Teufelskinder
Hexenverfolgung und gesellschaftliche Stigmatisierung im Hochstift Paderborn (1601-1703)
>>Teufelskinder<< - so wurden in Fürstenberg, einer Kommune im Hochstift Paderborn, die Nachfahren aus einem Hexengeschlecht genannt. Mittels dieses Etiketts war eine ideologische und symbolische Grenze zwischenden >>normalen<<,...
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Produktinformationen zu „Teufelskinder “
Klappentext zu „Teufelskinder “
>>Teufelskinder<< - so wurden in Fürstenberg, einer Kommune im Hochstift Paderborn, die Nachfahren aus einem Hexengeschlecht genannt. Mittels dieses Etiketts war eine ideologische und symbolische Grenze zwischenden >>normalen<<, unbescholtenen Dorfbewohnern und denjenigen Familien gezogen worden, die das Hexenstigma trugen. Ihre vermeintliche Abstammung von >>Hexenart<< führte dabei zu verschiedenen informellen sowie formellen Stigmatisierungen und Marginalisierungen, die nichtnur das sprichwörtliche Damoklesschwert über deren Häupter schweben liessen, sondern auch einen ganz eigenen sozialpsychologischen Teufelskreis schufen: Förmlich gezwungen, sich stets mit dem attribuierten Hexenimage auseinanderzusetzen, nahmen einige Teufelskinder ihr Label als >>Hexe<< an. Das Ergebnis von Zuschreibung und Verinnerlichung war fatal: Nicht weniger als neun Familien standen teilweise über fünf Generationenimmer wieder vor Gericht, angeklagt, mit dem >>Hexenblut<>Hexendaseins<<, das wesentlich durch ihren sozialen Lebensraum und zugleich vonihnen geformt wurde. Das Eintauchen in ihre Welt lässt dabei so manche Parallele zu heutigen Sozialphänomenen offenbar werden.
Inhaltsverzeichnis zu „Teufelskinder “
Vorwort 1 Einleitung: Die besondere Wirkmacht eines Stigmas 2 Stand der Hexenforschung und Relevanz der Fragestellung 3 Quellenkritik: Hexenprozesakten 4 Spurensicherung - Fürstenberg und seine Quellen 5 Methode und Aufbau der Arbeit 6 Dorfgeschichte aus der Vogelperspektive 7 Dorfgeschichte aus der Nahaufnahme 8 "Detailaufnahme" - Gerichtsaktivitäten 9 Die Hexenjustiz in Fürstenberg 10 Hexerei als Kriminaldelikt 11 Des Teufels Kinder - eine prosopografische und genealogische Skizze 12 Die historische Fabrikation 393 13 "Hexe-Sein" - die "Selffulfilling Prophecy" 14 Gesellschaftliche Kainsmale 461 15 Quellen und Literatur
Autoren-Porträt von Sarah Masiak
Sarah Masiak promovierte im Sommersemester 2019 an der Historischen Fakultät der Universität Paderborn. Die vorliegende Dissertationsschrift wurde mit dem Bremer AG Preis und dem Ignaz Theodor Liborius Meyer Preis des Vereins für Geschichte und Altertumskunde Westfalens, Abt. Paderborn e. V. honoriert. Band 37 der Reihe "Konflikte und Kultur - Historische Perspektiven". Herausgegeben von Carola Dietze Joachim Eibach Mark Häberlein Gabriele Lingelbach Ulrike Ludwig Dirk Schumann Gerd Schwerhoff
Bibliographische Angaben
- Autor: Sarah Masiak
- 2020, 1. Auflage, 554 Seiten, Masse: 18,2 x 24,2 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: UVK
- ISBN-10: 3739830956
- ISBN-13: 9783739830957
- Erscheinungsdatum: 23.11.2020
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