Sprachbewusstsein in Andalusien: Soziolinguistische Untersuchung junger Erwachsener in Cádiz
Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Untersuchung des Sprachbewusstseins der jungen Andalusier in Cádiz. Die Rolle der Kultur und die Aufnahme der Varietät in der Öffentlichkeit stehen hierbei im Mittelpunkt.
Um der empirischen Untersuchung eine Grundlage...
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Produktinformationen zu „Sprachbewusstsein in Andalusien: Soziolinguistische Untersuchung junger Erwachsener in Cádiz “
Klappentext zu „Sprachbewusstsein in Andalusien: Soziolinguistische Untersuchung junger Erwachsener in Cádiz “
Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Untersuchung des Sprachbewusstseins der jungen Andalusier in Cádiz. Die Rolle der Kultur und die Aufnahme der Varietät in der Öffentlichkeit stehen hierbei im Mittelpunkt.Um der empirischen Untersuchung eine Grundlage zu schaffen, werden zunächst Forschungen über die andalusische Varietät in den letzten Jahrzehnten aufgeführt, für die sich mit der Einführung des Autonomiestatus und eines für alle zugänglichen Bildungssystems vieles verändert hat. Es werden aktuelle soziolinguistische Themen erörtert, nämlich die Normalisierung sowie die Nivellierung des Andalusischen, die sich damit beschäftigen, der Sprechweise eine Norm zu verleihen. Das Thema des Sprachbewusstseins und der sprachlichen Identität bereitet die empirische Studie vor: Hierzu wird zuerst der Terminus der Sprachidentität erläutert und später auf die andalusische Varietät angewendet. Auch das umstrittene Konzept des andalusischen Sprachbewusstseins wird diskutiert. Bis heute kämpft die andalusische Sprechweise gegen Vorurteile des schlechten Ansehens, worunter ebenfalls das Sprachbewusstsein leidet, das sich nach und nach von dem sprachlichen Minderwertigkeitskomplex zu befreien scheint. Die empirische Untersuchung zeigt ein spannendes Ergebnis auf.
Lese-Probe zu „Sprachbewusstsein in Andalusien: Soziolinguistische Untersuchung junger Erwachsener in Cádiz “
Textprobe:Kapitel III, SPRACHLICHE IDENTITÄT UND SPRACHBEWUSSTSEIN IN ANDALUSIEN:
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Konstruktion einer sprachlichen Identität sowie mit dem Sprachbewusstsein der Andalusier. Zunächst einmal könnte man sich die Frage stellen, ob Andalusien eine sprachliche Identität besitzt. Manch ein Andalusier würde wegen des Zweifelns allein schon beleidigt reagieren: Andalusier gehören zu einer Bevölkerungsgruppe, die sich zum Teil durch ihre sprachlichen Merkmale definiert. Wenn man einen Spanier danach fragt, was wirklich typisch für die andalusische Varietät ist, so werden zuerst die phonologischen Merkmale, wie z.B. der seseo-ceceo, die Aspiration des /s/ und das Verschlucken von Konsonanten genannt. Auch ihre spezielle Fähigkeit der Imagination und Improvisation werden aufgezählt, die mit Reichtum an Wortschatz sowie Phraseologie assoziiert werden (cf. Narbona 2010: 15). Was ihre Sprachidentität angeht, die leicht wahrnehmbar scheint, haben die Sprecher der andalusischen Varietät ein eher unklares und irritierendes Bewusstsein von dieser, da viele denken, dass es sich bei den oben genannten Phänomena um ausschliesslich andalusische handelt. (cf. ebd.: 15f) Dieses Kapitel soll zum einen das verschwommene Bild des Bewusstseins aufzeigen und zum anderen darstellen, welche Rolle die Sprachidentität für die Andalusier auf der kulturellen Ebene spielt.
Darüber hinaus hört man oft, dass die Andalusier besonders stolz darauf sind, Spanisch con una particular expresividad, gracia e ingenio (La identidad lingüística de Andalucía) zu sprechen oder wie Manuel Machado sagte: el MEJOR, castellano, el más RICO y SABROSO castellano del mundo (ebd.). Trotzdem wird genauso oft zum Teil sogar von denselben Personen , ein sprachlicher Minderwertigkeitskomplex der Andalusier zur Sprache gebracht. Mit diesen zwei sich widersprechenden Thesen beschäftigt sich die sprachliche Identitätsbildung, die im Folgenden untersucht wird.
1. Andalusier auf der Suche
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nach ihrer Identität:
1.1 Identität und Sprache:
Bevor wir auf die sprachliche Identität zu sprechen kommen, sollte zunächst einmal der Begriff der Identität geklärt werden: Nach Narbona (2010: 23) beschreibt Identität sowohl das persönliche Verhalten als einen komplexen Gestaltungsprozess als auch das kollektive Bewusstsein. Dabei spielt die Gesellschaft eine signifikante Rolle. Diese schreibt uns die Identität zu, die wir haben, denn die besonderen Merkmale einer Person sind von aussen leichter zu erkennen. Demnach macht es wenig Sinn, ausserhalb der Gesellschaft von einer persönlichen Identität zu sprechen. Auf eine ähnliche Weise wird man als Individuum von der Gesellschaft bestimmten sozialen Gruppen zugeteilt und mit ihnen identifiziert in diesem Fall spricht man von einer kollektiven Identität (cf. ebd.). Die zuletzt genannte Identität ist nicht auf natürliche Art und Weise entstanden, sondern wurde konstruiert der Prozess ihrer Bildung ist in der Geschichte verankert und eben jenen gilt es an dieser Stelle nachzuvollziehen (cf. ebd.: 26).
Der historische Kontext spielt eine zentrale Rolle in der Betrachtung von Identitäten als Konstruktionen, d.h. bei den sozialen Konfigurationsprozessen, die mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Situationen verbunden sind und von ihr abhängen. Mit anderen Worten lässt sich sagen, dass las identitades, pues, de acuerdo con esta perspectiva, no son , sino que se construyen en el tiempo, en el devenir histórico, [...] (ebd.: 68). Diese Auffassung würde jede empirische Grundlage für die Bildung von sozialen Gruppierungen infrage stellen. Gruppenidentitäten können in der Tat auf der empirischen Basis konstruiert werden, allerdings können diese viel leichter aufgelöst werden als solche, die eine solide, historische Grundlage haben (cf. ebd.: 68f).
Auch die Identifikation mit der Sprache und der sozialen Gemeinschaft ist schon immer eine historische Konstant
1.1 Identität und Sprache:
Bevor wir auf die sprachliche Identität zu sprechen kommen, sollte zunächst einmal der Begriff der Identität geklärt werden: Nach Narbona (2010: 23) beschreibt Identität sowohl das persönliche Verhalten als einen komplexen Gestaltungsprozess als auch das kollektive Bewusstsein. Dabei spielt die Gesellschaft eine signifikante Rolle. Diese schreibt uns die Identität zu, die wir haben, denn die besonderen Merkmale einer Person sind von aussen leichter zu erkennen. Demnach macht es wenig Sinn, ausserhalb der Gesellschaft von einer persönlichen Identität zu sprechen. Auf eine ähnliche Weise wird man als Individuum von der Gesellschaft bestimmten sozialen Gruppen zugeteilt und mit ihnen identifiziert in diesem Fall spricht man von einer kollektiven Identität (cf. ebd.). Die zuletzt genannte Identität ist nicht auf natürliche Art und Weise entstanden, sondern wurde konstruiert der Prozess ihrer Bildung ist in der Geschichte verankert und eben jenen gilt es an dieser Stelle nachzuvollziehen (cf. ebd.: 26).
Der historische Kontext spielt eine zentrale Rolle in der Betrachtung von Identitäten als Konstruktionen, d.h. bei den sozialen Konfigurationsprozessen, die mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Situationen verbunden sind und von ihr abhängen. Mit anderen Worten lässt sich sagen, dass las identitades, pues, de acuerdo con esta perspectiva, no son , sino que se construyen en el tiempo, en el devenir histórico, [...] (ebd.: 68). Diese Auffassung würde jede empirische Grundlage für die Bildung von sozialen Gruppierungen infrage stellen. Gruppenidentitäten können in der Tat auf der empirischen Basis konstruiert werden, allerdings können diese viel leichter aufgelöst werden als solche, die eine solide, historische Grundlage haben (cf. ebd.: 68f).
Auch die Identifikation mit der Sprache und der sozialen Gemeinschaft ist schon immer eine historische Konstant
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Bibliographische Angaben
- Autor: Daria Götte
- 2014, Erstauflage, 120 Seiten, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3958506720
- ISBN-13: 9783958506725
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