Richterrecht der Arbeit - empirisch untersucht
Möglichkeiten und Grenzen computergestützter Textanalyse am Beispiel des Arbeitnehmerbegriffs
Die Autoren des vorliegenden Bandes untersuchen die Begriffsbildung im Arbeitsrecht aus rechtstheoretischer und sprachwissenschaftlicher Sicht. Der Richter steht im Arbeitsrecht in besonderem Masse vor der Herausforderung, in einem lückenhaften und...
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Produktinformationen zu „Richterrecht der Arbeit - empirisch untersucht “
Die Autoren des vorliegenden Bandes untersuchen die Begriffsbildung im Arbeitsrecht aus rechtstheoretischer und sprachwissenschaftlicher Sicht. Der Richter steht im Arbeitsrecht in besonderem Masse vor der Herausforderung, in einem lückenhaften und heterogenen Regelwerk die Semantik des Gesetzes herauszuarbeiten, ohne die Grenzen seiner Rechtsprechungskompetenz zu überschreiten. Methodenfragen sind hier zugleich Verfassungsfragen. Die Autoren unternehmen den Versuch, diese Probleme mithilfe der Sprachwissenschaft zu präzisieren. Die Methoden der Korpuslinguistik explizieren dabei, was die Richter tun und verschaffen der Einschätzung juristischen Handelns eine empirische Grundlage.
Klappentext zu „Richterrecht der Arbeit - empirisch untersucht “
»Employment Law as Case Law - An Empirical Study«The authors examine fundamental questions of legal theory using German labour and employment law as an example. They implement methods of corpus linguistics for an empirical analysis of how employment law judges work and how they develop the semantic content of the particularly vague, heterogeneous and fragmentary regulatory framework of German employment and labour law. The authors also address related constitutional issues such as the limits of jurisprudence and separation of powers. In their view, the methodological questions and the constitutional problems are two sides of the same coin, as they both address the limits of language and legislation.
Inhaltsverzeichnis zu „Richterrecht der Arbeit - empirisch untersucht “
Einführung: Arbeitsrecht, Methodik und KorpuslinguistikA. Der Arbeitnehmer aus dogmatischer Perspektive: Ein Begriff mit Zukunft?
Funktion des Arbeitnehmerbegriffs: Der Arbeitnehmer als Gatekeeper - Umschreibungsversuche - Arbeitsrechtliche Begriffsbildung und Europarecht - Aktuelle Herausforderungen für Rechtspraxis und Politik - Die Tragfähigkeit typologischer Begriffsbildung
B. Korpuslinguistik - eine kurze Einführung für Rechtswissenschaftler
Korpuslinguistik: Kurze Geschichte einer jungen Teildisziplin - Methoden, Software und Algorithmen der Korpuslinguistik - Korpuslinguistische Zugänge zur Rechtssprache: Juristische Sprachmuster als Indices für Sedimente juristischer Dogmatik
C. Die fallbezogene Begriffsentwicklung beim BAG - Der Arbeitnehmerbegriff aus korpuslinguistischer Perspektive
Zum Untersuchungsdesign - Der 'Arbeitnehmer'-Begriff in den Sedimenten der Rechtsdogmatik - Semantisches Schema und diskursive Funktion des 'Arbeitnehmers'. Sedimente der »herrschenden Meinung« - Nachweis diachroner Tendenzen in der Entwicklung des 'Arbeitnehmer'-Begriffs - Die Bedeutung von »Arbeitnehmer« und »Arbeiter« in Medientexten
D. Der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis der Gesetzesbindung im Arbeitsrecht
Was die Gerichte sagen - Was die Gerichte tun
E. Gesetzesbindung trotz Lücke und Richterrecht
Ab durch die Lücke - Richtermachtrecht und Richtergesetzesrecht - Wortlautgrenze ohne wörtliche Bedeutung
F. Schlussbetrachtung
Möglichkeiten und Grenzen korpusgestützter Zugänge zu juristischer Dogmatik - Was verrät die Korpuslinguistik dem Arbeitsrechtler? - Im Wesentlichen frei? Begriffsbildung im Arbeitsrecht
Über die Autoren
Autoren-Porträt von Friedemann Vogel, Stephan Pötters, Ralph Christensen
Ralph Christensen is coach for public law in Cologne and Bonn and co-founder of the »Heidelberger Gruppe der Rechtslinguistik« (Heidelberg group for legal linguistics, established in 1984). He studied Philosophy, Jurisprudence and Sociology and is a PhD legal scholar and philosopher and publishes relevant works on the dogmatics of constitutional law, administrative law and European law.Friedemann Vogel is Professor for media linguistics at the department of Medienkulturwissenschaft at the University of Freiburg since 2012 and Coordinator of the »Heidelberger Gruppe der Rechtslinguistik« (Heidelberg group for legal linguistics). He studied German Philology, Psychology and Philosophy and graduated to Dr. Phil. at the new-philology faculty at the University of Heidelberg in 2011. Since 2016 he is Visiting Professor at University of Siegen.
Bibliographische Angaben
- Autoren: Friedemann Vogel , Stephan Pötters , Ralph Christensen
- 2015, 236 Seiten, 10 Schwarz-Weiss-Abbildungen, mit Abbildungen, Masse: 15,6 x 23,1 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Duncker & Humblot
- ISBN-10: 3428146360
- ISBN-13: 9783428146369
- Erscheinungsdatum: 01.06.2015
Pressezitat
"Die interdisziplinäre, sehr anspruchsvolle und reichhaltige Studie verbindet Dogmatik, Methodik und Sprachwissenschaft. [...] Mit der Korpuslinguistik bringen die Verfasser eine höchst interessante, neue, empirisch gestützte Methode zur Anwendung und in die Debatte. [...] Die Studie unternimmt eine subtil begründete Verteidigung und zugleich Weiterentwicklung der typologischen Begriffsbildung. [...] Mit der Korpuslinguistik verknüpfen die Verfasser in eindrucksvoller Weise quantitative mit qualitativen Verfahren, um Sprachmuster des Rechtsdiskurses sichtbar zu machen - als Beitrag zur methodologischen Metakritik des Rechts." Prof. Dr. Albrecht Götz von Olenhusen, in: UFITA - Archiv für Urheber- und Medienrecht, Sonderdruck aus Bd. 2015/III
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