Taijiquan
Die Kunst der natürlichen Bewegung
"Der vorliegende Versuch kann nichts anderes sein als eine Art von Übersetzungshilfe, durch die eine Möglichkeit geschaffen werden könnte, einen grösseren Kreis an unserer Entdeckungsreise in bislang nicht erkannte Zusammenhänge teilhaben zu lassen. Da sie...
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Produktinformationen zu „Taijiquan “
"Der vorliegende Versuch kann nichts anderes sein als eine Art von Übersetzungshilfe, durch die eine Möglichkeit geschaffen werden könnte, einen grösseren Kreis an unserer Entdeckungsreise in bislang nicht erkannte Zusammenhänge teilhaben zu lassen. Da sie in engem Bezug zu dem Marionettentheater von Heinrich von Kleist stehen, möchte ich seinen vollständigen Text hier wiedergeben. Er sagt mehr als tausend Worte von mir." Christl Proksch
Klappentext zu „Taijiquan “
Der lange vergriffene Klassiker von Christa Proksch neu aufgelegt. Christel Proksch hat Mitte der Siebziger Jahre ihr eigenes Leben in abenteuerlicher Weise verändert. Ihr Weg führte sie quer durch Asien und schliesslich zum Studium der chinesischen Sprache und Kalligraphie nach Taiwan. Dort lernte sie das Taijiquan aus der Schule Cheng Man Chings kennen, und sie war eine der ersten, die dieses Kulturgut nach Deutschland mitbrachte. Mit ihrer Begeisterung und ihrem charismatischen Unterricht öffnete sie für tausende den Weg zur "Königin der Kampfkünste". Ihr Leben ist ein Übersetzungswerk zwischen den Kulturen Asiens und Europas. Ihr beständiges Reisen, ihr Lesen, ihre Körperkunst, und ihr fortwährendes Lernen bilden einen einmaligen Schatz an Erfahrung und Wissen. Sie lebt ihre Leidenschaft und ist damit bis in ihre beginnenden 80er Jahre ein Vorbild für ihre Schüler und Enkelschüler. Qigong und im besonderen das sehr schöne Fantengong ergänzen das Wissen dieser Grand Dame des Taiji.
Lese-Probe zu „Taijiquan “
Mein Weg zum Taijiquan als Danksagung an Laozi, Kleist und meinen Vater.Vor fast 50 Jahren schenkte mir mein Vater die einundachtzig Sprüche des Alten Weisen zur Konfirmation.Mit seiner steilen JahrhundertwendeHandschrift schrieb er hinein: ... zum Nachdenken und Begreifen nicht jetzt, sondern nach vielen Jahrzehnten des Lebens und Schaffens... Es war übrigens das Jahr, in dem der zweite Weltkrieg ausbrach.Ich weiss noch, dass ich beim Lesen das Gefühl hatte, nichts zu verstehen und doch zu ahnen, was gemeint sei. Zumindest trug ich das Inselbüchlein immer mit mir herum. Und als ich nach dem Krieg wieder an der Haustür meiner Eltern auftauchte, hatte ich nichts mehr bei mir, als das kleine, zerfledderte Tao Te King. Und noch heute hat es - ebenso zerfleddert - einen Ehrenplatz auf meinem Bücherbord.Dreissig Jahre später zog es mich, zusammen mit einem Freund, in den fernen Osten. Wir wollten die hiesige komplizierte Welt für lange Zeit verlassen. Überall in Südostasien trafen wir auf chinesische Kultur, auf chinesische Schriftzeichen.Eine neue Welt: wieder nichts zu verstehen und unwiderstehlich sich davon angezogen zu fühlen. Wir konnten gar nicht anders, als uns zu entschliessen und Chinesisch zu lernen.Wenn wir morgens vor dem Unterricht in Taiwan irgendwo draussen in einem Frühstückslädchen unsere Sojamilch tranken, kamen uns immer Scharen von Menschen entgegen. Sie mussten trotz aller Herrgottsfrühe schon etwas getan haben, denn sie gingen augenscheinlich nach Hause. Wir fragten und bekamen zur Antwort: Die machen morgens immer Taijiquan mit dem unüberhörbaren Unterton der Verwunderung, wie man etwas so Selbstverständliches erfragen könne. Neugierig gemacht, suchten wir bald einen der bezeichneten Plätze auf und fanden etwas vor, was ganz unglaublich schien: grosse Gruppen von Menschen bewegten sich im Zeitlupentempo so weich und fliessend, als schwämmen sie in der Luft.Das war einfach faszinierend. Ob man das selber auch lernen könnte? Natürlich, Ihr müsst Euch nur
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einen Lehrer suchen, hiess es. Beim Lernen stellte sich heraus, dass es viel schwieriger schien, als Laozi zu verstehen oder sich chinesische Zeichen einzuverleiben.Ich begriff nichts, konnte auch keine einzige Bewegung im Kopf behalten, aber dennoch zog es mich unwiderstehlich jeden Morgen vor Sonnenaufgang wieder zum Taiji Platz. In der Gruppe versuchte ich, die Bewegungen einfach mitzumachen, wie man ein unbekanntes Lied mitsingt, immer etwas nachklappend. Das gab ein gutes Gefühl. Trotzdem endete der erste Versuch mit dem bedauernden Gefühl: Das ist nun doch zu fremd; du bist wohl zu alt dafür...Nach einem längeren Aufenthalt in Deutschland kehrte ich nach Taiwan zurück, um weiter chinesisch zu lernen. Ich startete einen neuen Versuch mit TaiJiQuan und hatte das grosse Glück, auf einen Meister zu treffen, der mir einzelne Bewegungsabfolgen zeigte; diese allerdings immer nur höchstens zwei mal. Und wenn ich noch einmal nachfragte, sagte er freundlich aber bestimmt: denk selber nach. Wenn ich nur gewusst hätte, worüber ich nachdenken sollte! Aber inzwischen kamen mir die Erfahrungen zugute, die ich bei der Umstellung auf Chinesisch und damit auf ein fremdes Schriftsystem gemacht hatte. Auf einen kurzen Nenner gebracht: es war nicht durch Nachdenken und Verstehen sondern nur über Nachmachen erlernbar.Wir sind gewöhnt, dass unsere Schrift sich aus wenigen schnell erlernbaren Buchstaben zusammensetzt. Lernt man chinesisch, muss man sich darauf einstellen, dass jedem Wort ein anderes Zeichen zugeordnet ist. Das wiederum besteht aus vielen einzelnen Strichen, die nur dann unerlernbar erscheinen, wenn man annimmt, dass man sich deren Reihenfolge für jedes Zeichen neu merken muss. Sehr bald stellt man fest, dass es nur ganz wenige Grundstriche gibt (im Chinesischen nur fünf!), die in bestimmten Verbindungen immer wieder in der gleichen Form auftauchen.Da es für die Schreibweise der Striche strenge Regeln gibt, stellt sich im übenden Nachzeichnen ein Rhythmus ein, mit
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Inhaltsverzeichnis zu „Taijiquan “
Mein Weg zum Taijiquan; Die Metamorphose der Marionette; Die Gestalt; Der Bogen; Die Kugel, der Raum, der Kreis und die Schwere; Der Prozess des Lernens; Die Form; Taijiquan - universales Lebensmuster: für den Kampf, den Alltag, den Sport und die Gesundheit; Integration; interkulturelles Lernen; Über das Marionettentheater; Weisheitslehren im alten China; Die Wiederaneignung des Körperlichen; Versuch über das Lehren; die Problematik des Lehrens und Lernens von Taiji und Qigong; Taiji und Qigong im Vergleich
Autoren-Porträt von Christel Proksch
Christl Proksch hat Mitte der Siebziger Jahre ihr eigenes Leben in abenteuerlicher und grundlegender Weise verändert. Ihr Weg führte sie quer durch Asien und schliesslich nach Taiwan. Dort lernte sie das Taijiquan aus der Schule Cheng Man Chings kennen, und sie war eine der ersten, die dieses Kulturgut mit nach Deutschland brachte. Mit ihrer Begeisterung und ihrem charismatischen Unterricht öffnete sie für tausende den Weg zur "Königin der Kampfkünste". Ihr Leben ist ein Übersetzungswerk zwischen den Kulturen Asiens und Europas.
Bibliographische Angaben
- Autor: Christel Proksch
- Altersempfehlung: Ab 18 Jahre
- 2009, 2. Aufl., 199 Seiten, mit Schwarz-Weiss-Abbildungen, mit zahlreichen Abbildungen, Masse: 12,9 x 19,9 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Bacopa
- ISBN-10: 3901618236
- ISBN-13: 9783901618239
- Erscheinungsdatum: 19.05.2005
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