschnitt unter französischer Kontrolle blieb. In der besetzten Zone lag die
oberste Gewalt beim Militärbefehlshaber, dessen Anordnungen von der französischen
Verwaltung ausgeführt wurden. Der ideologische Hintergrund für die Abänderung der
Verfassung Frankreichs und somit die Auflösung einer rational konzipierten Gesellschaft mit
rechtlich definierten vertragsmässigen Beziehungen war das Streben nach einem "gesunden
Volkskörper" der neuen Regierung, was den Ausschluss sogenannter antinationaler Elemente
erforderte. Die Internierung von Ausländern, insbesondere ausländischer Juden,
Kommunisten und Freimaurern, die als "innere Feinde" galten, wurde als politisches Ziel
definiert. Als "ausländische Feinde" galten jüdische Flüchtlinge, die in den zwanziger Jahren
aus Polen, Russland, Rumänien und später aus Nazideutschland geflohen sind, ebenso
spanische Flüchtlinge sowie deutsche und österreichische Antifaschisten. Zu diesen
"wirklichen" Ausländern kamen Kategorien, die das Regime selbst schuf, vor allem die neuen
Staatenlosen, die im Anschluss an die Revision der Einbürgerungen gemäss dem
Staatsangehörigkeitsgesetz von 1927 ihre Staatsbürgerschaft verloren haben. [...]
danach am 14. Juni marschierte die Wehrmacht in Paris ein, was eine Massenflucht der vor
allem jüdischen Bevölkerung in den Süden des Landes verursachte. Nach dem Blitzkrieg
1940 gegen Brigadegeneral Charles de Gaulle wurde der frühere Botschafter in Spanien,
Marschall Philippe Pétain durch das französische Parlament als französischer Staatspräsident
bestätigt. Am 17. Juni gab Pétain seine Verhandlungsbereitschaft mit Hitler und die
Waffenstillstandsbedingungen bekannt. Ziel der Kollaboration mit den Deutschen Besatzern
war es, den Handlungsspielraum durch vorauseilenden Gehorsam zu erweitern. Ein
Bestandteil des Waffenstillstandvertrages war die Vernichtung der jüdischen Bevölkerung,
wobei anfangs "nur" die ausländischen und neueingewanderten Juden betroffen waren. Der
antijüdische Vernichtungsprozess in Frankreich war demnach ein Produkt des deutschfranzösischen
Waffenstillstandes. Die ideologisch-politische Zusammenarbeit bedingte
ausserdem die Teilung Frankreichs in eine besetzte und eine unbesetzte Zone. Die nördlichen
Teile und das Gebiet entlang der Atlantikküste stand unter deutscher Verwaltung, während
der südliche Abschnitt unter französischer Kontrolle blieb. In der besetzten Zone lag die
oberste Gewalt beim Militärbefehlshaber, dessen Anordnungen von der französischen
Verwaltung ausgeführt wurden. Der ideologische Hintergrund für die Abänderung der
Verfassung Frankreichs und somit die Auflösung einer rational konzipierten Gesellschaft mit
rechtlich definierten vertragsmässigen Beziehungen war das Streben nach einem "gesunden
Volkskörper" der neuen Regierung, was den Ausschluss sogenannter antinationaler Elemente
erforderte. Die Internierung von Ausländern, insbesondere ausländischer Juden,
Kommunisten und Freimaurern, die als "innere Feinde" galten, wurde als politisches Ziel
definiert. Als "ausländische Feinde" galten jüdische Flüchtlinge, die in den zwanziger Jahren
aus Polen, Russland, Rumänien und später aus Nazideutschland geflohen sind, ebenso
spanische Flüchtlinge sowie deutsche und österreichische Antifaschisten. Zu diesen
"wirklichen" Ausländern kamen Kategorien, die das Regime selbst schuf, vor allem die neuen
Staatenlosen, die im Anschluss an die Revision der Einbürgerungen gemäss dem
Staatsangehörigkeitsgesetz von 1927 ihre Staatsbürgerschaft verloren haben. [...]
Bibliographische Angaben
- Autor: Veronika Pichl
- 2009, 1. Auflage, 17 Seiten, Deutsch
- Verlag: GRIN Verlag
- ISBN-10: 3640468457
- ISBN-13: 9783640468454
- Erscheinungsdatum: 10.11.2009
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eBook Informationen
- Dateiformat: PDF
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