Verwaltete Familien
Vormundschaft und Fremdplatzierung in der Deutschschweiz, 1945-1980
Tausende Kinder und Jugendliche wurden im 20. Jahrhundert in der Schweiz in Heimen, Pflegefamilien und psychiatrischen Kliniken untergebracht. Sie sind Opfer einer repressiven Fürsorgepolitik, die vorab auf Eltern zielte, deren Lebensführung nicht den...
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Produktinformationen zu „Verwaltete Familien “
Klappentext zu „Verwaltete Familien “
Tausende Kinder und Jugendliche wurden im 20. Jahrhundert in der Schweiz in Heimen, Pflegefamilien und psychiatrischen Kliniken untergebracht. Sie sind Opfer einer repressiven Fürsorgepolitik, die vorab auf Eltern zielte, deren Lebensführung nicht den bürgerlichen Ordnungsvorstellungen entsprach. Die Studie konzentriert sich auf die Praxis der Fremdplatzierung nach dem Zweiten Weltkrieg, die sich, medizinisch-sozialwissenschaftlichen Trends folgend, immer mehr präventiv ausrichtete. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts geriet die Familie in den Fokus der Sozialpolitik. Die Behörden erhielten die Befugnis, in ökonomisch schwache und sozial auffällige Familien einzugreifen. Das wirksamste Instrument war die Fremdplatzierung der Kinder und Jugendlichen. Ziel war es, sie zu «normalisieren» und so «gesellschaftsfähig» zu machen. Häufig wurden sie aber genau dadurch ins gesellschaftliche Abseits befördert. Die Autorin untersucht das Vormundschaftswesen und die Fremdplatzierung am Beispiel der Kantone Basel-Stadt und Appenzell Innerrhoden und zeigt auf, wie die Praxis die Entwicklung des Sozialstaats prägte, von dieser geprägt wurde und so wirkmächtig Normalität festlegte.
Inhaltsverzeichnis zu „Verwaltete Familien “
1 Einleitung 1.1 Fragestellung, Periodisierung und Vergleich 1.2 Der Mensch, das Handeln und die Macht 1.3 Forschungsstand 1.4 Heim- oder Verdingkind? Eine semantische Klärung 1.5 Quellen und Aufbau 2 Der Staat, die Fürsorge und das Kind 2.1 Das Kind im Recht 2.2 Basel-Stadt: Gemeinnützigkeit und Bürgergemeinde 2.3 Appenzell Innerrhoden: Caritas und staatliche Mithilfe 2.4 Die Fürsorge im Spiegel der Sozialstaatsforschung 3 Ordnung schaffen: Die Vormundschaftsbehörden 3.1 Basel-Stadt: Pragmatische Professionalisierung 3.2 Appenzell Innerrhoden: Ländliche Miliz 3.3 Die Verwaltung und ihre «Aufschreibesysteme» 3.4 Aktenflüsse und Behördenhandeln 4 Die Familie im Fokus 4.1 Das Dispositiv in Zahlen 4.2 Die Kantone im Vergleich 4.3 Fürsorge zwischen Transformation und Beharren 4.4 Sozialdisziplinierung oder Empowerment? 5 Fremdplatzierung begründen 5.1 Die Gefahr der «Verwahrlosung» 5.2 Leidvolle Praktiken: Gewalt und Geschlecht 5.3 «Moralisch defekt»: Sexualität problematisieren 5.4 Arbeit, Erziehung und Ausschweifungen 6 Im Visier der Humanwissenschaften 6.1 Die Medikalisierung der Kinder- und Jugendfürsorge 6.2 Kinderpsychiatrie und Sozialstaat 6.3 Die psychologische Wende 6.4 Begutachtungen, Tests und Empfehlungen 7 Schluss und Ausblick Dank Anhang Abkürzungen Tabellen, Abbildungen und Grafiken Quellen und Literatur
Autoren-Porträt von Mirjam Janett
ist promovierte Historikerin und arbeitet am Historischen Institut der Universität Bern. Sie forscht und lehrt zur Geschichte der Familie und der Kindheit, zur Frauen- und Geschlechtergeschichte, zum Zusammenhang von Wissenschaft und Gender.
Bibliographische Angaben
- Autor: Mirjam Janett
- 2023, 303 Seiten, Masse: 16,5 x 24,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: CHRONOS VERLAG
- ISBN-10: 303401645X
- ISBN-13: 9783034016452
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