African Queen (ePub)
In Sklavenketten durch den dunklen Kontinent; Forscher 1905 unter Fessel und Peitsche
Völlig erschöpft und dennoch schlaflos lag Robertson später auf einer Matte neben fünf anderen Männern in einer Hütte.
Plötzlich liess ihn ein Zischen aufhorchen. Leise erhob er sich und schlich nach draussen. Kurz darauf erkannte er an den klar und...
Plötzlich liess ihn ein Zischen aufhorchen. Leise erhob er sich und schlich nach draussen. Kurz darauf erkannte er an den klar und...
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Produktinformationen zu „African Queen (ePub)“
Völlig erschöpft und dennoch schlaflos lag Robertson später auf einer Matte neben fünf anderen Männern in einer Hütte.
Plötzlich liess ihn ein Zischen aufhorchen. Leise erhob er sich und schlich nach draussen. Kurz darauf erkannte er an den klar und akzentfrei geflüsterten englischen Worten Lord Peter.
"Holen Sie mich hier heraus!" drängte er. "Schon so viele Jahre warte ich auf einen Weissen, der mir helfen kann!"
"Wieso? Ihnen scheint es bei Sadiki doch gut zu gefallen - und wozu diese ganze Geheimnistuerei?"
"Wenn Sadiki erfährt, dass ich fliehen will, werde ich vor dem ganzen Stamm ausgepeitscht. Deshalb muss ich so desinteressiert tun. Aber wenn Sie wüssten, wie furchtbar es hier ist! Ich habe heute Ihren kleinen Knochen an Ihrem Schwanz baumeln sehen. In Adetokumbos Stamm ist man etwas männerfreundlicher als in dem von Sadiki. Mein bestes Stück ist ganz mit dornigen Holzstücken umgeben, die über Bastschnüre zusammengehalten werden. Monatelang dachte ich, ich halte es nicht aus ..."
Scharf zog Robertson die Luft ein; ihm wurde übel. "Und warum fliehen Sie nicht?"
"Weil ich ständig unter Aufsicht stehe. Das Durcheinander durch das Eintreffen von Adetokumbos Leuten ist die erste halbwegs unbeaufsichtigte Gelegenheit ..."
"Dann verschwinden Sie jetzt!" rief Robertson laut und entsetzt.
"Scht! Verdammt, seien Sie doch leise! Wenn uns jemand hört, werde ich sofort bestraft! Ich würde allein im Busch nicht überleben. Meine Flucht muss vorbereitet werden, und dafür brauche ich Sie. Sie können sich frei bewegen, Sie leben bei Adetokumbos Stamm. Dort herrschen die Frauen, aber sie foltern nicht."
Irgend etwas stimmte an Lord Peters Erzählung nicht. "Sie wollen mir doch wohl nicht ernsthaft erzählen, Sie haben 20 Jahre lang nie die Gelegenheit gehabt zu fliehen? Was war denn, als die beiden Stämme aus dem Tschad weiter in den Süden zogen? Da kann man Sie doch gar nicht ständig unter Aufsicht gehabt haben, und Sie müssen ganz nah an verschiedenen Niederlassungen von Weissen vorbeigekommen sein."
"Damals war ich die ganze Zeit gefesselt", entgegnete Lord Peter gleichmütig. "Und es war auch nicht immer so schlimm. Anfangs hat es mir gefallen. Aber dann ist vor etwa einem Jahr meine Gefährtin im Stamm gestorben, und ich habe das Interesse der neuen Stammeshauptfrau Sadiki geweckt. Sie bestimmte mich zu ihrem Sklaven. Und danach war alles ein Alptraum."
Noch bevor Robertson antworten konnte, wurde er von hinten gepackt, und aus einem erstickten Laut von Lord Peter schloss er, ihm ging es ebenso.
Plötzlich liess ihn ein Zischen aufhorchen. Leise erhob er sich und schlich nach draussen. Kurz darauf erkannte er an den klar und akzentfrei geflüsterten englischen Worten Lord Peter.
"Holen Sie mich hier heraus!" drängte er. "Schon so viele Jahre warte ich auf einen Weissen, der mir helfen kann!"
"Wieso? Ihnen scheint es bei Sadiki doch gut zu gefallen - und wozu diese ganze Geheimnistuerei?"
"Wenn Sadiki erfährt, dass ich fliehen will, werde ich vor dem ganzen Stamm ausgepeitscht. Deshalb muss ich so desinteressiert tun. Aber wenn Sie wüssten, wie furchtbar es hier ist! Ich habe heute Ihren kleinen Knochen an Ihrem Schwanz baumeln sehen. In Adetokumbos Stamm ist man etwas männerfreundlicher als in dem von Sadiki. Mein bestes Stück ist ganz mit dornigen Holzstücken umgeben, die über Bastschnüre zusammengehalten werden. Monatelang dachte ich, ich halte es nicht aus ..."
Scharf zog Robertson die Luft ein; ihm wurde übel. "Und warum fliehen Sie nicht?"
"Weil ich ständig unter Aufsicht stehe. Das Durcheinander durch das Eintreffen von Adetokumbos Leuten ist die erste halbwegs unbeaufsichtigte Gelegenheit ..."
"Dann verschwinden Sie jetzt!" rief Robertson laut und entsetzt.
"Scht! Verdammt, seien Sie doch leise! Wenn uns jemand hört, werde ich sofort bestraft! Ich würde allein im Busch nicht überleben. Meine Flucht muss vorbereitet werden, und dafür brauche ich Sie. Sie können sich frei bewegen, Sie leben bei Adetokumbos Stamm. Dort herrschen die Frauen, aber sie foltern nicht."
Irgend etwas stimmte an Lord Peters Erzählung nicht. "Sie wollen mir doch wohl nicht ernsthaft erzählen, Sie haben 20 Jahre lang nie die Gelegenheit gehabt zu fliehen? Was war denn, als die beiden Stämme aus dem Tschad weiter in den Süden zogen? Da kann man Sie doch gar nicht ständig unter Aufsicht gehabt haben, und Sie müssen ganz nah an verschiedenen Niederlassungen von Weissen vorbeigekommen sein."
"Damals war ich die ganze Zeit gefesselt", entgegnete Lord Peter gleichmütig. "Und es war auch nicht immer so schlimm. Anfangs hat es mir gefallen. Aber dann ist vor etwa einem Jahr meine Gefährtin im Stamm gestorben, und ich habe das Interesse der neuen Stammeshauptfrau Sadiki geweckt. Sie bestimmte mich zu ihrem Sklaven. Und danach war alles ein Alptraum."
Noch bevor Robertson antworten konnte, wurde er von hinten gepackt, und aus einem erstickten Laut von Lord Peter schloss er, ihm ging es ebenso.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Rüdiger Happ , Irena Böttcher
- Altersempfehlung: Ab 18 Jahre
- 2021, 73 Seiten, Deutsch
- Verlag: Marterpfahl Verlag
- ISBN-10: 3944145860
- ISBN-13: 9783944145860
- Erscheinungsdatum: 10.05.2021
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eBook Informationen
- Dateiformat: ePub
- Grösse: 0.94 MB
- Ohne Kopierschutz
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