Bibelbenutzung in Heiligenviten des Frühen Mittelalters (PDF)
Heiligenviten können nur vor dem Hintergrund umfassender Kenntnisse der biblischen Bücher gelesen, verstanden und gedeutet werden. Es wäre ein grosser Fehler, den Umgang mit biblischen Texten in bedeutenden Heiligenviten als blossen Topos zu entwerten. Den...
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Heiligenviten können nur vor dem Hintergrund umfassender Kenntnisse der biblischen Bücher gelesen, verstanden und gedeutet werden. Es wäre ein grosser Fehler, den Umgang mit biblischen Texten in bedeutenden Heiligenviten als blossen Topos zu entwerten. Den Heiligen und den Autor seiner Vita verband eine umfassende Kenntnis der biblischen Bücher, die auch bei den Lesern vorausgesetzt wurde. Rang und Bedeutung des Heiligen erschliessen sich erst, wenn man die Einbettung seiner Entscheidungen, seines Lebens in den Kosmos biblischer Geschichten und Gestalten wahrnimmt - denn diese zeugten von einem gottgesetzten Mass. Nicht erst der Autor der Vita stilisierte einen Menschen auf solches Mass hin, der Heilige selbst wollte solchem Mass gerecht werden, soweit das im irdischen Leben möglich ist. Die sacra bibliotheca war ihnen eine reichhaltige Quelle, hier erfuhr der demütige Leser das Mass bedeutenden Lebens, wie der Schöpfer es gesetzt hatte, wie es immer wieder neu gelebt werden musste.
Dieter von der Nahmer kommentiert in diesem Band Heiligenviten - von Antonius bis Ansgar - mit Blick auf die Benutzung biblischer Texte als Zitat oder als Anspielung auf biblische Geschichten und Gestalten.
Dieter von der Nahmer studierte in München, Göttingen und Freiburg, Studienaufenthalt in Rom. Promotion (Prof. Dr. Gerd Tellenbach) in Freiburg 1965. Professor (Geschichte des Mittelalters ) in Hamburg 1983. Emeritus seit 2002, Ende der Lehrtätigkeit 2011.
- Autor: Dieter von der Nahmer
- 2017, 1. Auflage, 351 Seiten, Deutsch
- Verlag: Franz Steiner Verlag
- ISBN-10: 351511520X
- ISBN-13: 9783515115209
- Erscheinungsdatum: 08.02.2017
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