Pilze zum Geniessen...

Ein Leben ohne Pilze? Auf der Erde ist dies, so wie wir es heute kennen, unmöglich. Und auch in unserem ganz persönlichen Leben hat es kaum eine pilzfreie Zeit gegeben. So haben wir beide bereits als Kinder mit diesem faszinierenden Reich Freundschaft geschlossen. Bei mir waren es meine Eltern, die mit meinem Bruder und mir von Kindesbeinen an "in die Pilze" gegangen sind. Vor allem mein Vater hat sich intensiv mit diesen kleinen Wesen beschäftigt. Zunächst vor allem mit dem Ziel einer schmackhaften Pilzpfanne. Doch hat er auch gerne meine Fragen beantwortet. Da Kinderaugen weniger zielorientiert schauen als die der Erwachsenen, haben ihn meine Fragen "und was ist das für einer?" ständig neue Arten kennenlernen lassen. Bei meinem Mann Frank waren es vor allem die Pfifferlinge, die ihn schon früh begeistert haben. Wenn die Beute einmal gering ausgefallen war, so bekamen wenigstens die Kinder ihre Pfifferlings-Mahlzeit. Seit sich unsere Wege getroffen haben, sind wir gemeinsam in der Natur unterwegs. Seit einigen Jahren geben wir unsere Naturbegeisterung auch in gemeinsamen Seminaren und Führungen weiter. Aus diesen Erfahrungen ist dieses Buch entstanden. Bei unseren Kursen erleben wir immer wieder, dass ein Tag unter Pilzfreunden mit dem "gemeinsamen Du" mehr Spass macht. So haben wir uns entschlossen, dies auch in unserem Buch so zu handhaben. Für uns ist das Sammeln von Pflanzen und Pilzen in der Natur vor allem ein Genuss. Doch wie ist dies einmal für unsere Vorfahren gewesen? Die Menschen haben einmal in sehr engem Kontakt mit der Natur gelebt und ihre gesamte Nahrung und die täglichen Gebrauchsgegenstände aus ihr hergestellt. Unsere Ahnen mussten Pflanzen und Pilze sammeln, um den Winter durchzustehen. Vermutlich war dies ein sehr anstrengendes Leben, bei dem es kaum auf den Genusswert ankam. Wie auch in Notzeiten wurden selbst alte und weiche Pilze konserviert und gegessen, die nach unseren heutigen Kriterien kaum noch als schmackhaft bezeichnet werden können.

siehe pdf

Dr. Rita Lüder ist Biologin und führt seit mehr als 10 Jahren Kurse zur Pflanzen- und Pilzbestimmung sowie deren Verwendung an verschiedenen Bildungseinrichtungen, u.a. an der NABU-Naturschutzakademie Gut Sunder, durch. Von daher ist sie mit den Problemen und Fragestellungen gerade von Anfängern bestens vertraut. Neben ihrer praktischen Arbeit widmet sie sich intensiv der Fotografie und dem Zeichnen von Pflanzen, Tieren und Landschaften.

siehe pdf