Baier, C: Substitutionsbehandlung Opiatabhängiger im ländlic
Wie kann eine Substitutionsbehandlung unter den strukturellen Bedingungen einer ländlichen/dörflichen Region organisiert werden - oftmals ohne die geforderte Möglichkeit zur Kooperation mit Drogenhilfeeinrichtungen bzw. ohne erreichbare, verpflichtende...
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Wie kann eine Substitutionsbehandlung unter den strukturellen Bedingungen einer ländlichen/dörflichen Region organisiert werden - oftmals ohne die geforderte Möglichkeit zur Kooperation mit Drogenhilfeeinrichtungen bzw. ohne erreichbare, verpflichtende Angebote zu psychosozialen Unterstützungs- und Therapiemassnahmen?Dass sich die Situation von Substituierten und Ärzten auf dem Lande grundlegend anders als in der Grossstadt gestaltet, zeigt die Autorin im 40. Band der Reihe Studien zur qualitativen Drogenforschung und akzeptierender Drogenarbeit, hrsg. von INDRO e.V. Damit betritt diese Studie fachlich Neuland: Zum ersten Mal nach den seit über 15 Jahren vorliegenden Ergebnissen zur Substitutionsbehandlung in Deutschland erscheint eine Abhandlung über das Setting der Substitution auf dem Lande. In qualitativ orientierten Interviews berichten einerseits substituierte PatientInnen u.a. von ihrer Lebenssituation und ihren je individuellen Motiven zur Aufnahme der Substitution gerade (und gezielt) auf dem Lande; andererseits sprechen substituierende Ärzte über bürokratische Hürden, aber auch 6uuml;ber pragmatische Lösungen struktureller Probleme.In kritischer Auseinandersetzung mit suchttheoretischen Erklärungsmodellen und besonders dem Krankheitskonzept macht diese Studie deutlich, dass es nicht den geradlinigen Weg in die Abhängigkeit gibt. Ebenso gestaltet sich der Ausstieg je individuell und in unterschiedlichen Phasen. Die Mobilisierung eigener Ressourcen - auch mit Hilfe der ÄrztInnen - spielt bei der Stabilisierung eine wesentliche Rolle, ebenso wie die soziale Integration, u.a. über Erwerbstätigkeit. Die Substitutionsbehandlung auf dem Lande bietet - letztlich durch den persönlichen und individuellen Einsatz beider Seiten - trotz aller rechtlichen und fachlichen Widrigkeiten grosse Chancen für die PatientInnen, sich aus dem Grossstadt-Drogenmilieu zu lösen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Claudia Baier
- 2004, 146 Seiten, 18 Abbildungen, Masse: 14,6 x 20,8 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: VWB Vlg. F. Wissenschaft
- ISBN-10: 3861352524
- ISBN-13: 9783861352525
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