"Moin Timmy, alter Hinterbänkler" - Die Systemtheorie Niklas Luhmanns als theoretischer und empirischer Bezugsrahmen für politische Partizipation in Social Media
Eine Untersuchung am Beispiel der Interaktionen zwischen Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Bürgern auf Twitter
Die aktuelle eParticipation-Forschung wird nicht müde, die Chancen zu betonen, die gerade in der durch Social Media möglich werdenden direkten Interaktion zwischen politischen Entscheidern und Bürgern liegen, um sinkenden Wahlbeteiligungen und einer...
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Klappentext zu „"Moin Timmy, alter Hinterbänkler" - Die Systemtheorie Niklas Luhmanns als theoretischer und empirischer Bezugsrahmen für politische Partizipation in Social Media “
Die aktuelle eParticipation-Forschung wird nicht müde, die Chancen zu betonen, die gerade in der durch Social Media möglich werdenden direkten Interaktion zwischen politischen Entscheidern und Bürgern liegen, um sinkenden Wahlbeteiligungen und einer wahrgenommenen Entfremdung der Politik von den Problemen der Bürger zu begegnen. Interessant ist dabei allerdings, dass genau dieses kommunikative Miteinander, das Social Media ja gerade auszeichnet, im Kontext der eParticipation-Forschung bisher keine adäquate Berücksichtigung findet. Sowohl empirisch als auch theoretisch weist sie in diesem Kontext erhebliche Leerstellen auf, die zum einen auf ihre starke normative Prägung zurückzuführen sind, zum anderen aber auch daraus resultieren, dass die eParticipation-Forschung bisweilen so tut, als hätte es vor ihrem Entstehen das Thema der politischen Partizipation nicht gegeben. Die vorliegende Studie macht den Vorschlag, diese Defizite mithilfe der funktionalen Perspektive der Luhmann'schen Systemtheorie zu adressieren und zeigt am Beispiel der alltäglichen Interaktionen zwischen Abgeordneten des Deutschen Bundestages und Bürgern auf Twitter die Tragfähigkeit dieses Ansatzes auf.
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Textprobe:Kapitel 2.4.1 Nutzung von eParticipation durch Politiker, Parteien, Organisationen und Bürger:Einer der zentralen Schwerpunkte der betrachteten Literatur zur eParticipation stellt die Untersuchung der Nutzung von eParticipation durch bestimmte Akteursgruppen dar. Knapp ein Drittel der in der vorliegenden Arbeit berücksichtigten Beiträge lässt sich dieser Kategorie zuordnen. Übereinstimmend mit den Ergebnissen der Literaturanalyse von Sæbø (2008) ergeben sich hier vier zentrale Akteursgruppen, die von den betrachteten Arbeiten untersucht werden: Politiker, Parteien, Organisationen und Bürger. Mit Blick auf die Akteursgruppe der Politiker muss eine grundlegende Skepsis in Bezug auf eParticipation im Kontext von Social Media konstatiert werden. Wie die Ergebnisse von Wandhoefer et al. (2011), die die Facebook-Nutzung von Abgeordneten des Deutschen Bundestages, sowie des Europäischen Parlaments untersucht haben, und Sæbø (2011), der die Twitter-Nutzung von Abgeordneten des Storting in Norwegen ausgewertet hat, nahelegen, werden Social Media von Politikern in erster Linie als ein Instrument zur Reichweitensteigerung für eigene politische Botschaften und als Kanal zur Verbreitung von Informationen, sowie der Darstellung eigener Aktivitäten verwendet (Sæbø, 2011, S. 6f.; Wandhoefer et al., 2011, S. 209). In diesem Sinne fungieren Social Media, ähnlich der klassischen Massenmedien, für Politiker als ein weiterer, einseitiger Informationskanal. Diskussionen mit anderen Politikern kommen zwar in Social Media durchaus vor, Dialoge mit den Bürgern bleiben dort jedoch, wie Wandhoefer et al. (2011) betonen, offenbar aus Angst vor einem kommunikativen Kontrollverlust eher selten. "The main intention is to increase their presence and not to start any kind of discussion, because they are often afraid of the uncontrollable evolution of the content in heated public debates, which tend to be unstructured" (Wandhoefer et al., 2011, S. 210). Dennoch spielen Social Media
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zumindest insofern auch eine Rolle als Rückkanal, als sie als unmittelbarer Echtzeit-Indikator für politische Trends, aktuelle Themen und - dies ist ein wesentlicher Unterschied zu den klassischen Massenmedien - für Emotionen in Bezug auf politische Themen aufgefasst werden (Wandhoefer et al., 2011, S. 209). Dies deckt sich - mit Blick auf die Akteursgruppe der Parteien - mit den Befunden von Farkas et al. (2018), die die Social Media-Aktivitäten dänischer Parteien untersucht haben. Wesentliches Ziel der Nutzung von Social Media ist es hier demnach, die öffentliche Meinung im Blick zu behalten und die eigenen Positionen zu verbreiten. Hauptgründe für diese Einseitigkeit sind offenbar eine wahrgenommene mangelnde Repräsentativität der Social Media-Nutzer in Bezug auf die Wählerschaft, sowie die Angst davor, unüberlegt zu wirken. Die von Farkas et al. (2018) befragten Social Media-Manager politischer Parteien geben zudem an, einen Grossteil ihrer Zeit damit zuzubringen, die laufenden Diskussionen in Social Media zu moderieren, da diese unstrukturiert, emotional und oftmals wenig konstruktiv geführt würden. Vor diesem Hintergrund ist es dann wenig verwunderlich, dass eine systematische Auswertung des über Social Media erhaltenen Inputs offenbar nicht erfolgt und dieser folglich auch nicht in den politischen Entscheidungsprozess einfliesst (Farkas & Schwartz, 2018, S. 19ff.). Johannessen (2010) hingegen betont, dass politische Parteien durchaus bereit sind, Social Media als dialogisches Instrument und für Eingaben durch die Bürger zu verwenden, jedoch grosse Unsicherheit in Bezug darauf herrsche, wie mit diesem Dialog im Kontext von Social Media umzugehen und wie dieser in den politischen Prozess einzubringen sei (Johannessen, 2010, S. 112). Auch Effing et al. (2011) merken an, dass politische Parteien im Umgang mit Social Media eher unsicher sind und bisweilen auch keinen konkreten Plan für die Nutzung haben. Einiges deutet darauf hin, dass vor allem das jeweilige sozial ko
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Autoren-Porträt von Steffen Kroggel
Steffen Kroggel wurde 1983 in Frankfurt am Main geboren. Sein Studium der Politologie an der Philipps-Universität Marburg schloss der Autor im Jahre 2008 mit dem akademischen Grad des Magister Artium ab. Bereits während seines Studiums war der Autor als freier Web-Entwickler tätig. Später arbeitete er als technischer Leiter an der Konzeption und Umsetzung zahlreicher Online-Applikationen mit und befasste sich in dem Kontext intensiv mit den Besonderheiten von Kommunikation auf Social Media. Seine heutige berufliche Tätigkeit an der Schnittstelle zwischen Politik, Wissenschaft und Wirtschaft hat ihn dazu motiviert, sich der Thematik des vorliegenden Buches zu widmen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Steffen Kroggel
- 2022, 460 Seiten, 41 Abbildungen, Masse: 19 x 27 cm, Kartoniert (TB), Deutsch
- Verlag: disserta
- ISBN-10: 3959355742
- ISBN-13: 9783959355742
- Erscheinungsdatum: 09.05.2022
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