Unser Mond

Der Autor Chang-hoon Jung hat an der Nationaluniversität in Seoul Astronomie studiert. Sein Ziel ist, vor allem Kindern die Naturwissenschaften näherzubringen. Er hat bereits zahlreiche Bücher geschrieben. Ho Jang, geboren in der Stadt Kimche im Süden von Südkorea, hat an der Hongik-Universität in Seoul Malerei studiert. In seinen Bildern stellt der Künstler die Beziehungen der Menschen zueinander und zu ihrer Umwelt dar. Auf der Kinderbuchmesse in Bologna wurde er 2009 im Bereich Sachbuch ausgezeichnet.

Ein poetisches Buch zu einem naturwissenschaftlichen Thema, kann es so etwas geben? Ausgerechnet aus einem für seine Technologie bekannten Land wie Korea liegt nun genau so etwas vor. Sprachlich, vor allem aber über die Bilder nähert sich das Buch achtsam, sensibel, emotional und dabei stets klar und auf Verständigung anlegt dem Mond an, genauer seiner Reise am Himmel und seinem uns so faszinierenden Leuchten. "Die Sonne geht unter und der Mond geht am Horizont auf." Schon dieser erste Satz fasziniert ob seiner Schlichtheit, Klarheit und ganz an unserer alltäglichen Erfahrung orientierten Ausdrucksweise. So geht das Buch weiter, behutsam lädt es schon kleinere Kinder, die ja alle in den Mond verliebt sind, zu immer genauerer Betrachtung der Erscheinungsweisen dieses Himmelskörpers ein. Anschaulich wie auch begrifflich exakt erklärt es, immer an der konkreten Erscheinung orientiert, die physikalisch beschreibbaren Hintergründe für die einzelnen Phasen, in welcher Form uns der Mond wann, wo und wie leuchtet. Am Ende gibt es sogar noch Erklärungen für die vom Mond mit verursachten faszinierenden Phänomene wie Ebbe und Flut, und es findet sich eine Einführung in den Mondkalender. Das Überraschende aber ist, dass alle Erklärungen, sogar ein eigenes Experiment zur Verdeutlichung der Umdrehungen des Mondes nicht nur ganz unserer Wahrnehmung entsprechend formuliert sind, sondern mit den anschaulichen Bildern zugleich die Gefühle ansprechen, die das Leuchten des Mondes in seinen unterschiedlichen Gestalten in uns auslösen: Mit der Betrachtung des Mondes bewegen wir unsere Sinne und wir scheinen den Horizont zu überschreiten, die Grenze, die uns durch das Sonnenlicht zugänglich ist. Die Reise des Mondes hält uns das Verständliche wie das Geheimnis der eigenen Lebensreise, des eigenen Lebenssinns vor Augen, so eindrücklich wie kaum sonst eine Naturerscheinung. Das