Villa Ginestra
Dieser Roman ist eine erhabene Feier von Extravaganz, Leichtigkeit und Verschwendung - und dem Schmerz über ihr Verschwinden Was hat die Zuneigung zwischen Menschen mit Vermögenswerten zu tun' In der internationalen Bankiersfamilie des Ich-Erzählers...
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Produktinformationen zu „Villa Ginestra “
Klappentext zu „Villa Ginestra “
Dieser Roman ist eine erhabene Feier von Extravaganz, Leichtigkeit und Verschwendung - und dem Schmerz über ihr Verschwinden Was hat die Zuneigung zwischen Menschen mit Vermögenswerten zu tun' In der internationalen Bankiersfamilie des Ich-Erzählers versteht sich die Antwort von selbst: sehr viel. Harry, ein scharf beobachtender Junge, der in Genf aufwächst, wo sein Vater der europäischen Niederlassung der New Yorker Familienbank vorsteht, ist deshalb früh fasziniert von allem, was er über eine gewisse Cousine Renée erfährt. Diese alleinstehende Ketzerin wider die Prinzipien des Clans leistet sich eine schlossgleiche Villa in Florenz, fördert Künstler und verwaltet ihr grosses Vermögen selbst - sehr zum Ärger von Harrys Vater. Über den Generationenabstand hinweg erkennen der junge Harry und die exzentrische Renée einander als Seelenverwandte - und Harry erweist sich in Sachen Grosszügigkeit und Weltoffenheit als ihr legitimer Erbe. Während Krieg und Faschismus Europa überziehen, bleibt die Villa Ginestra mitsamt ihrem Publikum und ihren Gästen das magische Zentrum von Harrys Sehnsucht, ein Paradies und ein verwunschener Ort, aus dem ihn vielerlei Sendschreiben erreichen, die immer wieder einen noch ungeahnten Aspekt von Renées Person beleuchten. Indem der Ich-Erzähler stets weitere Schichten des Beziehungsgef lechts dieser Frau ergründet, erforscht er mit subtiler Ironie die schillernden Facetten einer Mentalität: die Psyche des amerikanischeuropäischen Geld- und Bildungsbürgertums im 20. Jahrhundert.
Dieser Roman ist eine erhabene Feier von Extravaganz, Leichtigkeit und Verschwendung - und dem Schmerz über ihr Verschwinden
Was hat die Zuneigung zwischen Menschen mit Vermögenswerten zu tun? In der internationalen Bankiersfamilie des Ich-Erzählers versteht sich die Antwort von selbst: sehr viel. Harry, ein scharf beobachtender Junge, der in Genf aufwächst, wo sein Vater der europäischen Niederlassung der New Yorker Familienbank vorsteht, ist deshalb früh fasziniert von allem, was er über eine gewisse Cousine Renée erfährt. Diese alleinstehende Ketzerin wider die Prinzipien des Clans leistet sich eine schlossgleiche Villa in Florenz, fördert Künstler und verwaltet ihr grosses Vermögen selbst - sehr zum Ärger von Harrys Vater. Über den Generationenabstand hinweg erkennen der junge Harry und die exzentrische Renée einander als Seelenverwandte - und Harry erweist sich in Sachen Grosszügigkeit und Weltoffenheit als ihr legitimer Erbe.
Während Krieg und Faschismus Europa überziehen, bleibt die Villa Ginestra mitsamt ihrem Publikum und ihren Gästen das magische Zentrum von Harrys Sehnsucht, ein Paradies und ein verwunschener Ort, aus dem ihn vielerlei Sendschreiben erreichen, die immer wieder einen noch ungeahnten Aspekt von Renées Person beleuchten. Indem der Ich-Erzähler stets weitere Schichten des Beziehungsgef lechts dieser Frau ergründet, erforscht er mit subtiler Ironie die schillernden Facetten einer Mentalität: die Psyche des amerikanischeuropäischen Geld- und Bildungsbürgertums im 20. Jahrhundert.
Was hat die Zuneigung zwischen Menschen mit Vermögenswerten zu tun? In der internationalen Bankiersfamilie des Ich-Erzählers versteht sich die Antwort von selbst: sehr viel. Harry, ein scharf beobachtender Junge, der in Genf aufwächst, wo sein Vater der europäischen Niederlassung der New Yorker Familienbank vorsteht, ist deshalb früh fasziniert von allem, was er über eine gewisse Cousine Renée erfährt. Diese alleinstehende Ketzerin wider die Prinzipien des Clans leistet sich eine schlossgleiche Villa in Florenz, fördert Künstler und verwaltet ihr grosses Vermögen selbst - sehr zum Ärger von Harrys Vater. Über den Generationenabstand hinweg erkennen der junge Harry und die exzentrische Renée einander als Seelenverwandte - und Harry erweist sich in Sachen Grosszügigkeit und Weltoffenheit als ihr legitimer Erbe.
Während Krieg und Faschismus Europa überziehen, bleibt die Villa Ginestra mitsamt ihrem Publikum und ihren Gästen das magische Zentrum von Harrys Sehnsucht, ein Paradies und ein verwunschener Ort, aus dem ihn vielerlei Sendschreiben erreichen, die immer wieder einen noch ungeahnten Aspekt von Renées Person beleuchten. Indem der Ich-Erzähler stets weitere Schichten des Beziehungsgef lechts dieser Frau ergründet, erforscht er mit subtiler Ironie die schillernden Facetten einer Mentalität: die Psyche des amerikanischeuropäischen Geld- und Bildungsbürgertums im 20. Jahrhundert.
Lese-Probe zu „Villa Ginestra “
EinsKodizill, Niessbrauch, Nacherbe, Zusatzklauseln, Testierfähigkeit, Ersatzvermächtnis - all diese Begriffe waren meiner Schwester, mir und unseren Cousinen und Cousins von frühster Kindheit an so geläufig wie anderen Kindern biblische Geschichten.
Wir lernten, dass diese Dinge unter keinen Umständen in Gegenwart von Freunden oder Fremden zu erwähnen waren, sondern ausschliesslich im engsten Kreis der Familie erörtert werden durften. Nicht nur waren wir über die juristischen Aspekte des Erbens bestens informiert, wir kannten auch recht genau den Inhalt und die sich daraus ergebenden Folgen der meisten Testamente, die bereits bestanden, sowie jener, die demnächst aufgesetzt werden sollten. Unsere Eltern, Tanten und Onkel waren der festen Überzeugung, man könne den Verstand von Kindern gar nicht früh genug trainieren, und damit hatten sie völlig recht. Da die verwickelten Belange der Bank, die im Besitz der Familie war, abhingen von einem profunden Verständnis jedes einzelnen für die moralische Verpflichtung, die ihm den finanziellen Angelegenheiten der Familie gegenüber oblag, hatte unsere Erziehung zwingend mit diesen harten, das Leben wie den Tod bestimmenden Fakten zu beginnen.
Wer die Ansicht vertritt, Kinder sollten mit fröhlicheren, sie erhebenden Kenntnissen heranwachsen, mag zwar ein wohlmeinender Mensch sein, aber von Kindern hat er keine Ahnung. In das Geheimwissen der nächsten Anverwandten eingeweiht zu sein befriedigt junge Menschen mehr als noch so viele Fabeln oder Märchen. Die Bank - oder, wie sie manchmal genannt wurde, das Familienvermögen - war nicht nur eine Institution. Sie war eine Hausreligion, die Fluch oder Segen bringen konnte und ihre sonnigen und düsteren Aspekte besass wie jede Religion. Sie war ein anspruchsvoller Glaube, zu welchem irrationale, jedoch nie in Frage gestellte Rituale gehörten.
Zudem erforderte sie, zu allen möglichen Dingen eine ganz bestimmte Haltung einzunehmen, allen voran die Verachtung von demonstrativer
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Verschwendung. Daher initiierten und unterstützten zwar sowohl die Bank wie auch jedes einzelne Familienmitglied ungezählte gemeinnützige Einrichtungen wie medizinische Forschungslaboratorien, öffentliche Bibliotheken und Waisenhäuser, doch nicht eine dieser Stiftungen trägt den Namen der Familie. Ihn öffentlich zu nennen, sehe ich mich auch heute noch nicht bereit.
Unsere Familienpenaten erzwangen strikten Gehorsam und viele Opfer, gewährten jedoch auch eine grosszügige Loyalität, auf die sich jeder, der dem Glauben anhing, blindlings verlassen konnte. Dieser Familienglaube verlieh seinen Anhängern das Gefühl, in einer wohlgeordneten Welt zu existieren, in der uns allesamt das Privileg zukam, ein Leben zu führen, dessen Sinn und Richtung mühelos ersichtlich wurden, wenn man schlicht die Bücher der Bank studierte.
Die Identitätskrise, diese zermürbende Vorstellung, hatte keinen Platz in unserer Familienreligion (in welcher eine andere Religion, der Protestantismus, eine untergeordnete, gleichwohl wesentliche Rolle spielte, ebenso wie gute Manieren und die Unterstützung bestimmter politischer Parteien), weil man als Person wie auch in seiner Bestimmung genau definiert war, einmal durch seine Position innerhalb der Familie und des weiteren durch den Umfang seines Anteils an der finanziellen Substanz, die unser klar umrissenes Universum bildete. Man kann hierüber höhnen, wenn man mag, doch sollte man den Trost, den eine solche Religion spendet, nicht unterschätzen.
Unsere Familienpenaten erzwangen strikten Gehorsam und viele Opfer, gewährten jedoch auch eine grosszügige Loyalität, auf die sich jeder, der dem Glauben anhing, blindlings verlassen konnte. Dieser Familienglaube verlieh seinen Anhängern das Gefühl, in einer wohlgeordneten Welt zu existieren, in der uns allesamt das Privileg zukam, ein Leben zu führen, dessen Sinn und Richtung mühelos ersichtlich wurden, wenn man schlicht die Bücher der Bank studierte.
Die Identitätskrise, diese zermürbende Vorstellung, hatte keinen Platz in unserer Familienreligion (in welcher eine andere Religion, der Protestantismus, eine untergeordnete, gleichwohl wesentliche Rolle spielte, ebenso wie gute Manieren und die Unterstützung bestimmter politischer Parteien), weil man als Person wie auch in seiner Bestimmung genau definiert war, einmal durch seine Position innerhalb der Familie und des weiteren durch den Umfang seines Anteils an der finanziellen Substanz, die unser klar umrissenes Universum bildete. Man kann hierüber höhnen, wenn man mag, doch sollte man den Trost, den eine solche Religion spendet, nicht unterschätzen.
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Autoren-Porträt von Fred Licht
Angela Praesent übertrug u. a. Werke von E. L. Doctorow und Harold Brodkey. 1996 erhielt sie den Paul-Celan-Preis und den Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Preis.
Bibliographische Angaben
- Autor: Fred Licht
- 2008, 1., Aufl., 456 Seiten, Masse: 13 x 22,1 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung:Praesent, Angela
- Übersetzer: Angela Praesent
- Verlag: AB - Die Andere Bibliothek
- ISBN-10: 3821845961
- ISBN-13: 9783821845968
Rezension zu „Villa Ginestra “
'Für seinen ersten Roman inszeniert Fred Licht ein betörendes Ambiente. Auf den ersten Blick ein kulinarischer Schmöker: Wer wäre denn nicht gerne zu Gast in der Villa Ginestra' Licht versteht es grossartig mit solchen Phantasien zu spielen."
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