Tristan gründet eine Bande
Ein witzig-charmanter Kinderroman von Bestsellerautorin Marie-Aude Murail
In Tristans Schule gibt es drei Banden. Zwei davon sind ja ganz in Ordnung. Aber vor der dritten, vor der von Olivier, hat Tristan ein bisschen Angst. Am besten, er lässt sich in...
In Tristans Schule gibt es drei Banden. Zwei davon sind ja ganz in Ordnung. Aber vor der dritten, vor der von Olivier, hat Tristan ein bisschen Angst. Am besten, er lässt sich in...
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Tristan gründet eine Bande “
Klappentext zu „Tristan gründet eine Bande “
Ein witzig-charmanter Kinderroman von Bestsellerautorin Marie-Aude MurailIn Tristans Schule gibt es drei Banden. Zwei davon sind ja ganz in Ordnung. Aber vor der dritten, vor der von Olivier, hat Tristan ein bisschen Angst. Am besten, er lässt sich in eine von den anderen Banden aufnehmen ... Aber ob er es schaffen wird, die Mutproben zu bestehen? Oder muss doch eine andere Lösung her? Zum Glück hat Tristan Freunde, auf die er sich verlassen kann!
Humorvoll, spannend und klug - mit vielen frechen Bildern von Susanne Göhlich
Lese-Probe zu „Tristan gründet eine Bande “
Tristan gründet eine Bande von Marie-Aude MurailErstes Kapitel
Die Feindesliste
In meiner Schule gibt es drei Banden, die Juppjupp- Bande, die Patrick-Bande und die Olivier- Bande. Ich selbst bin in keiner Bande.
In der Schulkantine haben wir Chefs und stellvertretende Chefs für jeden Tisch. An meinem Tisch ist Nathalie der Chef. Wir sagen zum Spaß Frau Chefin zu ihr. Der stellvertretende Chef ist Erik. Ich war nur einmal stellvertretender Chef, als Nathalie Bauchweh hatte und nicht zur Schule gekommen ist. Nathalie sitzt im Unterricht neben mir. Unser Lehrer, Herr Martin, setzt immer einen Starken und einen Schwachen nebeneinander, oder einen Starken und einen Mittelmäßigen. Nathalie ist eine Starke, und ich bin ein Mittelmäßiger. Beim Malnehmen zeigt Nathalie mir ab und zu das Ergebnis. Aber beim Diktat will sie nicht, dass ich bei ihr schaue, und schiebt den Arm vor ihr Heft.
Olivier ist in meiner Klasse. Er ist also in der Dritten, aber er hat eine Bande mit den Großen aus der Fünften gebildet. Der Lehrer sagt, Olivier sei ein Schwacher. Vielleicht ist er schwach im Unterricht, aber nicht in der Pause! Er ist der Stärkste von der ganzen Schule, und alle haben Angst vor ihm, außer Juppjupp. Aber Juppjupp macht mittwochs, wenn schulfrei ist, auch Judo. Ich glaube, er hat den Schwarzen Gürtel. Oder den Roten. Na, auf jeden Fall einen ganz starken.
Merkwürdig: Ich höre nicht auf, von stark und schwach zu reden. Ich werde versuchen, das zu ändern.
... mehr
Olivier ist ziemlich gemein. Er greift die Mädchen und die Kleinen an. Ich bin klein, aber nur von der Größe her. Jede Woche kommt er auf eine neue Idee, wie er uns ärgern kann. Zum Beispiel versperrt er die Toilettentür, und wenn man raus will, muss man versprechen, dass man ihm dafür etwas gibt, zum Beispiel einen Bleistiftspitzer in Form eines Fernsehers. Also, ich geh jetzt nicht mehr aufs Klo. Ich halte es zurück. Aber das macht Bauchweh.
»Das muss man der Lehrerin sagen!«, hat André gesagt.
André ist ein Kleiner aus der Ersten. Für einen Kleinen ist er mutig. Ich habe ihm geantwortet: »Wenn wir das der Lehrerin sagen, schreibt Olivier uns auf seine Feindesliste.«
Oliviers Feindesliste ist ein kleines rotes Heft, das er Erik geklaut hat. Olivier sagt, Erik hätte es ihm geschenkt. Aber ich weiß, dass das nicht wahr ist.
In dem Heft notiert Olivier die Namen von allen, über die er mit seiner Bande herfällt. Aber er macht lauter Fehler. Zum Beispiel schreibt er nicht Juppjupp, sondern Jubbjubb, weil er das P und das B verwechselt.
Meine Banknachbarin Nathalie ist ziemlich Feindesliste, dabei war das doof. Ständig erfindet sie irgendwas. Sie hat mir schon zwei Mal gesagt, ich wäre auf der gar nicht wahr. Gestern kam sie schon wieder und hat es gesagt.
»Doch, das ist wahr«, fügte Erik hinzu. »Ich hab deinen Namen auch auf der Liste gesehen.«
Da habe ich ein bisschen Angst bekommen. Aber ich wollte ganz sicher sein.
»Du brauchst nur in der Pause noch mal ins Klassenzimmer zu gehen«, sagte Carina. »Du tust so, als hättest du deinen Pulli auf dem Stuhl vergessen, und kramst in Oliviers Rucksack.«
Carina ist meine Schwester. Für ein Mädchen ist sie gar nicht mal so blöd. Sie ist mit André in der Ersten.
Heute Vormittag habe ich meinen Pulli auf dem Stuhl liegen lassen und bin in den Pausenhof runter. Die Lehrerin, die Aufsicht hatte, sah mich: »Sag mal, hast du keine Jacke?«
Ich sagte »Oh!« und schlug mir die Hand vor den Mund, als hätte ich das vergessen.
»Geh schnell wieder rauf«, sagte die Lehrerin.
Ich bin in aller Eile die Treppe hochgerannt und den Flur entlanggelaufen. Durch die Scheibe konnte ich sehen, dass der Klassenraum leer war. Komisch, so ein Klassenraum, wenn niemand mehr drin ist. Man erkennt, wer wo sitzt. Da ist der Platz von Erik mit seinem Franck-Ribéry-Aufkleber auf dem Mäppchen. Dort sitzt Nathalie mit ihrem Heft voller Einser und Sehr gut. Und da Olivier mit dem Bleistiftspitzer in Form eines Fernsehers.
Ich ging ganz leise zu seinem Platz, als wäre er noch im Klassenraum, und machte seinen Ranzen auf. Was für ein Durcheinander! Er hat kein Mäppchen, und alle Filzer fliegen ohne Kappe rum. Seine Bücher sind nicht eingebunden und sein Schmierheft ist ganz verknickt. Herr Martin sagt, Olivier sei ein Schlamper und die Ferkel seien seine Cousins.
Beim Kramen entdeckte ich das rote Heft. Ich sah mir die Namen an. In der letzten Zeile hatte Olivier geschrieben: Drisdan. Olivier verwechselt auch das D und das T. Tristan ist mein Name.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
Olivier ist ziemlich gemein. Er greift die Mädchen und die Kleinen an. Ich bin klein, aber nur von der Größe her. Jede Woche kommt er auf eine neue Idee, wie er uns ärgern kann. Zum Beispiel versperrt er die Toilettentür, und wenn man raus will, muss man versprechen, dass man ihm dafür etwas gibt, zum Beispiel einen Bleistiftspitzer in Form eines Fernsehers. Also, ich geh jetzt nicht mehr aufs Klo. Ich halte es zurück. Aber das macht Bauchweh.
»Das muss man der Lehrerin sagen!«, hat André gesagt.
André ist ein Kleiner aus der Ersten. Für einen Kleinen ist er mutig. Ich habe ihm geantwortet: »Wenn wir das der Lehrerin sagen, schreibt Olivier uns auf seine Feindesliste.«
Oliviers Feindesliste ist ein kleines rotes Heft, das er Erik geklaut hat. Olivier sagt, Erik hätte es ihm geschenkt. Aber ich weiß, dass das nicht wahr ist.
In dem Heft notiert Olivier die Namen von allen, über die er mit seiner Bande herfällt. Aber er macht lauter Fehler. Zum Beispiel schreibt er nicht Juppjupp, sondern Jubbjubb, weil er das P und das B verwechselt.
Meine Banknachbarin Nathalie ist ziemlich Feindesliste, dabei war das doof. Ständig erfindet sie irgendwas. Sie hat mir schon zwei Mal gesagt, ich wäre auf der gar nicht wahr. Gestern kam sie schon wieder und hat es gesagt.
»Doch, das ist wahr«, fügte Erik hinzu. »Ich hab deinen Namen auch auf der Liste gesehen.«
Da habe ich ein bisschen Angst bekommen. Aber ich wollte ganz sicher sein.
»Du brauchst nur in der Pause noch mal ins Klassenzimmer zu gehen«, sagte Carina. »Du tust so, als hättest du deinen Pulli auf dem Stuhl vergessen, und kramst in Oliviers Rucksack.«
Carina ist meine Schwester. Für ein Mädchen ist sie gar nicht mal so blöd. Sie ist mit André in der Ersten.
Heute Vormittag habe ich meinen Pulli auf dem Stuhl liegen lassen und bin in den Pausenhof runter. Die Lehrerin, die Aufsicht hatte, sah mich: »Sag mal, hast du keine Jacke?«
Ich sagte »Oh!« und schlug mir die Hand vor den Mund, als hätte ich das vergessen.
»Geh schnell wieder rauf«, sagte die Lehrerin.
Ich bin in aller Eile die Treppe hochgerannt und den Flur entlanggelaufen. Durch die Scheibe konnte ich sehen, dass der Klassenraum leer war. Komisch, so ein Klassenraum, wenn niemand mehr drin ist. Man erkennt, wer wo sitzt. Da ist der Platz von Erik mit seinem Franck-Ribéry-Aufkleber auf dem Mäppchen. Dort sitzt Nathalie mit ihrem Heft voller Einser und Sehr gut. Und da Olivier mit dem Bleistiftspitzer in Form eines Fernsehers.
Ich ging ganz leise zu seinem Platz, als wäre er noch im Klassenraum, und machte seinen Ranzen auf. Was für ein Durcheinander! Er hat kein Mäppchen, und alle Filzer fliegen ohne Kappe rum. Seine Bücher sind nicht eingebunden und sein Schmierheft ist ganz verknickt. Herr Martin sagt, Olivier sei ein Schlamper und die Ferkel seien seine Cousins.
Beim Kramen entdeckte ich das rote Heft. Ich sah mir die Namen an. In der letzten Zeile hatte Olivier geschrieben: Drisdan. Olivier verwechselt auch das D und das T. Tristan ist mein Name.
© S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main.
... weniger
Autoren-Porträt von Marie-Aude Murail
Murail, Marie-AudeMarie-Aude Murail stammt aus einer Schriftstellerfamilie aus Le Havre, Frankreich, und studierte Philosophie an der Sorbonne. Sie zählt zu den beliebtesten zeitgenössischen Kinder- und Jugendbuchautorinnen Frankreichs und wurde mit zahlreichen Preisen geehrt. Für ihren Roman 'Simpel' erhielt sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Ihre Jugendbücher erscheinen auf Deutsch exklusiv bei Fischer.Literaturpreise:'Simpel'Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2008 (Jugendjury)Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2008Jugendbuchpreis 2008 der Jury der Jungen Leser (Altersstufe 13/14)'Das ganz und gar unbedeutende Leben der Charity Tiddler'Die besten 7 Bücher, Januar 2012'Vielleicht sogar wir alle'Auswahlliste des Heinrich-Wolgast Preises'Ein Ort wie dieser'Platz 3 Landshuter Jugendbuchpreises 2015
Göhlich, Susanne
Susanne Göhlich, geboren 1972 in Jena, lebt in Leipzig. Neben dem Studium der Kunstgeschichte in Leipzig begann siezu zeichnen, und dabei ist sie dann auch geblieben. Inzwischen ist sie freie Illustratorin für Plakate, Kinder- und Schulbücher.
Bibliographische Angaben
- Autor: Marie-Aude Murail
- Altersempfehlung: 6 - 8 Jahre
- 2013, 2. Aufl., 96 Seiten, Masse: 14,4 x 21,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzung: Scheffel, Tobias; Illustration: Göhlich, Susanne
- Übersetzer: Tobias Scheffel
- Verlag: FISCHER KJB
- ISBN-10: 3596854873
- ISBN-13: 9783596854875
- Erscheinungsdatum: 26.09.2013
Kommentar zu "Tristan gründet eine Bande"
0 Gebrauchte Artikel zu „Tristan gründet eine Bande“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Tristan gründet eine Bande".
Kommentar verfassen