Religiöse Toleranz heute - und gestern
Im 18. Jahrhundert als aufklärerischer Kampfbegriff gegen Religionsverfolgungen entwickelt, wird neuerdings die Idee der Toleranz bis in die Feuilletons der Tageszeitungen hinein wieder auffällig häufig und kontrovers diskutiert. Oft wird bei solchen...
Voraussichtlich lieferbar in 3 Tag(en)
versandkostenfrei
Buch (Kartoniert)
Fr. 41.50
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Religiöse Toleranz heute - und gestern “
Klappentext zu „Religiöse Toleranz heute - und gestern “
Im 18. Jahrhundert als aufklärerischer Kampfbegriff gegen Religionsverfolgungen entwickelt, wird neuerdings die Idee der Toleranz bis in die Feuilletons der Tageszeitungen hinein wieder auffällig häufig und kontrovers diskutiert. Oft wird bei solchen öffentlichen Diskussionen unterstellt, dass die Religion überhaupt, insbesondere aber monotheistische Religionsformen (Judentum, Christentum, Islam) mit »Toleranz« inkompatibel wären. In Absetzung von solchen vereinfachenden Zuschreibungen wird gefragt, wie innerhalb eines liberalen Rechtstaates die Grenzen der Toleranz gegenüber bestimmten kulturell-religiösen Erscheinungsformen zu bestimmen sind. Erhellend sind in diesem Zusammenhang einige Denker der Aufklärung (schon Spinoza als Vorläufer, dann zentral Lessing und Mendelssohn) und des deutschen Idealismus, die einen philosophisch sehr differenzierten Toleranzbegriff erarbeitet haben und damit, weit ins 19. und 20. Jahrhundert hineinwirkend, eine bedeutende, heute aber oft verkannte Rolle in den religiösen und politischen Toleranz-Debatten gespielt haben. »Dulden heisst beleidigen«, bemerkte schon Goethe und er fügte hinzu: »Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein. Sie muss zur Anerkennung führen.« Und im Jahre 1914 betonte der deutsch-jüdische Philosoph Hermann Cohen: »Religiöse Aufklärung und Toleranz bedeutet Anerkennung einer fremden religiösen Wahrheit«, weil wir »nach dem alten talmudischen Spruch 'die Wahrheit annehmen müssen von jedem, der sie ausgesprochen'«, also »selbst religiöse Wahrheiten aus der fremden Religion erwarten« dürfen. Ausserdem greifen die Autoren des Bandes aktuelle Fragestellungen auf, die sowohl in den wissenschaftlichen Debatten als auch in Diskussionen der breiteren Öffentlichkeit thematisiert werden, zum Beispiel über Antisemitismus und Islamophobie. Mit Beiträgen von Katajun Amirpur, Jan Assmann, Myriam Bienenstock, Micha Brumlik, Andreas Hunziker, Jean Mondot, Jacques Picard, Brigitta Rotach, Ludwig Siep,
... mehr
Norbert Waszek und Sonja Weinberg.
... weniger
Im 18. Jahrhundert als aufklärerischer Kampfbegriff gegen Religionsverfolgungen entwickelt, wird neuerdings die Idee der Toleranz bis in die Feuilletons der Tageszeitungen hinein wieder auffällig häufig und kontrovers diskutiert. Oft wird bei solchen öffentlichen Diskussionen unterstellt, dass die Religion überhaupt, insbesondere aber monotheistische Religionsformen (Judentum, Christentum, Islam) mit "Toleranz" inkompatibel wären. Nicht nur der "eifersüchtige" Gott des Alten Testaments oder der "wahre Gott" des Neuen, sondern selbst die (mit dem Monotheismus assoziierte) Unterscheidung von "wahr" und "falsch" werden als Ursachen für Intoleranz verurteilt. In Absetzung von solchen vereinfachenden Zuschreibungen wird gefragt, wie innerhalb eines liberalen Rechtstaates die Grenzen der Toleranz gegenüber bestimmten kulturell-religiösen Erscheinungsformen zu bestimmen sind.
Erhellend sind in diesem Zusammenhang einige Denker der Aufklärung und des deutschen Idealismus, die einen philosophisch sehr differenzierten Toleranzbegriff erarbeitet haben und damit, weit ins 19. und 20. Jahrhundert hineinwirkend, eine bedeutende, heute aber oft verkannte Rolle in den religiösen und politischen Toleranz-Debatten gespielt haben. Ausserdem greifen die Autoren des Bandes gegenwärtige Fragestellungen auf, die sowohl in den Wissenschaften als auch in einer breiteren Öffentlichkeit thematisiert werden, zum Beispiel zu Antisemitismus und Antiislamismus.er "eifersüchtige" Gott des Alten Testaments oder der "wahre Gott" des Neuen, sondern selbst die (mit dem Monotheismus assoziierte) Unterscheidung von "wahr" und "falsch" werden als Ursachen für Intoleranz verurteilt. In Absetzung von solchen vereinfachenden Zuschreibungen wird gefragt, wie innerhalb eines liberalen Rechtstaates die Grenzen der Toleranz gegenüber bestimmten kulturell-religiösen Erscheinungsformen zu bestimmen sind.
Erhellend sind in diesem Zusammenhang einige Denker der Aufklärung und des deutschen Idealismus, die einen philosophisch sehr
Erhellend sind in diesem Zusammenhang einige Denker der Aufklärung und des deutschen Idealismus, die einen philosophisch sehr differenzierten Toleranzbegriff erarbeitet haben und damit, weit ins 19. und 20. Jahrhundert hineinwirkend, eine bedeutende, heute aber oft verkannte Rolle in den religiösen und politischen Toleranz-Debatten gespielt haben. Ausserdem greifen die Autoren des Bandes gegenwärtige Fragestellungen auf, die sowohl in den Wissenschaften als auch in einer breiteren Öffentlichkeit thematisiert werden, zum Beispiel zu Antisemitismus und Antiislamismus.er "eifersüchtige" Gott des Alten Testaments oder der "wahre Gott" des Neuen, sondern selbst die (mit dem Monotheismus assoziierte) Unterscheidung von "wahr" und "falsch" werden als Ursachen für Intoleranz verurteilt. In Absetzung von solchen vereinfachenden Zuschreibungen wird gefragt, wie innerhalb eines liberalen Rechtstaates die Grenzen der Toleranz gegenüber bestimmten kulturell-religiösen Erscheinungsformen zu bestimmen sind.
Erhellend sind in diesem Zusammenhang einige Denker der Aufklärung und des deutschen Idealismus, die einen philosophisch sehr
Bibliographische Angaben
- 2011, 232 Seiten, Masse: 14,1 x 21,6 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Herausgegeben: Myriam Bienenstock, Pierre Bühler
- Verlag: Alber
- ISBN-10: 3495484922
- ISBN-13: 9783495484920
- Erscheinungsdatum: 08.11.2011
Kommentar zu "Religiöse Toleranz heute - und gestern"
0 Gebrauchte Artikel zu „Religiöse Toleranz heute - und gestern“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Religiöse Toleranz heute - und gestern".
Kommentar verfassen