Montagetechniken und Schnittregeln im Musikvideo: Der Vergleich zweier Realisationen in Theorie und Praxis
Basierend auf ein und demselben selbst gedrehten, szenischen Rohmaterial schneiden zwei Cutter unabhängig voneinander jeweils einen Kurzfilm und ein Musikvideo für die Filmmusik- und Jazz-Band THE PARAMOUNTS.
Inwiefern unterscheiden sich die beiden...
Inwiefern unterscheiden sich die beiden...
Leider schon ausverkauft
versandkostenfrei
Buch
Fr. 64.90
inkl. MwSt.
- Kreditkarte, Paypal, Rechnungskauf
- 30 Tage Widerrufsrecht
Produktdetails
Produktinformationen zu „Montagetechniken und Schnittregeln im Musikvideo: Der Vergleich zweier Realisationen in Theorie und Praxis “
Klappentext zu „Montagetechniken und Schnittregeln im Musikvideo: Der Vergleich zweier Realisationen in Theorie und Praxis “
Basierend auf ein und demselben selbst gedrehten, szenischen Rohmaterial schneiden zwei Cutter unabhängig voneinander jeweils einen Kurzfilm und ein Musikvideo für die Filmmusik- und Jazz-Band THE PARAMOUNTS.Inwiefern unterscheiden sich die beiden Montagen voneinander? Welche Schnittregeln gelten im Musikvideo und welche im Spielfilm? Gibt es eine musikalische Montage und wann beginnt Filmmaterial in der Montage zu swingen ?
Anhand einer experimentellen Untersuchung werden die verschiedenen Montage-Techniken klassifiziert und voneinander unterschieden.
Lese-Probe zu „Montagetechniken und Schnittregeln im Musikvideo: Der Vergleich zweier Realisationen in Theorie und Praxis “
Textprobe:Kapitel 2.4, Schnitt im Spiel- und Kurzfilm: Man sollte einen Schlafwandler nicht ansprechen und einen Cutter nicht nach seinen Prinzipien und Techniken fragen.
Die Fachliteratur über Schnitt bezieht sich in erster Linie auf die Geschichte der Montage, Theorien über Technik und Semantik des Schnitts sind spärlich gesät. Dieser Mangel liegt darin begründet, dass sich die allgemein gültigen Konventionen, wie Bilder flüssig ineinander montiert werden, erst im Laufe der Filmgeschichte durch ausgiebige Schnittpraxis entwickelt haben. Die jahrzehntelange Schulung allgemeiner Sehgewohnheiten hat darüber hinaus dazu beigetragen, dass die immer komplexer werdenden Zusammenhänge der dargebotenen Montagen von den Rezipienten auch tatsächlich nachvollzogen werden können. Ich wage zu behaupten, dass moderne Action-Filme unsere medial unerfahrenen Vorfahren visuell hoffnungslos überfordert hätten. Darüber hinaus gebe ich zu bedenken, dass derartige Sehkonventionen zwangsläufig einemhistorischen Wandlungsprozess unterworfen sind und lediglich kulturspezifisch funktionieren.
2.4.a, Schnitt-Wirkungen:
Gerhard Schumm unterteilt vier unterschiedliche Wirkungen von Schnittarten :
- Unsichtbare Schnitte lassen die Einstellungsverkettung trotz Schnittstelle visuell miteinander verschmelzen. Der Rezipient nimmt die Schnittstellen nicht bewusst wahr.
- Weiche Schnitte führen geschmeidig und irritationslos über die Anschlussstellen. Im Gegensatz zu den unsichtbaren Schnitten entziehen sie sich nicht der normalen Filmwahrnehmung. Man bemerkt sie - zugleich wirken sie aber auch nicht besonders auffällig.
- Harte Schnitte setzen Einstellungen voneinander ab und fungieren als klare Szenentrennung. Sie schaffen dadurch eine Gliederung der filmischen Handlung in Absätze und offerieren zugleich Atempausen .
- Jump Cuts sind extrem auffällige Bildsprünge die dadurch erzeugt werden, dass aus einer durchlaufenden Einstellung einzelne Frames heraus geschnitten werden - vergleichbar
... mehr
einem Stopp-Trick. Diese springende Schnitte , lassen die Einstellungen hart aneinander stossen und irritieren den Zuschauer. Godard verwendete dieses Stilmittel oftmals als bewusste Zäsuren um das Medium transparent zu machen.
Das ist natürlich eine stark subjektive Unterteilung mit schwammigen Abgrenzungen. Was ist noch weich , was gerade noch unsichtbar ? Ich bin vielmehr der Ansicht, dass unterschiedliche Seherfahrungen verschiedener Rezipienten zu unterschiedlichen Einschätzungen der dargebotenen Schnittart führen werden. Was für einen durchschnittlichen Fernsehzuschauer unter unsichtbar fällt, kann für einen Profi aus der Branche weich wirken. Die Grenzen sind wohl eher fliessend.
Festhalten lässt sich auf jeden Fall, dass es einen grossen Unterschied gibt, zwischen dem optischen Kopfsteinpflaster Eisensteins, wo jeder Schnitt wie eine Ohrfeige wirkt und dem visuellen Fahrtstuhl Hollywoods, in den der Zuschauer oben einsteigt und ohne Unterbrechung bis zum Kinoausgang befördert wird. Wie aber werden Schnitte unsichtbar ?
2.4.b, Techniken des Schnitts:
Der unsichtbare Schnitt ist das erklärte Ziel vieler Spiel- und Kurzfilm-Cutter - das heisst ein Schnitt, der dem Zuschauer nicht auffällt. Bilder sollen ineinander fliessen , der Übergang darf nicht als störend empfunden werden, der Rezipient soll die Filmerzählung ohne spürbare Brüche, als harmonisches Ganzes wahrnehmen, obwohl sie aus vielen separaten Einstellungen besteht. Das wichtigste Charaktermerkmal einer flüssigen und damit unsichtbaren Montage ist die Continuity . Der Begriff Continuity bezieht sich in erster Linie auf die Reihenfolge der Einstellungen. Ich werde im Folgenden die wichtigsten Grundregeln der Continuity anführen und kurz skizzieren.
Das ist natürlich eine stark subjektive Unterteilung mit schwammigen Abgrenzungen. Was ist noch weich , was gerade noch unsichtbar ? Ich bin vielmehr der Ansicht, dass unterschiedliche Seherfahrungen verschiedener Rezipienten zu unterschiedlichen Einschätzungen der dargebotenen Schnittart führen werden. Was für einen durchschnittlichen Fernsehzuschauer unter unsichtbar fällt, kann für einen Profi aus der Branche weich wirken. Die Grenzen sind wohl eher fliessend.
Festhalten lässt sich auf jeden Fall, dass es einen grossen Unterschied gibt, zwischen dem optischen Kopfsteinpflaster Eisensteins, wo jeder Schnitt wie eine Ohrfeige wirkt und dem visuellen Fahrtstuhl Hollywoods, in den der Zuschauer oben einsteigt und ohne Unterbrechung bis zum Kinoausgang befördert wird. Wie aber werden Schnitte unsichtbar ?
2.4.b, Techniken des Schnitts:
Der unsichtbare Schnitt ist das erklärte Ziel vieler Spiel- und Kurzfilm-Cutter - das heisst ein Schnitt, der dem Zuschauer nicht auffällt. Bilder sollen ineinander fliessen , der Übergang darf nicht als störend empfunden werden, der Rezipient soll die Filmerzählung ohne spürbare Brüche, als harmonisches Ganzes wahrnehmen, obwohl sie aus vielen separaten Einstellungen besteht. Das wichtigste Charaktermerkmal einer flüssigen und damit unsichtbaren Montage ist die Continuity . Der Begriff Continuity bezieht sich in erster Linie auf die Reihenfolge der Einstellungen. Ich werde im Folgenden die wichtigsten Grundregeln der Continuity anführen und kurz skizzieren.
... weniger
Autoren-Porträt von Michael Rösel
Michael Rösel hat Angewandte Kulturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Film & Medien an der Universität Hildesheim sowie Filmregie an der Filmakademie Baden-Württemberg studiert. Er arbeitet als Regisseur im In- und Ausland und als Dozent für Werbefilm an der Filmakademie in Ludwigsburg.
Bibliographische Angaben
- Autor: Michael Rösel
- 2014, 1. Aufl., 88 Seiten, Masse: 15,5 x 22 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: Diplomica
- ISBN-10: 3842880804
- ISBN-13: 9783842880801
- Erscheinungsdatum: 06.11.2014
Kommentar zu "Montagetechniken und Schnittregeln im Musikvideo: Der Vergleich zweier Realisationen in Theorie und Praxis"
0 Gebrauchte Artikel zu „Montagetechniken und Schnittregeln im Musikvideo: Der Vergleich zweier Realisationen in Theorie und Praxis“
Zustand | Preis | Porto | Zahlung | Verkäufer | Rating |
---|
Schreiben Sie einen Kommentar zu "Montagetechniken und Schnittregeln im Musikvideo: Der Vergleich zweier Realisationen in Theorie und Praxis".
Kommentar verfassen