Repräsentation und Realität
Philosophen, die ihre eigenen Auffassungen kritisieren, sind unbequeme Gesellen. Sie verwirren ihre Anhänger, die sich eben erst an die Lehre des Meisters gewöhnt haben, die sie sich womöglich mit grosser Mühe angeeignet haben. Sie irritieren ihre Gegner,...
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Produktinformationen zu „Repräsentation und Realität “
Klappentext zu „Repräsentation und Realität “
Philosophen, die ihre eigenen Auffassungen kritisieren, sind unbequeme Gesellen. Sie verwirren ihre Anhänger, die sich eben erst an die Lehre des Meisters gewöhnt haben, die sie sich womöglich mit grosser Mühe angeeignet haben. Sie irritieren ihre Gegner, die sich schon so herrlich auf ihre Zielscheibe eingeschossen haben und die sich nun rasch umorientieren müssen. Am unbequemsten ist die Selbstkritik freilich für den Autor selbst, denn er muss sein ganzes Lehrgebäude neu durchdenken, alte Gewohnheiten meiden und liebgewordene Vorurteile ausser Kraft setzen. Einer dieser unbequemen Denker ist Hilary Putnam, der ohnehin zu den Häretikern der analytischen Philosophie gehört. In Repräsentation und Realität begnügt er sich nicht mit einer Kritik der heute modischen Ansichten des Mentalismus, wie er von Jerry Fodor und anderen kognitionswissenschaftlich ansetzenden Autoren vertreten wird, sondern er geht darüber hinaus an die Wurzeln der funktionalistischen Denkweise, die einen reduktionistischen Begriff des mentalen Zustands zum Ausgangspunkt erklärt. Nun ist Putnam selbst einer der Väter des funktionalistischen Gedankens, wonach Bewusstseinszustände mit Hilfe der Computeranalogie unabhängig von ihrer Realisierung in Menschen, Maschinen oder sonstigen Wesen beschrieben werden können. Diesen Gedanken lehnt Putnam in Repräsentation und Realität nicht rundweg ab, doch er zeigt - vor allem in seiner Auseinandersetzung mit David Lewis und durch Aufweis zahlreicher Schwierigkeiten bei der theoretischen Bewältigung des Begriffs wie des Phänomens der geistigen Zustände -, dass Intentionalität und Bewusstseinszustände nicht kalkülmässig definiert werden können.
Autoren-Porträt von Hilary Putnam
Hilary Putnam (1926-2016) war Professor emer. für Philosophie an der Harvard University. Schulte, JoachimJoachim Schulte ist Autor mehrerer Bücher über Ludwig Wittgenstein und Mitherausgeber der Kritischen Editionen von Wittgensteins Hauptwerken.
Bibliographische Angaben
- Autor: Hilary Putnam
- 1991, Deutsche Erstausgabe, 218 Seiten, Masse: 13,2 x 20,7 cm, Gebunden, Deutsch
- Übersetzer: Joachim Schulte
- Verlag: Suhrkamp
- ISBN-10: 3518580906
- ISBN-13: 9783518580905
- Erscheinungsdatum: 15.04.1991
Rezension zu „Repräsentation und Realität “
"Repräsentation und Realität ist eine höchst gründliche und sorgfältige Kritik des Reduktionismus in der Philosophie des Geistes, die von jeder künftigen Diskussion der Analogie zwischen Computer und Menschen in Betracht gezogen werden muss." (Richard Rorty)
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