Menschliche Sensibilität
Inspiration und Überforderung
Dieses Buch bietet eine sensible Phänomenologie menschlicher Sensibilität. Dabei geht es dem Autor vor allem umeine praktische Perspektive der Sensibilisierung für subtile Gewalt im ethischen Denken und im Übermass der Herausforderung, »menschlich« zu leben....
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Produktinformationen zu „Menschliche Sensibilität “
Klappentext zu „Menschliche Sensibilität “
Dieses Buch bietet eine sensible Phänomenologie menschlicher Sensibilität. Dabei geht es dem Autor vor allem umeine praktische Perspektive der Sensibilisierung für subtile Gewalt im ethischen Denken und im Übermass der Herausforderung, »menschlich« zu leben. Während man in der Anthropologie der Aufklärung noch Sensibilität und Menschlichkeit zusammendachte, nährt die Geschichte, auf die wir heute zurückblicken, gerade an diesem Zusammenhang tiefgreifende Zweifel. Kulminierte die europäische Geschichte nicht in einer radikalen Gewalt, die geradezu als Versuch der Liquidierung menschlicher Sensibilität verstanden werden kann? So gesehen ist von menschlicher Sensibilität heute nur im Lichte ihrer radikalen Infragestellung durch die europäische Gewaltgeschichte zu reden.
Lese-Probe zu „Menschliche Sensibilität “
"Dieses Buch folgt der Spur einer Vermutung, die schon in der mittelalterlichen Philosophie geäussert wurde: dassSensibilität und Menschlichkeit unauflöslich miteinander verbunden sind. Dabei geht es nicht um ein biologisches Spezifikum der Gattung homo sapiens, sondern um eine ethische Herausforderung,die Menschen vom Anderen her als menschlich erscheinen lässt, insofern sie ihm sensibel zugewandt sind. Menschliche Sensibilität ist vom Anspruch des Anderen
her zu denken, ihm"unendlich"gerecht zu werden. Jeder kann in diesem Sinne der Andere sein. Auch"Menschen von der falschen Sorte"(Rorty) sind nicht von diesem Anspruch ausgenommen zu denken. So drängt sich die Schlussfolgerung auf, dass menschliche Sensibilität genau das sein müsste, was die Menschen auch dann, wenn sie einander fremd sind, infolge ihrer unverfügbaren Ansprechbarkeit durch den Anderen verbindet. Darin läge ihre Verwandtschaft angesichts der Gewalt, die sie einander antun. Noch dem radikalen Feind gegenüber sollte sich eine ausserordentliche menschliche Sensibilität
angesichts eines untilgbaren Anspruchs auf Gerechtigkeit bewähren können. Selbst ihm steht eine unendliche Gerechtigkeit zu. Aber das ist nicht zu beweisen und in keiner zeitgemässen Theorie der Gerechtigkeit letztlich rational zu begründen. Die fragliche Verwandtschaft ist als menschliche Sensibilität allenfalls zu bezeugen. Eine absolute Überforderung durch Übersensibilisierung zeichnet sich ab, die in Desensibilisierung umschlagen kann und sogar ethische Gewalt heraufbeschwört. Deshalb wird die fragliche menschliche Sensibilität in diesem Buch von Anfang an im Zwielicht von ausserordentlicher Inspiration angesichts des Anderen und geradezu massloser Überforderung bedacht. Wie kann sie in bestimmten Lebensformen situiert, gleichwohl aber nicht durch ihre kontextuelle Beschränkung konterkariert gedacht
werden? Bedarf nicht die ausserordentliche menschliche Sensibilität, die zunächst nur ein radikales Aufgeschlossensein
für den Anderen
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bedeutet, einer leibhaftigen Vernunft, die in sozialen und politischen Handlungsfeldern stets auf eine abwägende und kluge Urteilskraft angewiesen bleibt, um nicht den Boden unter den Füssen zu verlieren? Bedarf sie darüber hinaus nicht einer Bestätigung im sozialen und politischen Selbstverständnis derer, die etwa in der Gastlichkeit ihrer Lebensformen diesem Aufgeschlossensein gerecht zu werden suchen? Liesse sich darauf ein Ethos gründen?
Menschliche, ausserordentliche Sensibilität stellt sich als eine gefährliche Leidenschaft heraus, die jeden Kontext durchschlagen kann. Sie beschwört geradezu ethische Gewalt herauf, indem sie uns durch den Anspruch überfordert,
dem Anderen gerecht zu werden."
Menschliche, ausserordentliche Sensibilität stellt sich als eine gefährliche Leidenschaft heraus, die jeden Kontext durchschlagen kann. Sie beschwört geradezu ethische Gewalt herauf, indem sie uns durch den Anspruch überfordert,
dem Anderen gerecht zu werden."
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Inhaltsverzeichnis zu „Menschliche Sensibilität “
InhaltVorwort
Einleitung: Spielräume menschlicher Sensibilität
Menschliche Sensibilität im Sinn für Ungerechtigkeit
I Ausserordentliche Sensibilität. Zu Levinas Frage: Ob uns »die Moral zum Narren hält« mit Blick auf Nietzsche
II Sensibilität zwischen Ethik und Politik
III Sinn für Ungerechtigkeit als Form menschlicher Sensibilität
IV Sinn für Ungerechtigkeit und Perspektiven institutionalisierter
Gerechtigkeit im »globalen« Horizont
V Sensibilität als Leidenschaft des Un-Möglichen. Anti-politische Überlegungen mit Blick auf Kierkegaard und Derrida Menschliche Sensibilität im Kontext: Pädagogik, Politik, Recht, Kultur und Geschichte
VI Sensibilität, Fremdheit und pädagogische Gerechtigkeit. Mit Blick auf Goldschmidt, Rousseau und Merleau-Ponty
VII Sensibilität und »Politik der Differenz«
VIII Recht und Gastlichkeit im Geist menschlicher Sensibilität
IX Sensibilität im europäischen Horizont
X Sensibilität vs. Versöhnung. Ein europäisches Versprechen
Epilog
Autoren-Porträt von Burkhard Liebsch
Burkhard Liebsch ist apl. Professor für Philosophie an der Ruhr-UniversitätBochum. Bei Velbrück Wissenschaft hat er zuletzt veröffentlicht: Gastlichkeit
und Freiheit. Polemische Konturen europäischer Kultur (2005), Revisionen der
Trauer. In philosophischen, geschichtlichen, psychoanalytischen und ästhetischen
Perspektiven (2006), Subtile Gewalt. Spielräume sprachlicher Verletzbarkeit.
Eine Einführung (2007).
Bibliographische Angaben
- Autor: Burkhard Liebsch
- 2008, 459 Seiten, Masse: 15,4 x 22,8 cm, Gebunden, Deutsch
- Verlag: Velbrück
- ISBN-10: 3938808535
- ISBN-13: 9783938808535
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